Nach fünf Spieltagen bleibt dem Team genug Zeit, den missratenen Saisonstart zu korrigieren.
Kommentar zum TrainerwechselDeshalb hilft Stephan Baeck den Rheinstars Köln mit seinem Rücktritt

Stephan Baeck trainierte in den vergangenen dreieinhalb Jahren die Rheinstars Köln.
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Einen kürzeren Dienstweg gab es nicht. Stephan Baeck hat als Geschäftsführer Sport des Basketball-Zweitligisten Rheinstars Köln entschieden, dass er nicht mehr der richtige Coach für das Team ist und einen seiner Posten nach dreieinhalb Jahren der Doppelfunktion niedergelegt.
Für den Klub besteht die gute Nachricht in erster Linie darin, dass sich sein Manager trotz maximaler persönlicher Betroffenheit eine professionelle Perspektive bewahrt hat, die vor dem schonungslosen Umgang mit sich selbst nicht zurückschreckt.
Nach dem Ende der Verletzungsmisere stehen die Kölner Spieler in der Pflicht
Für alle Beteiligten liegt der Blick auf eine sportliche Bilanz frei, die kaum noch einen anderen Ausweg eröffnete, als es mit einem neuen Coach zu versuchen. Nach fünf Spielen stehen die Kölner als einzig siegloser Klub am Tabellenende, für erste Hilfe sollen die handelsüblichen Hausmittel sorgen: „Die Mannschaft braucht eine Veränderung und eine neue Ansprache“, konstatierte Baeck. Beides soll der langjährige Assistenzcoach Zoran Kukic (51) herbeiführen.
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Kurzfristig mag allein der Trainerwechsel die durch die desillusionierenden Niederlagen verursachten Schmerzen lindern, langfristig werden die Spieler nicht darum herumkommen, den Beweis ihrer Qualitäten zu erbringen. Bislang haben sie mildernde Umstände für die deklassierenden Rückschläge geltend machen dürfen, weil eine bereits in der Vorbereitung einsetzende Verletzungsmisere die Mannschaft schwächte. Doch die als Leistungsträger auserkorenen Profis sind zurück, Ausreden gibt es keine mehr.
Neben einem eingespielten Kader mangelt es den Kölnern an der für einen Aufsteiger typischen Euphorie, die zu überraschenden Erfolgen trägt. Stattdessen setzt Woche für Woche ein höheres Maß an Ernüchterung ein. Das ist auch deshalb bedauerlich, weil nach vielen Jahren der vergeblichen Suche in der Motorworld am Butzweilerhof endlich eine der Pro A angemessene Heimhalle zur Verfügung steht.
Allein deshalb ist es verständlich, dass die Rheinstars im Kampf um den Klassenerhalt nichts unversucht lassen. Mit seinem frühen Rücktritt hat Stephan Baeck seinen Teil zur Hilfe beigetragen. Sollte dem Team die Wende gelingen, hat er ohnehin alles richtig gemacht. Geht es schief, muss er sich zumindest einen Vorwurf nicht gefallen lassen: aus falsch verstandener Eitelkeit zu lange an seinem Trainerjob festgehalten zu haben.

