Drittligist hat seinen Kader stark verändertDie neun Neuen von Viktoria Köln

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Jeremias Lorch wird im Mittelfeld wohl zu den Stammspielern gehören.

  • Die Kölner haben sich mit Profis verstärkt, die auf Bundesliga-Erfahrung zurückblicken.
  • Einige sind als Stammspieler gesetzt, andere sollen den Konkurrenzkampf beleben.
  • Noch sind die Transferaktivitäten der Rechtsrheinischen nicht abgeschlossen.

Köln – Gleich neun Mal ist Fußball-Drittligist FC Viktoria Köln auf dem Transfermarkt tätig geworden. Zudem werden die Höhenberger wohl noch einen weiteren Perspektiv-Torwart verpflichten. Die Neuzugänge im Überblick:

Sebastian Mielitz (31/Torwart/SonderjyskeE): Der gebürtige Brandenburger verbrachte zuletzt drei Jahre in Dänemark, wurde mit dem eigentlich unaussprechlichen Erstligisten SonderjyskeE im Sommer noch Pokalsieger und war im Nachbarland unangefochtener Stammtorwart. Viktorias neue Nummer eins hinterließ in der Vorbereitung einen hervorragenden Eindruck, besticht durch eine enorme Präsenz und gutes Stellungsspiel. Mielitz ist eine große Persönlichkeit mit reichlich Erfahrung im Profigeschäft.

Maximilian Rossmann (25/Innenverteidiger/Her. Almelo):

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Maximilian Rossmann verstärkt die Abwehr der Viktoria.

Trotz seines jungen Alters mit viel Routine ausgestattet. Der kernige Abwehrspieler kann auf 37 Einsätze in der niederländischen Ehrendivision zurückblicken, hat aufgrund der Corona-Pandemie aber seit März kein Pflichtspiel mehr bestritten und Nachholbedarf in Sachen Spielfitness. Ein körperlich sehr präsenter Verteidiger mit viel Mentalität und scharfem Passspiel.

Luca Stellwagen (21/Linksverteidiger/Astoria Walldorf): Kam erst vor zehn Tagen zur Viktoria, spielte zuvor in der Regionalliga Süd. Ist noch jung und muss sich auf eine neue Umgebung und eine höhere Liga einstellen. Immerhin fast so schnell wie ein Rennauto mit gestoppten 3,8 Sekunden auf 30 Metern. Kann Impulse nach vorne setzen und jeden Gegner einholen.

Jeremias Lorch (24/defensives Mittelfeld/ Wehen Wiesbaden): Ist der neue Lenker und Denker in der defensiven Mittelfeld-Zentrale und absolut gesetzt. Bestritt in der vergangenen Saison 20 Zweitliga-Partien für den SV Wehen und schoss den 1.FC Köln mit seinen beiden Toren beinahe aus dem DFB-Pokal. Äußerst laufstark, ordentliches Passspiel und stark in der Balleroberung. Mit seinen 1,89 Metern zudem noch kopfballstark – die Viktoria hat mit Lorchs Verpflichtung den ein oder anderen Zweitligisten ausgestochen.

Lorch verletzt sich am Knie

Beim 1:1 am Donnerstag beim niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven – Marcel Risse erzielte mit einem direkt verwandelten Freistoß den Ausgleich – hat sich Viktoria-Mittelfeldspieler Jeremias Lorch am Knie verletzt und musste bereits in der ersten Halbzeit ausgewechselt werden. Offenbar hat sich der Zugang vom SV Wehen Wiesbaden eine Innenbanddehnung zugezogen und wird einige Tage kürzertreten müssen. Moritz Fritz und Bernard Kyere hingegen stehen unmittelbar vor einer Rückkehr und könnten im Testspiel am Dienstag (19 Uhr, Wuppertaler Straße) beim Kreisligisten Germania Mülheim wieder zum Einsatz kommen. Für längere Zeit ausfallen werden Alexander Höck (Kreuzbandriss) und Dario De Vita (Muskelbündelriss). Den letzten Test vor dem Saisonstart am 21. September in Mannheim bestreitet die Viktoria am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen den Drittligisten KFC Uerdingen. (ol)

René Klingenburg (26/Mittelfeld/Dynamo Dresden): Spielte vor einigen Jahren schon einmal beim FC Viktoria und kennt jeden Stein im Sportpark Höhenberg. Bringt von der Physis und seinen technischen Möglichkeiten eigentlich alles mit, um Bundesliga zu spielen; dass er Zweitliga-Niveau hat, hat der gebürtige Oberhausener in seinen 25 Einsätzen für Dynamo Dresden zuletzt bewiesen. Prinzipiell ziemlich schnell, muss aber körperlich noch erheblich aufholen, um in einen Top-Zustand zu gelangen.

Marcel Risse (30/rechte offensive Außenbahn/1.FC Köln): Um die Qualitäten des gebürtigen Kölners zu beschreiben, bräuchte man fast einen Tag. Die Leihgabe des 1.FC Köln verfügt mit 1,2 Millionen Euro über den höchsten Marktwert, dennoch scheuen sie sich im Klub, den Rechtsaußen als Königstransfer zu bezeichnen. Alles, was Risse macht, hat Hand und Fuß. Der 176-malige Bundesliga-Spieler besticht durch eine feine Technik, reichlich Spielintelligenz und überragende Standards. Risse ist schlicht ein spektakuläres Gesamtpaket – entscheidend ist, dass der kölsche Jung verletzungsfrei bleibt.

Lucas Cueto (24/linke offensive Außenbahn/Pr. Münster): Ist ebenfalls in Köln geboren, stammt anders als Risse aus dem Linksrheinischen, hat aber auch schon für den FC gespielt – gemeinsam mit Risse übrigens. Ein äußerst filigraner Fußballer mit großer Geschwindigkeit und guter Technik. Hat in der Vorbereitung bislang überzeugt, gegen den Bonner SC dreimal getroffen und bringt durch sein Tempo eine Menge Tiefe ins Spiel.

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Enes Tubluk (20/Rechtsaußen/TSG Hoffenheim II): Frech im Eins gegen Eins, der wendige Außenspieler deutet sein Potenzial immer wieder an und sorgt in den Trainingseinheiten und Testspielen stets für Überraschungsmomente. Ist beidfüßig unterwegs und in der Offensive variabel einsetzbar.

Timmy Thiele (29/Mittelstürmer/1. FC Kaiserslautern): Eigentlich besser bekannt als „Viktoria-Schreck“. Schaltete als Unterschiedsspieler von Carl Zeiss Jena die Höhenberger in der Relegation vor drei Jahren beinahe im Alleingang aus und verhinderte mit seinen Toren den ersehnten Drittliga-Aufstieg der Rechtsrheinischen. Nun hat man sich auf eine Zusammenarbeit geeinigt – natürlich in der Dritten Liga. Der gebürtige Berliner ist trotz seiner beachtlichen Größe äußerst flink auf den Beinen, sehr kopfballstark und körperlich präsent. Vereinigt viele hochwertige Attribute, die einen guten Mittelstürmer ausmachen. Muss sich aber auf einen Konkurrenzkampf mit Albert Bunjaku einstellen.

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