Kommentar nach dem FC-Sieg in AugsburgSteffen Baumgart hat ein Wunder bewirkt

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BaumgartJubel

Steffen Baumgart bedankt sich in Augsburg bei den mitgereisten Fans. 

Köln – Vier Siege nacheinander – der 1. FC Köln ist in diesen letzten Wochen der Saison 2021/22 die formstärkste Mannschaft der Bundesliga und steht zwei Spieltage vor Schluss auf Rang sechs. Die Conference League ist beinahe sicher, die Europa League ein Ziel, für das niemand mehr ausgelacht wird am Geißbockheim. Und um es zumindest gesagt zu haben: Bei drei Punkten Rückstand auf die Ränge drei und vier ist sieht es danach aus, als könnte der 1. FC Köln noch am letzten Spieltag der Saison noch um die Champions League spielen. Das ist nicht weniger als ein Wunder.

Es ist mit 52 Punkten bereits jetzt ein Rekordjahr. Die zuvor beste FC-Saison seit Einführung der Drei-Punkte-Regel war das Ergebnis einer Entwicklung über Jahre: Als Köln am 20. Mai 2017 im Jubel über Europa versank, war zwar auch das eine Überraschung. Doch herrschten damals stabile Zeiten am Geißbockheim: Unter Trainer Peter Stöger waren die Kölner als Meister in die Erste Liga aufgestiegen und anschließend Zwölfter und Neunter geworden, ehe sie auf Platz fünf ihre Erfüllung fanden.

Unerwartete Helden

In dieser Saison kam der Verein aus einer finsteren Zeit voller Führungswechsel, hatte sich in größter Verzweiflung von Friedhelm Funkel retten lassen müssen und dann eine Saison-Vorbereitung in Angriff genommen, zu deren Beginn kein Mensch auch nur ahnen konnte, dass die Leistungsträger Anthony Modeste, Salih Özcan, Benno Schmitz und Timo Hübers sein würden. Um nur ein paar unerwartete Helden zu nennen. Es finden sich noch mehr im Kölner Kader.

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Eine traumatische Vorsaison, die zunächst weiterhin fehlende Unterstützung der Fans im Stadion, die Ruine eines Kaders und ein Interims-Sportchef in Teilzeit: Steffen Baumgart hätte bereits an seinem ersten Arbeitstag einen kaum zu gewinnenden Existenzkampf in Aussicht stellen können.

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Stattdessen begann er sein Werk, das bald Gestalt annahm, jedoch von einer entscheidenden Frage begleitet wurde: Ist das alles durchzuhalten? Kann man dauerhaft so spielen? So sein? Nun erweist sich, dass sich weder der Trainer noch Mannschaft abgenutzt haben. Im Gegenteil präsentiert sich der 1. FC Köln in ständig steigender Form.

Wer nach den Ursachen sucht, landet immer wieder bei Steffen Baumgart. Selten war der Erfolg einer Fußballmannschaft derart von einer Person abhängig wie im Falle des 1. FC Köln der Saison 21/22. Das Märchen dieser Spielzeit – es wäre nicht denkbar ohne das Wirken Steffen Baumgarts. Und das Ende ist noch nicht geschrieben. 

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