Kommentar zum 1. FC KölnStefan Müller-Römer beweist Mut zur Haltung
- Dass der FC in seinen Gremien Menschen hat, die sich eine Haltung leisten, ist ein gutes Zeichen.
- Als gewähltes Mitglied kann Müller-Römer Ansichten vertreten, die für den offiziellen 1. FC Köln zu heikel sind.
- Für den reinen Blick aufs Geld sind die Profis zuständig – nicht der Mitgliederrat.
Köln – Auch jenseits des fulminanten 4:2 in Frankfurt hat der 1. FC Köln eine spektakuläre Woche erlebt. Stefan Müller-Römer, von den Mitgliedern gewählter Klub-Funktionär, hat sich mit Worten gemeldet, deren Offenheit im Profifußball ungewöhnlich ist – Worten, die im Widerspruch zu den finanziellen Interessen des Vereins zu stehen scheinen, zumindest den kurzfristigen.
Der Wert eines Mitgliederrats
Der Anwalt befand, dass der 1. FC Köln keinen Pakt in China schließen sollte; das Land sei eine Diktatur und ein Überwachungsstaat. Dass seine Begründung nicht deckungsgleich mit der war, die der Verein veröffentlichte, wirkte zwar ungeschickt, zumal Müller-Römer schon im Herbst öffentlich erklärt hatte, das Kölner Engagement in China persönlich gestoppt zu haben – und zwar nicht, um sich auf den Kampf um den Klassenverbleib zu konzentrieren. Doch ist es gut zu wissen, dass es im Bundesliga-Umfeld Akteure gibt, die Mut zur persönlichen Haltung haben, selbst wenn es dafür Ärger gibt, weil der offizielle 1. FC Köln nicht immer so deutlich sagen kann, was er will. Womöglich ist ein Mitglieder-Gremium sogar gerade für einen solchen Fall da.
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Von Armin Vehs so kurzer wie erfolgloser Phase in Köln ist vor allem in Erinnerung geblieben, dass er den Mitgliederrat einmal als von „Vollamateuren“ durchsetzt beschrieben hat. Doch wenn sich Amateure dadurch auszeichnen, Haltung höher zu bewerten als finanzielle Interessen, darf der FC froh sein, an gewissen Stellen seiner Struktur mit Amateuren besetzt zu sein.
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Jedenfalls, solange die Profis ihre Arbeit anständig verrichten.