70 Punkte nach 26 SpielenBayer 04 unaufhaltsam auf dem Weg zur ersten Meisterschaft

Lesezeit 4 Minuten
Leverkusens Trainer Xabi Alonso jubelt nach dem Spiel und bedankt sich bei den Fans für die Unterstützung.

Leverkusens Trainer Xabi Alonso jubelt nach dem Spiel und bedankt sich bei den Fans für die Unterstützung.

Bayer 04 Leverkusen gewinnt mit 3:2 beim SC Freiburg und hat weiter zehn Punkte Vorsprung auf den FC Bayern.

Die Spiele, in denen Bayer Leverkusen stolpern könnte, werden immer weniger. Wieder hatten die Bayern mit einem deutlichen 5:1 beim SV Darmstadt vorgelegt, wieder ließ sich die Werkself nicht beeindrucken und nahm die durchaus hohe Hürde im Breisgau. Mit einer reifen Leistung bezwang das Team von Trainer Xabi Alonso den SC Freiburg mit 3:2 (2:1). Damit gehen die Leverkusener mit zehn Punkten Vorsprung in die Länderspielpause. Es war das 38. Pflichtspiel in dieser Saison ohne Niederlage. Bei noch acht ausstehenden Partien in der Bundesliga rückt die erste Meisterschaft in der Klubgeschichte immer näher.

Nach der unvergesslichen Europapokalnacht am Donnerstagabend mit zwei Toren in der Nachspielzeit beim 3:2 gegen Karabach rotierte Alonso wieder einmal seine Mannschaft durch. Die größte Überraschung: Adam Hlozek stand in der Startelf. Und der Tscheche führte sich direkt gut ein. In der zweiten Spielminute verlagerte er klug die Seite auf Alejandro Grimaldo. Der Spanier setzte Florian Wirtz ein, der mit einer Schussfinte zwei Freiburger aussteigen ließ und nach 85 Sekunden das 1:0 erzielte. „Ich spekuliere auf einen Schuss, aber er täuscht nochmal an. Das darf mir nicht passieren“, sagte Freiburgs Nicolas Höfler selbstkritisch. Wirtz betonte: „Endlich habe ich den Ball mal gut getroffen und er geht nicht an den Pfosten. Er hat gut gepasst.“

Doch Freiburg fand schnell die passende Antwort auf den Leverkusener Blitzstart. Die Bayer-Abwehr auf der linken Seite ließ sich übertölpeln, war viel zu passiv und Ritsu Doan glich mit einem Schuss ins kurze Eck zum 1:1 (10.) aus. In der Folge hatten die Gäste zwar viel den Ball, doch die Mannschaft von Trainer Christian Streich war gefährlicher, spielte ihre Kontergelegenheiten allerdings nicht gut genug aus. „Wir haben nicht ganz so genau und so zielstrebig nach vorne gespielt“, kritisierte Bayer-Sportgeschäftsführer Simon Rolfes. „Da haben wir zu viel auf Kontrolle gespielt.“

Adam Hlozek rechtfertigt Startelfeinsatz

Doch auch dieser Ansatz reichte, um noch mit einer Führung in die Halbzeitpause zu gehen. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff war es wieder einmal der feinfüßige Wirtz, der mit einem Steckpass auf Grimaldo die Abwehr aushebelte. Freiburgs Keeper Noah Atubolu ging zu zaghaft zum Ball, so spitzelte Patrik Schick die Kugel zu Hlozek, der seinen Einsatz spätestens mit diesem Treffer zum 2:1 rechtfertigte. Wie es ist, gegen ein führendes Bayer Leverkusen in dieser Saison zu spielen, erklärte Vicenzo Grifo nach der Partie: „Bei Leverkusen ist immer einer frei, sie bieten sich immer gut an.“

Und mit dieser Art und Weise dominierte Bayer 04 zunächst den zweiten Durchgang. Der Lohn war das 3:1 durch Schick. Frimpong hatte nach einem Ballgewinn rechts endlich mal den Raum, um sein Tempo auszuspielen und flankte den Ball zu Schick. Der Doppeltorschütze vom Donnerstag hielt seinen linken Fuß so gegen den Ball, dass er in hohem Bogen an den linken Pfosten prallte. Von da hoppelte er die Linie entlang an den rechte Pfosten und von da aus ins Tor (53.). „Das war ein bisschen Glück“, sagte Schick und schob lachend hinterher: „Aber ich hätte es nicht besser machen können.“

Leverkusen kontrollierte fortan die Partie, es schien, als sei der Stecker bei den Freiburgern gezogen. Doch rund zehn Minuten vor dem Abpfiff gelang Yannik Keitel der Anschlusstreffer zum 2:3. Wie schon beim ersten Treffer war Abwehrchef Jonathan Tah nur Begleitschutz statt aggressiver Gegenspieler. Zudem ließ Torhüter Lukas Hradecky den Ball nach vorne abprallen, Keitel nutzte den Rebound. „Da sind wir ein bisschen unaufmerksam“, analysierte Rolfes. „Aber ansonsten haben wir das Spiel auch in der zweiten Halbzeit dominiert, hatten auch Chancen zum 4:1.“ Auch die Gelegenheiten zum 4:2 waren da. Wirtz traf nur den Pfosten.

So musste die Werkself bis zum Abpfiff zittern, ehe sie erleichtert jubeln durfte. „Ich bin sehr glücklich über den Sieg, die letzten Spiele waren sehr hektisch, heute haben wir sehr gut mit dem Ball gespielt“, erklärte Schick. „Nach dem 2:3 wurde es noch einmal etwas gefährlich, aber es war ein verdienter Sieg.“

Pokal-Halbfinale gegen Düsseldorf

Nach der Länderspielpause geht es für die Leverkusener mit einer Englischen Woche weiter. Zwischen den Ligaspielen gegen Hoffenheim und bei Union Berlin wartet das Pokal-Halbfinale gegen Fortuna Düsseldorf. Rolfes hofft aber erst einmal, dass alle Spieler fit zurückkommen: „Wir haben so viele Nationalspieler, es ist schon wichtig, dass sie gesund bleiben.“

KStA abonnieren