FC Viktoria KölnDrittligist ist endgültig im Abstiegskampf angekommen

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FranW

Die Verantwortlichen des FC Viktoria um Sportvorstand Franz Wunderlich (links) diskutieren nach dem Spiel.

Köln – Es herrschte Diskussionsbedarf nach der sechsten Heimniederlage in Folge und der ernüchternden 2:4 (1:2)-Pleite am frühen Dienstagabend gegen den 1.FC Magdeburg. Mit ernsten Gesichtern hatten sich die für das sportliche Wohlergehen des Fußball-Drittligisten FC Viktoria Köln verantwortlichen Herren am Mittelkreis des verwaisten Höhenberger Sportparks versammelt; vor allem Franz Wunderlich ließ seinem angegriffenen Gemütszustand sichtbar und gestenreich untermalt freien Lauf.

Bereits zur Pause, noch beim Zwischenstand von 1:2 aus Höhenberger Sicht, hatte der Sportvorstand Klartext gesprochen: „Wir haben vor den Gegentreffern ein desolates Zweikampfverhalten an den Tag gelegt. Das war naiv und unterirdisch“, moserte Wunderlich. Dabei hatte die Viktoria gegen in den letzten Wochen desolate und nach sechs Niederlagen in Serie völlig verunsicherte Magdeburger zunächst vieles richtig gemacht. Nach der Führung des jungen Kai Klefisch, der am kurzen Pfosten stehend per Kopf zum 1:0 traf (19.), schienen die Chancen gut zu stehen für den ersten Erfolg im eigenen Stadion seit dem 5. Dezember. Aber weit gefehlt: Aus dem Nichts schafften die Gäste durch Andreas Müller den Ausgleich (37.), zuvor hatte sich der indisponierte Kölner Rechtsverteidiger Patrick Koronkiewicz von Raphael Obermair düpieren lassen wie ein Novize. Der FC Viktoria schien verzweifelt und war heillos ungeordnet. Einen Ballverlust des ansonsten verbesserten Kapitäns Mike Wunderlich nutzte am Ende einer haarsträubenden Fehlerkette Kai Brünker zur Führung der Gäste aus (39.). Wer nun gedacht hätte, das Team von Trainer Olaf Janßen würde mit Wut im Bauch auf das Feld zurückkehren, sah sich getäuscht: Die Gastgeber gelangten kaum gefährlich und mit Tempo in das letzte Drittel, der schwache Angreifer Timmy Thiele hing völlig in der Luft. Und auch die Defensive agierte grob fahrlässig: Der starke Obermair narrte Klefisch zunächst mit einem Beinschuss und drosch die Kugel hernach platziert zum 1:3 ins rechte Toreck (53.). Die Begegnung war entschieden und der FC Viktoria endgültig am Boden. Baris Atik verwertete noch einen Patzer von Kölns Keeper Sebastian Mielitz zum vierten Magdeburger Treffer (79.). Mike Wunderlich durfte sich zumindest an seinem wunderbaren Freistoß zum 2:4 erfreuen (83.), dann war Schluss.

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Olaf Janßen, seit dem 1. Februar Trainer in Höhenberg und Nachfolger des zuvor freigestellten Pavel Dotchev, hat eine extrem schwierige Phase zu überstehen. Drei von vier Spielen gingen unter seiner Regie verloren. Der Coach versuchte dennoch, der Pleite etwas Positives abzugewinnen: „Die Jungs waren mutig und haben es in der ersten halben Stunde richtig gut gemacht“, resümierte der 54-Jährige. „Danach hauen wir uns die Dinger selbst rein. Die Gegentore hätten wir leicht verhindert können.“

Spätestens am Dienstagabend ist Viktoria im Abstiegssumpf der Dritten Liga angekommen. Janßen wird reichlich Aufbauarbeit leisten müssen in den nächsten Tagen. Denn bereits am Samstag (14 Uhr, Stadion an der Lohmühle) steht beim abstiegsbedrohten Aufsteiger VfB Lübeck das nächste wegweisende Meisterschaftsspiel an.

FC Viktoria: Mielitz - Koronkiewicz, Schultz, Rossmann, Handle - Klefisch, Klingenburg (58. Bunjaku) - Risse (58. Holzweiler), Wunderlich, Cueto - Thiele. - Tore: 1:0 Klefisch (19.), 1:1 A. Müller (37.), 1:2 Brünker (39.), 1:3 Obermair (53.), 1:4 Atik (79.), 2:4 Wunderlich (83.).

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