Schick und Iglesias noch ohne ErfolgFehlende Stürmer-Tore sind kein Problem für Bayer 04

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Patrik Schick im Zweikampf um den Ball im Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05

Patrik Schick im Zweikampf um den Ball im Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05

Noch konnte kein Mittelstürmer im Jahr 2024 für Leverkusen netzen. Das hindert Bayer 04 jedoch nicht daran, weiter zu gewinnen. 

Es ist eine beinahe unglaubwürdige Statistik, dass die Mannschaft von Bayer Leverkusen, die seit 34 Spielen am Stück ungeschlagen ist, im Kalenderjahr 2024 noch kein Mittelstürmer-Tor auf dem Papier stehen hat. Zehn Punkte Vorsprung auf die Bayern, die beste Defensive der Liga und realistische Titelchancen in drei Wettbewerben – Anlass zu Kritik oder Sorge besteht nicht. Daher machen sich aktuell auch die fehlenden Tore der Stürmer nicht bemerkbar, denn Leverkusen marschiert weiter in Richtung der ersten Meisterschaft der Klubhistorie.

16 verschiedene Torschützen

In Summe hat Leverkusen in der laufender Saison 99 Tore erzielt. Wenn es die Stürmer nicht richten, dann die Mittelfeldspieler, Schienenspieler oder Innenverteidiger. So trafen im Spiel gegen Mainz beide defensiven Mittelfeldspieler, Granit Xhaka und Robert Andrich. Allein in der Bundesliga hat Leverkusen 16 verschiedene Torschützen, absoluter Bestwert der Bundesliga. Auch gegen Köln netzte nicht etwa ein Stürmer, sondern das Außenverteidigerduo bestehend aus Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo.

Trainer Xabi Alonso bleibt trotz der fehlenden Tore gelassen: „Schick, Adli und Iglesias haben stark gekämpft. Natürlich ist es super für die Stürmer, wenn sie erfolgreich sind. Aber das Wichtigste ist, dass wir gewinnen und so weitermachen.“

Natürlich ist es super für die Stürmer, wenn sie erfolgreich sind, aber das Wichtigste ist, dass wir gewinnen und so weitermachen.“
Xabi Alonso, Trainer von Bayer 04 Leverkusen

Dennoch dürfte ein klassischer Knipser in den kommenden englischen Wochen für die Werkself wichtig werden, insbesondere gegen tief stehende Gegner, mit denen sich die Werkself in der Vergangenheit schwertat. Die Lösung dafür war Neuzugang Victor Boniface, der sich mit seiner Körperlichkeit und Schnelligkeit auch gegen mehrere Spieler durchsetzen konnte. Aus komplizierten Spielsituationen holt der 23-Jährige das Bestmögliche raus. Doch durch seine Verletzung im Januar steht der Angreifer der Werkself bis Anfang April nicht zur Verfügung.

Schick, Iglesias und Hlozek torlos im Jahr 2024

Gerade rechtzeitig kehrte Patrik Schick von einer schweren Verletzung zurück und rückte langsam in die Startformation. Den furiosen Beginn seines Comebacks im Dezember (sechs Tore, eine Vorlage) konnte der Tscheche jedoch nicht fortführen. Ein Torerfolg im Jahr 2024 bleibt bisher aus. Dennoch dient der Tscheche aufgrund seiner Körperlichkeit als Spieler, der Verteidiger auf sich ziehen kann und somit Raum für seine Kollegen schafft. Auch sein Landsmann Adam Hlozek blieb bisher in der laufenden Saison blass, erzielte in der Bundesliga nur ein Tor. 

Neuzugang Borja Iglesias, der im Winter von Betis Sevilla per Leihe kam und den verletzungsanfälligen Schick in den kommenden Wochen entlasten soll, konnte ebenfalls seine Klasse noch nicht beweisen. Der Spanier akklimatisiert sich jedoch an das Spielsystem von Alonso und zeigt gute Bewegungen zwischen den Defensiv-Reihen der Gegner. Doch ein Torerfolg blieb auch ihm bisher noch verwehrt. 

Amine Adli die vielversprechendste Alternative

Seit seiner Afrika-Cup-Rückkehr erwies sich Amine Adli als optimale Alternative, fungierte als Flügel – und Mittelstürmer und besticht durch seine Schnelligkeit und Wendigkeit. Auch gegen den FC bereitete Adli den zweiten Treffer vor. Der Angreifer verzeichnet seit seiner Rückkehr zwei Tore und zwei Vorlagen und verleiht der Offensive von Alonso deutlich mehr Flexibilität.

Die fehlenden Mittelstürmer-Tore sind aktuell noch kein Problem. Dafür ist die spielerische Klasse der Leverkusener zu groß, Alonso scheint für jeden möglichen Spielverlauf einen Plan zu haben. Treffen die Stürmer nicht, tun es eben die anderen. Mittelfeld-Mann Jonas Hofmann beschrieb es vergangene Woche nachdem Training passend: „Es geht darum zu gewinnen. Dann ist es egal, wer das Tor macht. Wenn nur Verteidiger treffen würden, wäre mir das auch recht.“

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