Die Werkself ist gegen das Team aus dem Norden Englands als echte Einheit gefragt und will in der Champions League den nächsten Erfolg feiern.
Starensemble um Nick WoltemadeBayer 04 strebt gegen Newcastle United nächsten Sieg an

Jarell Quansah (l.) im Duell mit Nick Woltemade (r.) bei der U21-EM.
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Noch im vergangenen März stand Jarell Quansah im EFL-Cup-Finale mit dem FC Liverpool gegen Newcastle United. Die Mannschaft von Trainer Arne Slot verlor damals mit 1:2. „Danke, dass du mich daran erinnerst“, sagt der 22-Jährige mit einem Lächeln auf den Lippen, als er bei der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel gegen Newcastle am Mittwoch (BayArena, 21 Uhr) darauf angesprochen wird.
Respekt für Nick Woltemade
Dann folgt der nüchterne Blick auf die Aufgabe: „Sie sind sehr gut, physisch stark, mit vielen Qualitätsspielern. Wir müssen uns auf uns konzentrieren.“ Vor dem sechsten Spieltag der Königsklasse präsentiert sich die Ausgangsposition für Leverkusen überraschend komfortabel. Nach den Siegen in Lissabon (1:0) und bei Manchester City (2:0) könnte das Team von Trainer Kasper Hjulmand mit einem weiteren Erfolg einen großen Schritt Richtung Playoffs machen, wenn nicht sogar Richtung der Top-Acht schielen, die ein sofortiges Weiterkommen garantiert. Der Gegner aber bringt nicht nur internationale Klasse mit, sondern auch einen Spieler, der aus deutscher Perspektive besonders ins Blickfeld rückt. Nick Woltemade wechselte im Sommer für 75 Millionen Euro vom VfB Stuttgart zu den Magpies und hinterließ auf Anhieb Eindruck.
In 19 Pflichtspielen stehen für den 1,98 Meter großen Angriffshünen bislang acht Scorerpunkte zu Buche. „Ich habe schon ein paar Mal gegen Nick gespielt“, sagt Quansah. „Er hat viele Qualitäten, man muss ständig auf ihn achten. Er kann Spiele entscheiden. Er ist in seiner Spielart etwas unorthodox.“ Auch Hjulmand hebt Woltemades Präsenz hervor. „Ich bin sehr beeindruckt. Er lässt sich oft ins Mittelfeld fallen, hält den Ball, öffnet Räume für die Flügel. Für fast zwei Meter Körpergröße ist er technisch außergewöhnlich.“ Der „Scheich-Klub“ aus Nordengland, an ein saudisches Konsortium verkauft, hat einen Kader von internationalem Format.
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Joelinton, Bruno Guimarães, Sandro Tonali, Anthony Gordon oder der deutsche Nationalverteidiger Malik Thiaw unterstreichen den Anspruch, zur europäischen Spitze zu zählen. Für Leverkusen folgt daraus eine klare Konsequenz: Die Defensivarbeit muss mehr zulegen als beim 0:2 in Augsburg. „Es muss besser werden“, sagt Hjulmand. „Wir müssen unsere defensiven Prinzipien konsequent umsetzen. In Augsburg hatten wir Probleme. Gegen Newcastle müssen wir präziser verteidigen.“ Am Samstag ließ Bayer 04 vieles vermissen, machte Fehler und zeigte ungewohnte Unsicherheiten. Das stand im Gegensatz zu den meisten Auftritten zuvor, als die Mannschaft im DFB-Pokal in Dortmund sowie in Manchester mit Konzentration und Reife überzeugt hatte. Daran will Hjulmand anknüpfen.
Quansah debütierte für England
„Die Siege in Lissabon, Manchester und Dortmund haben uns viel Selbstvertrauen gegeben“, sagt er. „Wir wollen den nächsten Schritt machen, unseren Stil durchziehen, hoch pressen und körperlich alles reinwerfen.“ Auch personell hellt sich die Lage auf. Alejandro Grimaldo steht nach seinem Ausfall in Augsburg vor der Rückkehr. „Es sieht gut aus“, sagt Hjulmand. „Fast der komplette Kader ist im Training. Nur Exequiel Palacios fehlt.“ Fast alles spricht dafür, dass Quansah beginnt, sollte der Trainer wie zuletzt einen der drei Innenverteidiger rotieren lassen. Der für 35 Millionen Euro von Liverpool verpflichtete Verteidiger überzeugte in Manchester und auch in den Wochen zuvor.
Thomas Tuchel berief ihn zuletzt in den englischen A-Kader, wo Quansah debütierte. Nun trifft Quansah erneut auf vertraute Namen aus der Premier League. „Es ist meine erste Saison, in der ich wirklich Teil eines Ganzen bin“, sagt der Verteidiger. „Ich habe viele Minuten gesammelt, mich weiterentwickelt. Das ist wichtig für meine Karriere. Es gibt aber noch viel zu verbessern. Aber bereuen tue ich nichts.“
Zwar besitzt Liverpool für 2027 eine Rückkaufklausel von mehr als 60 Millionen Euro, doch Quansah wirkt im Rheinland angekommen. Für ihn, sagt er, sei dies erst der Anfang: „Wenn ich irgendwann mal aufhören will, möchte ich zurückblicken und sagen, ich habe die Möglichkeit genutzt, etwas Neues zu erleben. Es geht nicht nur darum, Fußball zu spielen, sondern auch die Kultur kennenzulernen. Nicht viele englische Spieler machen das.“
Bayer 04 Leverkusen: Flekken – Quansah, Andrich, Tapsoba – Poku, Maza, Garcia, Grimaldo – Tillman, Tella – Kofane. – Newcastle United: Ramsdale – Livramento, Schär, Thiaw, Burn – Tonali, Guimarães, Joelinton – Barnes, Woltemade, Gordon. – Schiedsrichter: Gözübüyük (Niederlande).


