Kölns Ex-ProfisSteigen Zoller und Terodde auf, kassiert der FC noch 750.000 Euro

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Der Ex-Kölner Simon Zoller erzielte in dieser Saison bereits 14 Tore für den Zweitliga-Tabellenführer VfL Bochum.

Köln/Bochum – Es soll Leute geben, die reiben sich derzeit nicht nur über den VfL Bochum verwundert die Augen, sondern auch über dessen Stürmer Simon Zoller. Der Ex-Kölner, der beim FC am Ende auf dem Abstellgleis stand, hat in der 2. Bundesliga einfach einen Lauf. 14 Tore und neun Torvorlagen steuerte der 29-Jährige in dieser Saison bisher bei, beim jüngsten 2:1-Sieg im Spitzenspiel gegen Holstein Kiel war er mit zwei Treffern erneut der Matchwinner.

Auch dank der tollen Form seines Torjägers ist der VfL auf dem besten Wege, nach elf Jahren Abstinenz in die Bundesliga zurückzukehren. Mit 54 Punkten grüßen die Bochumer von der Tabellenspitze, sie haben jeweils vier Punkte Vorsprung auf die Verfolger HSV und Fürth sowie acht Zähler auf Kiel auf Platz vier.

Treffsicherer Zoller: „Es macht einfach Spaß"

„Unser großes Plus ist, dass die Mannschaft zusammengeblieben ist. Es greifen viele Automatismen. Hinter mir haben wir Spieler, die mich gut bedienen und in Szene setzen. Wir haben eine sehr erfahrene Truppe und sind eine echte Einheit. Wir sind im Flow, ich bin in Form und gesund. Es macht einfach Spaß“, sagt Zoller im Gespräch mit dieser Zeitung. Aufstiegsdruck gebe es aber nicht. „Wir sind aber Erster. Daher würde ich lügen, wenn ich sagen würde, dass wir es jetzt nicht schaffen wollen. Doch es ist alles sehr eng, die Spiele sind intensiv. Das bedeutet jede weitere Woche harte Arbeit.“

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Ende 2018 war Zoller zum VfL gewechselt, nachdem er zuvor beim FC gar keine Rolle mehr gespielt hatte. Trainer Markus Anfang hatte keine Verwendung für den Angreifer, der in der Zweitliga-Hinrunde nur zu zwei Kurzeinsätzen kam und torlos blieb. Eine Veränderung musste her für den Stürmer, der 2014 vom 1. FC Kaiserslautern zum FC gekommen war und noch heute zusammen mit seiner Frau Laura, der bekannten TV-Moderatorin, in Köln lebt. Obwohl Zollers Wechsel schon fast zweieinhalb Jahre zurückliegt, könnten die Kölner jetzt noch einmal finanziell profitieren. Denn steigt der VfL mit Zoller auf, muss der Klub nach Informationen dieser Zeitung dem FC noch einmal 250.000 Euro überweisen. Diese Klausel war damals beim Transfer verankert worden, an einen Aufstieg dachten da wohl auch die VfL-Verantwortlichen eher nicht.

Aus finanziellen Erwägungen könnte für den FC die Zweitliga-Saison am liebsten jetzt beendet sein: Denn auch vom Aufstieg des HSV würden die Kölner profitieren. Beim ablösefreien Wechsel von Simon Terodde im August 2020 vom FC nach Hamburg war vereinbart worden, dass im Fall der Bundesliga-Rückkehr der Norddeutschen 500.000 Euro fällig werden. Die Crux bei der Sache: In Anbetracht der aktuellen Sturmprobleme wäre der FC sicherlich froh, einen treffsicheren Terodde oder einen Zoller in der aktuellen Form heute noch im Kader zu haben.

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