Kommentar zum 1. FC Köln und GisdolSpätestens im Sommer ist es vorbei

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Markus Gisdols Vorsprung auf die Abstiegsplätze ist zusammengeschmolzen. 

Köln – In der Fernsehdokumentation „FC 24/7“ lässt sich der 1. FC Köln von Kameras bis tief ins Private begleiten, was immer wieder interessante Einblicke erlaubt in das Leben der Protagonisten, die abseits des Fußballplatzes ja üblicherweise nichts mehr fürchten als die neugierigen Augen der Öffentlichkeit.

Beachtliche Fähigkeiten

Man lernt zum Beispiel, dass Markus Gisdol über beachtliche Fertigkeiten in der Zubereitung panierter Schnitzel verfügt. Offenbar ist der Trainer derart gut darin, dass sein Nachbar Horst Heldt sich regelmäßig bei Gisdol zum Schnitzelessen einlädt. Was das nun über das Verhältnis des Trainers zu seinem Vorgesetzten sagt, ist jedoch nicht abschließend zu beurteilen. Wer seinem Chef ein Schnitzel brät, hat wenig zu befürchten, könnte man schließen. Doch so einfach funktioniert der an einfachen Mechanismen grundsätzlich so reiche Profifußball dann wohl doch wieder nicht.

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Wenn der Trainer zu wenige Spiele gewinnt, wird ihn nicht retten, dass er ein guter Koch und Nachbar ist. Denn Horst Heldt ist kein Manager, dem Sympathien wichtiger sind als die Loyalität gegenüber dem Verein, dessen sportliche Geschicke er verantwortet. Am Sonntag verweigerte Heldt dem Trainer auch deswegen einen öffentlichen Treueschwur.

Der FC steht nach wie vor über dem Strich, die Mannschaft scheint sich auf die Ideen ihres Trainers einzulassen, selbst wenn diese zuletzt erfolglos blieben. Daher will man vor dem Spiel gegen Dortmund noch einmal hoffen. Doch ist Gisdols Kredit ähnlich dahingeschmolzen wie der zeitweise so komfortable Vorsprung seiner Mannschaft auf die Abstiegsplätze.

Historisch schwache Ausbeute

51 Mal hat Markus Gisdol den 1. FC Köln als Trainer betreut und dabei einen Schnitt von 1,12 Punkten, kein Trainer in der Geschichte des Vereins durfte mit einer solchen Ausbeute so lange bleiben. In dieser Saison kommt Gisdol in der Bundesliga auf knapp 0,9 Punkte pro Spiel, und eines steht außer Frage: Restlos überzeugt vom Trainer ist niemand im Verein. Eine Niederlage am kommenden Samstag gegen Dortmund wird dafür sorgen, dass die Kölner nach der Länderspielpause ohne Gisdol ins Saisonfinale gehen.

Doch selbst wenn der Klassenerhalt mit Gisdol gelingen sollte, dürfte längst klar sein, dass im Sommer eine Veränderung auf dem Trainerposten ansteht. Denn so gut kann kein Schnitzel sein.

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