Kommentar zum Sieg gegen AugsburgDer 1. FC Köln und die ungeahnte Leichtigkeit

Lesezeit 2 Minuten
3D162844-E880-4314-8D3D-9F9376B8DDDB

Erleichterte Kölner nach dem 3:2-Sieg in Augsburg

Köln – Das letzte Mal, dass der 1.FC Köln mit einer 3:0-Führung zur Halbzeit in Führung gewesen war und derart begeistern konnte, war vor noch vor Corona.  Am 22. Februar 2020 gewann der FC 5:0 bei Hertha. Es war der Karnevalssamstag, tausende Fans hatten sich kostümiert nach Berlin aufgemacht. Es war eine Zeit, in der für den  FC und die meisten Menschen die Welt noch in Ordnung war.

Es mussten 14 Monate in der Pandemie vergehen, ehe dem  FC dieses Drei-Tore-Künststück zur Halbzeit wieder  gelang. Und man fragte sich beim Pausenpfiff in Augsburg: War das wirklich der 1. FC Köln?

Er war es. Plötzlich spielte der FC Fußball mit einer Leichtigkeit, die man nicht mehr kannte. Und dies mitten im Existenzkampf und mit dem Rücken zur Wand. Überfallartig nahm der Gast den Gegner auseinander und überzeugte  spielerisch. Es war ein erstaunlicher Vortrag der Kölner – eine Halbzeit lang.

Alles zum Thema Ellyes Skhiri

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Pedant wird darauf verweisen, dass der  FC in den vergangenen beiden Spielen auch das notwendige Spielglück hatte, das zuvor so oft ausgeblieben war. So hatte Augsburgs umtriebiger Einwechselspieler Robert Gumny nach 72 Minuten die große Chance auf den Ausgleich, den Kölns Ellyes Skhiri gerade noch so vereitelte. Dem FC war die Partie entglitten, er zitterte. Und am Samstag zuvor beim 2:1-Coup gegen Leipzig war es der frei stehende  Justin Kluivert, der in der Nachspielzeit statt zum Ausgleich nur den Pfosten traf.

Doch der Generöse wird behaupten, dass der FC  das Spielglück erzwungen und es sich verdient hat. Er wankte zwar in beiden Spielen am Ende, aber er fiel nicht. Er riss sich zusammen.

Der 1. FC Köln hat noch nichts erreicht

Der neue Interimstrainer Friedhelm Funkel hat es geschafft, dass die Spieler wieder an ihre Fähigkeiten glauben, mit mehr Mut und Leidenschaft spielen. Der Trainer-Routinier gab ihnen vor allem den Glauben zurück, ein Spiel gewinnen zu können. Diesen Glauben hatte die Mannschaft unter Vorgänger Markus Gisdol verloren.

Erreicht hat der FC noch nichts. Doch das Auftreten des Teams  und das machbare Restprogramm geben den Kölnern wieder die Zuversicht, die sie schon verloren hatten.  Bremen ist im freien Fall. Bielefeld ist nur noch einen Punkt voraus und hat jetzt das schlechtere Torverhältnis. Und Hertha BSC  spürt in der Quarantäne den Druck. Auf jeden Fall ist das Momentum wieder auf Kölns Seite.

KStA abonnieren