Frauenfußball1. FC Köln feiert Befreiungsschlag vor über 30.000 Fans

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1.FC Köln vs. Werder Bremen, Fussball Frauen, 1. Bundesliga, Jubel vor der Südtribüne nach dem Sieg gegen Bremen, Bild: Herbert Bucco, 10.03.2024

Die FC-Frauen lassen sich in Müngersdorf nach dem Sieg über Bremen feiern.

In Müngersdorf gelingt den FC-Fußballerinnen ein enorm wichtiger 2:1-Heimsieg gegen Werder Bremen.

Es hätte keinen passenderen Rahmen geben können: Die Fußballerinnen des 1. FC Köln haben ihre Negativ-Serie von im Highlight-Spiel im Müngersdorfer Stadion vor einer Rekord-Kulisse beendet. Das Team von Trainer Daniel Weber bezwang Werder Bremen mit 2:1 (1:0) und feierte den ersten Dreier nach zuvor acht sieglosen Bundesliga-Partien in Folge. Die Kölnerinnen vergrößerten damit auch den Vorsprung zur Abstiegszone auf sechs Punkte.

30.123 Zuschauer strömten bei vorfrühlingshaftem Wetter ins Müngersdorfer Stadion – die höchste Zuschauerzahl der laufenden Bundesliga-Saison. Damit verpasste der 1. FC Köln zwar den eigenen Deutschland-Rekord aus dem Vorjahr, damals kamen 38.365 Fans, allerdings war es direkt danach die zweitgrößte Kulisse jemals bei einem Bundesliga-Spiel der Frauen. Insofern war der Ausflug in die große Arena für den 1. FC Köln und sein Image einmal mehr ein voller Erfolg.

Höhner spielen die FC-Hymne live im Rhein-Energie-Stadion

Es war das große Rahmen-Programm, das der Verein diesmal für seine Frauen anbot. Die Höhner heizten den Zuschauern schon vor dem Anpfiff ein. Die Karnevalsband spielte unter anderem die FC-Hymne beim Einlauf der Mannschaften live ein – und sorgte damit für einen Gänsehaut-Moment für Spielerinnen und Fans gleichermaßen.

Anders als vor einem Jahr machte sich die optische Kulisse diesmal auch akustisch bemerkbar: Angeführt von den mittlerweile zwei Fanclubs der FC-Frauen erklangen aus der Südkurve immer wieder lautstarke Anfeuerungsrufe.

1.FC Köln vs. Werder Bremen, Fussball Frauen, 1. Bundesliga, Profis auf der Tribühne, Bild: Herbert Bucco, 10.03.2024

FC-Männer-Trainer Timo Schultz (M, hinten) im Rhein-Energie-Stadion.

In den ersten Minuten schienen die Kölnerinnen noch etwas beeindruckt von den vollen Rängen zu sein, jedenfalls gehörte den Gästen die Anfangsphase. Doch danach übernahmen die Kölnerinnen schnell das Kommando. Marleen Schimmer (6.) und Manjou Wilde (7.) hatten jeweils die frühe Führung auf dem Fuß. Danach war es noch zweimal Bremens Chiara Hahn, die für Gefahr im Kölner Strafraum sorgte (10./12.). Das war es jedoch mit dem Offensivwirbel der Gäste der Anfangsphase. Auf der anderen Seite scheiterte Manjou Wilde aus spitzem Winkel am Außenpfosten (24.). Kurz vor der Pause landete ein Freistoß aus über 20 Metern der Vize-Kapitänin an der Latte (45.).

Marleen Schimmer erzielt das erste Tor der FC-Frauen in Müngersdorf

Dazwischen hatte Marleen Schimmer endgültig die Party-Stimmung mit ihrem verwandelten Foulelfmeter zum 1:0 (32.) entfacht. Zuvor hatte eine Bremer Abwehrspielerin den Ball vor dem Sechzehner vertändelt, Schimmer war frei durch, wurde von der Torfrau Livia Peng jedoch gefoult. Zu den Klängen des „Trömmelche“ stand das Stadion Kopf – es war das erste Tor der FC-Frauen in Müngersdorf.

Für den Druck und die Kulisse bin ich unfassbar beeindruckt von den Mädels, wie sie in der ersten Hälfte Fußball gespielt haben
FC-Trainer Daniel Weber

In der zweiten Hälfte wehrte sich Bremen gegen die drohende Niederlage, gestaltete das Spiel offen und verdiente sich den Ausgleich. Die erst wenige Sekunden zuvor eingewechselte Jasmin Sehan köpfte eine Flanke am Fünfer komplett freistehend zum 1:1 ein (76.). Doch kurz danach drückte Carlotta Wamser eine Flanke von Martyna Wiankowska am zweiten Pfosten mit dem Oberkörper über die Linie zum 2:1 (82.) und verwandelte Müngersdorf in ein Tollhaus. Nach dem Abpfiff feierte das Team im Mittelkreis erleichtert und zog danach für eine Ehrenrunde durch das Stadion und feierte mit der Südkurve.

„Für den Druck und die Kulisse bin ich unfassbar beeindruckt von den Mädels, wie sie in der ersten Hälfte Fußball gespielt haben“, resümierte Kölns Trainer Daniel Weber, „wir müssen viel deutlicher zur Halbzeit führen. Nach der Pause hatten wir vielleicht ein bisschen die Überzeugung verloren zu Beginn. Die Mannschaft hat sich nach dem 1:1 aber nicht beeindrucken lassen.“

1. FC Köln: Hoppe – Gerhardt, Degen, Hechler, Wiankowska – Wilde (87. Bienz), Vogt – Wamser (87. Agrez), Zeller (75. Padilla-Bidas), Beck – Schimmer. - Tore: 1:0 Schimmer (32., Foulelfmeter), 1:1 Sehan (76.), 2:1 Wamser (82.). - Zuschauer: 30.123.

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