KEC empfängt NürnbergDas erste Endspiel der Saison

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Haie-Trainer Mike Stewart

Köln – Als Mike Stewart sich im vergangenen Frühjahr als Coach der Haie vorstellte, sprach er unter anderem davon, dass Köln der nächste Schritt in seiner Karriere sein solle. Nach fünf Jahren im kleineren Augsburg wollte er das Publikum der großen Stadt mit einer Mannschaft verzücken, die schnelles, hartes und erfolgreiches Eishockey spielt. So lautete der Plan. Im Januar 2020 muss Stewart nun allerdings über Misserfolge sprechen und erklären, wie es seine Mannschaft schaffen könnte, nach acht Niederlagen in Serie einmal wieder zu gewinnen.

Am Mittwoch vor dem Heimspiel gegen Nürnberg klang das so: „Hoffnung macht mir, dass die Jungs nie aufgegeben haben. Wir sind in mehreren Partien zurückgekommen.“ Der Kanadier weiter: „Um wieder ins Rollen zu kommen, müssen wir uns ein Erfolgsgefühl verschaffen. Wir brauchen einfach diesen ersten Erfolg.“ Und zwar dringend.

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Denn vor dem zweiten Duell des KEC mit den Ice Tigers innerhalb von fünf Tagen ist eines klar: Wenn die Haie nicht bereits am 8. März, dem letzten Spieltag der DEL-Hauptrunde, in den Urlaub starten wollen, müssen sie am Donnerstag (19.30 Uhr, Lanxess-Arena) drei Punkte holen und danach möglichst eine Siegesserie starten, um sich zumindest in den Pre-Playoff-Rängen sieben bis zehn zu halten. Stewart wird in Spiel zwei gegen Nürnberg (am Dienstag folgt Spiel drei, eine Nachholpartie) die gleichen Reihen wie am Sonntag bei der 3:6-Niederlage in Nürnberg aufbieten, im Tor wird wieder Gustaf Wesslau stehen. Der Coach hofft, dass seine Profis diesmal aufmerksamer spielen. „In unserer Situation müssen wir die Fehler minimieren“, meinte Stewart.

Walter stellt sich hinter Trainer Stewart

Wie auch immer es weitergeht. Der 47-Jährige, der einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat, soll das KEC-Team aus der Krise führen. Dass er entlassen werden könnte, hat Geschäftsführer Philipp Walter Anfang der Woche im Gespräch mit dieser Zeitung noch einmal explizit ausgeschlossen.

So knobelt Stewart nach Lösungen. Das Handtuch zu werfen, komme für ihn, wie er sagt, nicht in Frage. Als eine Quelle des Unheils hat er – neben dem chronisch schwachen Powerplay – die schlechte Team Defence ausgemacht. „Wenn man drei Tore schießt, sollte man gewinnen“, sagte er. „Unsere Defensivarbeit muss einfach besser sein. Es kann nicht sein, dass wir immer in Rückstand geraten. Damit setzen wir uns selbst unter Druck. Eine Defence-First-Mentalität wird uns helfen.“ Stewart hat zudem das Spielsystem verändert mit dem Ziel, mehr Verkehr vor dem gegnerischen Tor zu generieren.

KEC-Keeper im Formtief

Als die Haie im November ihre gute Phase hatten, war Torhüter Hannibal Weitzmann, der den damals verletzten Wesslau ersetzte, gut in Form. Zuletzt spielten beide Goalies schwach. Was tun? „Wir haben schon ein paar Meetings gehabt“, sagte Stewart. „Sie sollen ihre Routine ein bisschen ändern, nicht den Stil, um etwas Frisches reinzubringen. Alle beide haben schon gut gespielt und Partien gewonnen. Sie müssen in den Rhythmus kommen.“ Oder wird sogar vor dem Transferschluss am 15. Februar ein neuer Goalie verpflichtet? „Wir besprechen zwar alles“, sagte Stewart, „aber wir reden nicht darüber, morgen einen Tormann zu holen.“ Vielleicht aber übermorgen. Denn Wesslau wird die Haie nach der Saison verlassen.

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