U 19 überzeugtViel Talent und starke Mentalität beim 1. FC Köln

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Ein Fußballspieler strauchelt nach einem Zweikampf.

Marlon Monning (Mitte) absolvierte die meisten Minuten für die U 19 des 1. FC Köln.

Die Kölner führen die Tabelle der A-Junioren-Bundesliga an und stehen im Halbfinale des DFB-Pokals.

Die U 19 des 1. FC Köln blickt auf ein fast perfektes Halbjahr zurück. In der A-Junioren-Bundesliga West führt die Mannschaft die Tabelle aufgrund des um drei Treffer besseren Torverhältnisses vor dem punktgleichen Team von Borussia Dortmund an. Im DFB-Pokal treffen die Kölner im Halbfinale auf Hertha BSC Berlin.

Für FC-Trainer Stefan Ruthenbeck (50) ist dies das Ergebnis einer über alle Jahrgänge hinweg hervorragenden Nachwuchsarbeit. Schon vor Beginn der Meisterschaftsrunde deutete einiges auf einen starken Kölner Jahrgang mit viel Talent hin. In den Testspielen hatten selbst die hoch eingeschätzten Rivalen aus Leipzig (2:1), Hoffenheim (3:2) oder Stuttgart (4:1) das Nachsehen. Er könne sich nicht erinnern, jemals eine derart gute Saisonvorbereitung gespielt zu haben, meinte Ruthenbeck.

Ein Fußballspieler versucht, sich gegen mehrere Gegner durchzusetzen.

Jaka Cuber Potocnik (Mitte) erzielte die meisten Tore für die U 19 des 1. FC Köln.

Schwungvoll starteten die Kölner dann auch in die Meisterschaftsrunde. Aufsteiger SC Verl (5:0) und der SC Paderborn (5:1) hatten dem FC nichts entgegenzusetzen. Zehn weitere Pflichtspielsiege folgten, drei davon im Pokal. Lediglich gegen Rot-Weiß Oberhausen (1:2) und Viktoria Köln (0:2) hatte der FC das Nachsehen. Beide Kontrahenten erzielten ihre entscheidenden Tore nach Standardsituationen.

Wirklich beirren konnte dies das FC-Kollektiv nicht. Insbesondere der Defensivverbund agierte zunehmend stabiler, ließ wettbewerbsübergreifend in 14 Spielen nur zwölf Gegentore zu und spielte sechsmal zu null. Die etatmäßige Abwehrreihe war die große Konstante im Kölner Spiel: Marlon Monning (17) war ebenso wie Elias Bakatukanda (18) gesetzt und absolvierte in der Meisterschaft 960 von 990 möglichen Minuten. Einzig im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf war für Monning nach 60 Minuten Schluss.

Zwei Fußballspieler befinden sich auf dem Weg auf den Platz.

Justin Diehl (vorn) spielt seit 2011 für den 1. FC Köln.

Zu den Spielern mit den meisten Einsatzminuten gehören weiterhin auch die beiden Außenverteidiger Tidiane Toure (18/810) und Matti Wagner (17/877). Die Mittelfeldspieler führt Emin Kujovic (18/934) vor Kapitän Meiko Wäschenbach (18/877) an. Nach einer von zahlreichen Verletzungen geprägten Debütsaison beim 1. FC Köln entwickelte sich Max Finkgräfe (18/733) aufgrund seiner Variabilität zu einer verlässlichen Größe. Bei der jüngsten USA-Reise der Profis nahm Cheftrainer Steffen Baumgart Finkgräfe und Toure mit.

In der Offensive bestätigte Jaka Cuber Potocnik (17) seine Ausnahmestellung. Der slowenische Junioren-Nationalspieler traf insgesamt neunmal, siebenmal in der Liga, zweimal im Pokal. Sein letztes Tor erzielte er beim 1:0 gegen Holstein Kiel im Pokal-Viertelfinale. Justin Diehl (18), von kleineren bis größeren Blessuren immer wieder heimgesucht, hatte den Treffer mit einem an ihm verursachten Foulspiel vorbereitet. Diehl traf in der Meisterschaft fünfmal, im Pokal viermal. Gemeinsam mit Bakatukanda ist er der dienstälteste Spieler im U-19-Kader. Beide spielen seit 2011 für den FC.

Es mag uns hier und da die fußballerische Leichtigkeit fehlen. Dafür sind Willens- und Zweikampfstärke enorm
Stefan Ruthenbeck, Trainer der U 19 des 1. FC Köln

Die vielleicht spektakulärste Personalie verbirgt sich allerdings hinter Sandro Blazic. Der 16-Jährige ist inzwischen die klare Nummer eins im Kölner Tor und Bestandteil der deutschen U-17-Nationalmannschaft. Sein mitunter aufreizend lässiges Spiel ist nichts für schwache Nerven. Man wolle einen mitspielenden Torwart, so Ruthenbeck unlängst.

Über jede einzelne Personalie erhebe sich jedoch das Gesamtgefüge. „Natürlich haben wir in unserem Kader eine Vielzahl talentierter Fußballer. Beeindruckend ist aber, wie jeder einzelne für den anderen da ist. Im Vergleich zu anderen Jahren mag uns hier und da die fußballerische Leichtigkeit fehlen. Dafür sind Mentalität, Willens- und Zweikampfstärke und die Bereitschaft, eine hohe Intensität zu gehen, von besonderer Güte. Wir sind wirklich eklig“, meint Ruthenbeck anerkennend.

Die Vorbereitung auf die vier verbleibenden Meisterschaftsspiele sowie das Halbfinale im DFB-Pokal beginnt am 6. Januar. Einen Tag darauf treffen die Kölner beim Mercedes-Benz Junior-Cup im Sindelfinger Glaspalast in der Gruppenphase auf Benfica Lissabon, Rapid Wien und den FC Augsburg. In der Parallelgruppe spielen Manchester United, VfB Stuttgart, Galatasaray Istanbul und RB Leipzig. Die Meisterschaft wird mit dem Spiel gegen den MSV Duisburg am 19. Februar fortgesetzt.

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