Weltmeister legen losFünf Gründe, warum es der Auftakt von Rot-Weiss Köln in sich hat

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Mats Grambusch (mit Pokal) ist Kapitän der Weltmeister-Mannschaft und von Rot-Weiss Köln.

Mats Grambusch (mit Pokal) ist Kapitän der Weltmeister-Mannschaft und von Rot-Weiss Köln.

In der Bundesliga trifft Köln zum Start auf Hamburg und Harvestehude. Direkt danach geht es im Europapokal weiter.

Die Bundesliga vor der Brust, die EHL im Kopf: Die Hockeyspieler des KTHC Rot-Weiss Köln kehren mit den Partien beim Hamburger Polo Club (Fr., 19.30 Uhr) und Harvestehuder THC (Sa., 14 Uhr) aufs Feld zurück. Fünf Gründe, warum es die Generalprobe für die Königsklasse in sich hat.

1. Die doppelte Bürde: Auf ihrem Weg zum Titel-Hattrick sind die Kölner seit dem ersten Spieltag die Gejagten. „Gegen uns sind die Gegner immer heiß“, sagt Co-Trainer Wolfgang Kluth. „Gegen Rot-Weiss und sieben frisch gebackene Weltmeister werden sie noch heißer sein.“

Für RW- und DHB-Kapitän Mats Grambusch (30) hat der jüngste WM-Triumph in Indien alle bisherigen Erfolge übertroffen. „Endlich einen großen Titel zu holen, war eine Riesengenugtuung“, sagt der Olympia-Dritte von 2016. Der in dieser Bundesliga-Saison noch torlose Regisseur erzielte fünf WM-Treffer für Deutschland und will nun „die Titeljagd auf Klubebene fortsetzen“.

Florian Adrians erzielte im letztjährigen Endspiel den entscheidenden Treffer

2. Die Final-Neuauflage: Am Freitag kommt es zur Neuauflage des letztjährigen Endspiels um die nationale Krone. „Das war ein typisches Finale“, erinnert sich Grambusch an den 1:0-Erfolg über Polo im Juni. „Es war kein schönes Spiel für den neutralen Zuschauer, aber ein umso schöneres für uns.“ Nachdem Rot-Weiss eine Strafecke abgewehrt hatte, erzielte Florian Adrians im Gegenzug den goldenen Treffer (54.). In Unterzahl wohlgemerkt.

Weil der Kunstrasenplatz an der Jenischstraße am Freitag offiziell eingeweiht wird, freut sich RW-Cheftrainer Pasha Gademan „erst recht auf eine geile Atmosphäre“.

3. Das Wiedersehen: Ein Akteur fiebert dem Flutlicht-Spiel besonders entgegen, nämlich Mathias Müller (30). „Ich freue mich auf das Duell mit Köln, aber noch mehr auf das Wiedersehen mit Freunden“, sagt der Polo-Abwehrchef – und meint damit nicht zuletzt die Grambusch-Brüder Tom und Mats. Fünf Jahre lang lief er für Rot-Weiss auf, ehe es ihn 2018 zurück in seine Heimatstadt zog.

Der Kontakt ist seither nie abgerissen, zumal Müller mit vielen RW-Spielern nach wie vor gemeinsam auf dem Platz steht. Zuletzt bei der WM. „Thiesi war einer unserer Anführer“, betont Gademan, der in Indien Bundestrainer André Henning assistierte – und damit seinem Vorgänger bei Rot-Weiss. Auch laut Kölns Co-Trainer Kluth verkörpert Müller „pure Weltklasse“.

Auch im Europapokal trifft Köln auf den Hamburger Polo Club

4. Das „Doppel-Duell“: Sieben Tage nach dem Liga-Jahresauftakt trifft Rot-Weiss erneut auf Polo, nämlich im Viertelfinale der Euro Hockey League. „Wir haben die beiden Bundesliga-Partien extra vorverlegt, damit wir in Amstelveen keinen kompletten Kaltstart hinlegen müssen“, so Gademan. Köln reist mit voller Kapelle an, zumal man nur ein einziges Testspiel (5:0 gegen Mülheim) bestritt.

„Die Resultate in Hamburg sind zweitrangig“, sagt Grambusch mit einer Bundesliga-Tabellenführung im Rücken. „An Karfreitag zählt hingegen nur das Ergebnis.“ Schließlich will man in der EHL auch am Ostersonntag (Halbfinale) und -montag (Endspiel) zum Schläger greifen.

Müller, der schon sowohl mit dem UHC Hamburg (2010, 2012) als auch mit Köln (2017) die Königsklasse gewann, verspricht Gegenwehr: „Auch als EHL-Neuling wollen wir unbedingt das Viertelfinale überstehen.“ Zum nächsten deutschen Duell (mit Harvestehude) kommt es frühestens im Finale.

Mats Grambusch noch ohne Sieg in Harvestehude

5. Der „Angstgegner“: Gegen keinen Bundesligisten tut sich Köln so schwer wie gegen Harvestehude. Zumindest auswärts. „Ich spiele jetzt seit einem Jahrzehnt für Rot-Weiss und habe in dieser Zeit noch nie dort gewonnen“, sagt Grambusch. Coach Gademan hält dagegen: „Seitdem ich in Köln bin, haben wir dort noch nicht verloren (2:2, 2:2, Anm. d. Red.).“ Im letztjährigen DM-Halbfinale wandelte Rot-Weiss ein 0:1 in ein 3:1 um. Allerdings in Bonn und nicht auf dem ungeliebten, holprigen Kunstrasen beim HTHC.

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