WaidmarktPolizeihochhaus vor dem Abriss

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Falsche Versprechung: Die Planen über der alten Fassade sollten zeigen, wie das Gebäude des ehemaligen Polizeipräsidiums einmal aussehen sollte. (Bild: Max Grönert)

Falsche Versprechung: Die Planen über der alten Fassade sollten zeigen, wie das Gebäude des ehemaligen Polizeipräsidiums einmal aussehen sollte. (Bild: Max Grönert)

Innenstadt – Bericht vom 12.1.2011

Das ehemalige Polizeipräsidium am Waidmarkt soll nun offenbar doch abgerissen werden. Die vom Investor bereits begonnene Sanierung des 51 Meter hohen Büroturms mit 14 Geschossen hat sich offenbar als unwirtschaftlich herausgestellt. Die Pläne, das Hochhaus als „Tour 13“ „dem Geist seiner Zeit entsprechend“ aufzuwerten und es mit neuer Technik in ein „Green Building“ zu verwandeln, wären damit gescheitert.

Neue Vorgaben

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Stattdessen soll nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ an gleicher Stelle ein neues Gebäude mit einer ähnlichen Höhe gebaut werden. Diese Variante war 2006, als die Pläne des Bauherrns „Fay Projects“ diskutiert wurden, noch von Stadtverwaltung und Politik ausgeschlossen worden. Durch die Vorgaben des Höhenkonzepts für die Innenstadt wäre ein Neubau unmöglich, hieß es damals. Deshalb hatte sich Fay dafür entschieden, das alte Hochhaus aus den 50er Jahren zu sanieren, um eine ausreichend große Geschossfläche lukrativer vermarkten zu können. Auch die Idee, das alte Haus durch einen etwas kleineren Neubau gleich an der Nord-Süd-Fahrt zu ersetzen, war von der Stadt abgelehnt worden.

Nun scheinen die Vorgaben von vor fünf Jahren nicht mehr zu gelten. Wie es heißt, sollen sich Stadt und Bauherr auf die Durchführung eines Architekten-Wettbewerbs verständigt haben. Das bedeutet auch, dass der Wunsch des Bauherrns nach einem Neubau erfüllt werden soll. Damit würde die Stadt am Waidmarkt gegen die Vorgaben ihres Höhenkonzepts verstoßen.

„Fay Projects“ will offenbar am Donnerstagnachmittag bei einer Medienkonferenz und einem Anwohnertermin über das weitere Vorgehen informieren. Geschäftsführer Jochen Unkelbach wollte sich am Mittwoch noch nicht zu den Abrissplänen äußern. Mit der Stadt sei bis zu den Informationsveranstaltungen Stillschweigen vereinbart worden. Daran halte er sich. Nach den Verzögerungen durch den Einsturz des Stadtarchivs hatte Fay im vorigen Jahr mit dem Abriss der Gebäude rund um den Büroturm begonnen. Die Frankfurter Immobiliengruppe will auf dem Areal ein neues urbanes Quartier mit Wohnungen, Büros, Einzelhandel und einem Hotel entwickeln. Der historische Ort, das alte Viertel der Tuchfärber, sollte zu einem attraktiven Innenstadtviertel werden.

Das alte Hochhaus war zunächst für das Hotel im Gespräch, das nun als Gebäuderiegel an der Nord-Süd-Fahrt entstehen soll. Für das Gebäude der früheren Polizeizentrale war zuletzt eine Büronutzung vorgesehen. Über dem Erdgeschoss mit Geschäften sollten 13 moderne Büroetagen entstehen. Im zweiten Halbjahr 2012 sollten die Gebäude bezugsfertig sein. Die neuen Pläne dürften zu weiteren Verzögerungen führen.

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