Bayer 04 LeverkusenTrainer Bosz prophezeit Sieg trotz Sorge um den Kader

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Leverkusens Trainer Peter Bosz (m.) hat mit Krankheitsausfällen in seiner Mannschaft zu kämpfen.

Leverkusen – Wenn es immer so einfach wäre, wie die Wahrscheinlichkeiten das vorgeben, dann hätte Bayer 04 Leverkusen am Samstagabend seine sportliche Jahreswechseldelle. Werder Bremen, der Tabellenvierzehnte, wäre besiegt, die Konkurrenz hätte sich in direkten Duellen Punkte abgenommen. Keiner würde mehr von den Niederlagen gegen Bayern und Frankfurt reden. Die Werkself als Spitzenteam mit höchsten Zielen wäre wieder auf Kurs.

Es ist aber nicht so einfach im Fußball. Werder Bremen war in den letzten Jahren in der Bundesliga und im Pokal oft mit sportlichen Problemen in die Bay-Arena gekommen und hat dem Favoriten dann eine unangenehme Zeit bereitet. „Wir haben uns auswärts immer leichter getan“, sagt Bosz, der direkt nach der 1:2-Niederlage in Frankfurt für das Spiel gegen Werder (Samstag, 15.30 Uhr, BayArena), das andere, das gute Bayer 04 prophezeit hat.

Neue Indizien dafür hat er in dieser Woche nicht benötigt, um bei dieser Vorhersage zu bleiben. „Wir haben drei Monate hervorragende, stabile Leistungen gezeigt“, sagte der Niederländer am Freitag, „die Niederlagen waren auch nicht vergleichbar. Gegen Bayern haben wir ein gutes Spiel gemacht, nur gegen Frankfurt ein sehr schlechtes. Und das gibt mir die Zuversicht, dass es eine einmalige Sache war.“

Lazarett von Bayer Leverkusen ist derzeit groß

Peter Bosz neigt nicht dazu, Erklärungen und Entschuldigungen im Bereich des medizinischen Bulletins zu suchen. Die Rückkehr der Außenverteidiger Lars Bender und Dailey Sinkgraven nach überstandener Muskelverletzung und Covid-Infektion verspricht allerdings mehr Stabilität in der letzten Reihe. Insgesamt bleibt die Situation aber heikel. Mitchell Weiser (Muskelverletzung im linken Oberschenkel) und Karim Bellarabi (Handbruch) haben das Lazarett vergrößert.

Die Rückkehr der Langzeitverletzten Paulinho, Charles Aranguiz, Exequiel Palacios und Santiago Arias ist nicht absehbar. Paulinho und Aranguiz trainieren immerhin schon vorsichtig mit dem Ball. Prognosen über den Zeitpunkt einer Rückkehr sind noch unmöglich. „Das ist dünn, das weiß ich“, sagt Bosz über seinen Kader. Er verspricht jedoch ironisch, gegen Bremen mit elf Mann anzutreten.

Bender-Zwillinge „werden der Mannschaft fehlen“

Was das für den Rest der Rückrunde bedeutet, scheint noch unklar. Die Klubführung hat Aktivitäten in der Januar-Transferphase nicht ausgeschlossen. Bosz: „Wir leben bei unserem Programm nur von Tag zu Tag. Ich darf nur auf die Spieler schauen, die im Kader sind.“ Man werde natürlich auch den Markt beobachten. „Das ist etwas, um das sich die Verantwortlichen von Bayer 04 kümmern“, sagt der Trainer. Als ausgeschlossen gilt, dass man sich ein weiteres Mal um den Bremer Außenstürmer Milot Rashica bemühen wird, dessen geplantes Leihgeschäft im Herbst bei der Schließung des Transferfensters an der Zeitnot scheiterte.

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Die Gedanken des Trainers sind, abgesehen vom Ergebnisdruck des Alltags, auch langfristig. Auf die Frage, was das Karriere-Ende der Bender-Zwillinge Lars und Sven im kommenden Sommer für Bayer 04 bedeut, erklärte er: „Das hat mich überrascht, das hatte ich nicht erwartet, denn sie lieben den Fußball. Sie sind sehr wichtige Spieler, sehr klar in ihren Aussagen und auch in der Kritik. Aber wenn der Körper sagt, es geht nicht mehr, dann geht es nicht mehr. Sie werden der Mannschaft fehlen. Sie werden dem Kader fehlen. Sie werden dem ganzen Klub sehr fehlen.“

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