DFB-PokalViktoria Köln verpasst nur knapp Sensation gegen Hoffenheim

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Viktoria Hoffenheim

Kölns Nikolaj Möller (l.) und Hoffenheims Kevin Vogt

Köln – Dass der Sportpark Höhenberg durchaus als Ort für Pokal-Überraschungen taugt, erwies sich vor sechs Jahren: Am 8. August 2015 beförderte Viktoria Köln als Regionalligist den 1.FC Union Berlin aus dem DFB-Pokal. Dank eines spektakulären 2:1-Erfolgs gegen den damaligen Zweitliga-Vertreter zog der Underdog in die zweite Runde ein, scheiterte dann allerdings deutlich an Bayer 04 Leverkusen. Inzwischen ist der FC Viktoria bereits in seiner dritten Saison in der Dritten Liga unterwegs, dieses Mal sollte im Idealfall die TSG Hoffenheim in Runde eins aus dem Weg geräumt werden. Am Ende des Tages blieb den Rechtsrheinischen eine erneute Sensation verwehrt: Die Mannschaft von Trainer Olaf Janßen unterlag dem Bundesliga-Elften des Vorjahres nach großem Kampf erst in der Verlängerung mit 2:3 (1:1) und wird sich nach dem Spiel des Jahres wieder auf Liga-Alltag einstellen müssen - mit einer Begegnung am Samstag beim SC Verl.

Trotz der Niederlage gegen die um zwei Spielklassen höher eingestufte TSG war der Coach am Montagabend ein glücklicher Mann: „Jeder, der heute im Stadion war, hatte Spaß an diesem Spiel“, meinte Janßen. „Trotz des Ausscheidens hatte ich viel Freude an meiner Mannschaft und bin unheimlich stolz auf meine Jungs.“ Köln war dezimiert in seine „Bonus-Partie“ gegangen: Kapitän Marcel Risse musste kurzfristig passen, den 31-Jährigen Rechtsaußen und Ex-FC-Profi plagten Rückenprobleme, Viktorias erfahrenster Fußballer saß nur auf der Tribüne. Auch Regisseur Federico Palacios (Pferdekuss) fiel verletzt aus. Hoffenheim pfiff personell ebenso aus dem letzten Loch, in Spielführer Benjamin Hübner, Havard Nordtveit und Torwart Oliver Baumann fehlte den Kraichgauern beinahe die komplette Verteidigung.

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Trotzdem entwickelte sich vor 3402 Zuschauern im Höhenberger Sportpark nach erstem Abtasten ein rassiger Pokalfight. Die besseren Chancen erarbeiteten sich die Gäste: Kapitän Andrej Kramaric verzog zunächst knapp (10.), Georginio Rutter verpasste ebenfalls (24.), die TSG pirschte sich allmählich heran an die Führung. Die sollte nach einer knappen halben Stunde auch fallen. Nach einem etwas stümperhaften Foul von Viktorias Christoph Greger an Jacob Bruun Larsen wies Schiedsrichter Franz Bokop (Vechta) auf den Punkt; Kramaric, Vizeweltmeister mit Kroatien 2018, verwandelte traumhaft sicher zum 0:1 (27.).

Angetrieben von der Fankurve schaffte Köln jedoch den prompten Ausgleich. Nach feiner Vorarbeit von Greger drosch Simon Handle die Kugel halbhoch aus 15 Metern ins entfernte Eck – ein wunderbares Tor des Außenstürmers (33.). Der FC Viktoria verteidigte nach der Pause geschickt und lauerte auf Konter. Hoffenheim brachte das Kölner Tor fortan kaum in Gefahr, Christoph Baumgartner scheiterte erst in der Schlussphase knapp und schoss den Ball knapp am Viktoria-Gehäuse vorbei (81.). Die Gastgeber retteten sich schließlich in die Verlängerung. Munas Dabbur stellte kurz darauf auf 2:1 für die TSG (94.), Greger wuchtete die Kugel nach einer Handle-Ecke per Kopf zum erneuten Ausgleich über die Linie (102.) - die Tribüne in Höhenberg erzitterte. Es ging nun Schlag auf Schlag: Erneut traf der umtriebige Kramaric (107.), es sollte die Entscheidung zugunsten des Bundesligisten gegen tapfere Viktorianer sein.

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