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Wimbledon-SiegerWarum spricht Jannik Sinner eigentlich so gut Deutsch?

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Jannik Sinner nach dem Finale in Wimbledon 2025: Der Südtiroler gewinnt als erster Italiener den prestigeträchtigen Rasenklassiker in London.

Jannik Sinner nach dem Finale in Wimbledon 2025: Der Südtiroler gewinnt als erster Italiener den prestigeträchtigen Rasenklassiker in London.

Der Italiener gibt nach dem Wimbledon-Finale 2025 Interviews auf Italienisch, Englisch – und fließend Deutsch. Warum eigentlich?

Mit einem souveränen 6:3, 6:4, 7:6-Erfolg über Carlos Alcaraz hat Jannik Sinner am Sonntag (13. Juli 2025) das Herrenfinale von Wimbledon gewonnen – und damit Geschichte geschrieben. Es war der erste Wimbledon-Titel für einen Italiener im Einzel.

Doch nicht nur sein Spiel, auch seine Interviews sorgten für Aufmerksamkeit: Denn Sinner beantwortete Fragen fließend – auf Englisch, Italienisch und überraschend akzentfrei auch auf Deutsch. Viele fragten sich: Wie kommt es, dass der 23-Jährige so sprachgewandt ist – gerade in einer Sprache, die man bei einem italienischen Sportler nicht automatisch erwartet?

Aufgewachsen in Südtirol: Deutsch als Alltagssprache

Jannik Sinner stammt aus Sexten in Südtirol – einer Region im Norden Italiens, in der die deutsche Sprache zum Alltag gehört. Rund 70 Prozent der Bevölkerung dort sprechen Deutsch als Muttersprache. In Schulen, Behörden und vielen Familien ist Deutsch die Hauptsprache.

Auch Sinner wuchs in einem deutschsprachigen Elternhaus auf und besuchte eine Grundschule, in der auf Deutsch unterrichtet wurde. Dass er die Sprache heute so selbstverständlich beherrscht, ist also keine Ausnahme, sondern Ergebnis seiner Herkunft.

Auch andere bekannte Südtiroler wie der Extrembergsteiger Reinhold Messner, TV-Moderator Markus Lanz oder Eiskunstläuferin Carolina Kostner sind mit Deutsch aufgewachsen und sprechen die Sprache fließend.

Italienisch lernte er erst mit 13

Neben Deutsch lernte Jannik Sinner später auch Italienisch und Englisch. Diese Mehrsprachigkeit hilft ihm heute im internationalen Tennissport. Ob bei Pressekonferenzen, Gesprächen mit Turnierorganisatoren oder im Austausch mit Fans – Sinner kann flexibel zwischen den Sprachen wechseln.  

Sinner sprach in Interviews darüber, dass er Italienisch erst richtig lernte, als er mit 13 Jahren nach Ligurien zog, um in Bordighera Tennis zu trainieren. „Zu Hause haben wir nur Deutsch gesprochen“, sagte er in einem Gespräch mit italienischen Medien. Erst durch den täglichen Kontakt mit Teamkollegen, Trainern und Schulfreunden habe sich sein Italienisch entwickelt. 

An eine Pause ist für Jannik Sinner nicht zu denken. Nach seinem Wimbledon-Sieg plant der 23-Jährige bereits die nächsten Auftritte bei der US-Hartplatz-Saison. Schon im August soll er beim Turnier in Winston-Salem aufschlagen, gefolgt von den US Open in New York. Für Ende September ist zudem seine Teilnahme an den China Open in Peking bestätigt.