KinderarmutKinderhilfswerk fordert mehr finanzielle Hilfe

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Ein Kind öffnet einen Kühlschrank, in dem sich nichts befindet.

Hierzulande ist jedes vierte Kind armutsgefährdet.

In Deutschland ist beinahe jedes vierte Kind armutsgefährdet. Die geplante Kindergrundsicherung reiche nicht aus, um diese traurige Quote zu senken, mahnt die Kinderrechtsorganisation. 

Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert Bund, Länder und Kommunen auf, bei der Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland mehr finanzielle Mittel als bisher veranschlagt zur Verfügung zu stellen. Nur so würde es gelingen, die Kinderarmutsquote spürbar zu senken. Denn von den 12 Milliarden Euro, die Bundesfamilienministerin Lisa Paus für die Kindergrundsicherung eingeplant hatte, sind lediglich 2,4 Milliarden übriggeblieben. der kölner Armutsforscher Christoph Butterwegge geht davon aus, dass für eine armutsfeste und bedarfsgerechte Kindergrundsicherung mindestens 20 Milliarden Euro jährlich nötig wären. 

In einer aktuellen Pressemitteilung anlässlich der Veröffentlichung des Policy Briefs „Kindergrundsicherung: Weichen jetzt richtig stellen!“ der Bertelsmann Stiftung, fordert das Deutsche Kinderhilfswerk, dass die geplante Kindergrundsicherung zu einer echten Sozialreform zum Wohle der Kinder werden müsse.

Es ist eine Neubemessung des kindlichen Existenzminimums vonnöten, das nicht mit willkürlichen Abschlägen künstlich kleingerechnet werden darf
Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer Deutsches Kinderhilfswerk

„Bei der Bekämpfung der Kinderarmut kommen wir mit einer reinen Zusammenfassung der bisherigen Hilfsleistungen nicht den entscheidenden Schritt voran. Wir brauchen ein Gesamtkonzept, das höhere Löhne, mehr Unterstützung für Alleinerziehende, mehr Investitionen in Schulen und Kitas, mehr bezahlbaren Wohnraum und letztlich auch höhere und leichter zugängliche Sozialleistungen berücksichtigt“, fordert Bundesgeschäftsführer der Kinderrechtsorganisation Holger Hofmann. Es brauche also eine gemeinsame Anstrengung für einen echten Paradigmenwechsel und im Ergebnis eine Kindergrundsicherung, die diesen Namen verdiene.

Höhere Transferleistungen auch für geflüchtete Kinder

Zudem sei eine Neubemessung des kindlichen Existenzminimums vonnöten, „das nicht mit willkürlichen Abschlägen künstlich kleingerechnet werden darf“. Das Deutsche Kinderhilfswerkes fordert darüber hinaus höhere Transferleistungen für alle, auch geflüchtete, Kinder, deren Familien nicht über die für ihr gutes Aufwachsen notwendigen finanziellen Mittel verfügen.

Von Armut betroffene Familien bräuchten eine klare Anlaufstelle sowie eine finanzielle Ausgestaltung der Leistung, die allen Kindern echte Teilhabe ermögliche. Ein besonderes Augenmerk müsse deshalb auch auf Familien mit alleinerziehenden Eltern gelegt werden.

Politik unterschätzt Solidarbereitschaft der Bevölkerung

„Aus repräsentativen Umfragen wissen wir, dass nur sehr wenige Menschen in Deutschland der Meinung sind, dass der Staat ausreichend in die Zukunftschancen der jungen Generation investiert. Knapp zwei Drittel der Erwachsenen hierzulande wären zudem bereit, mehr Steuern zu bezahlen, wenn damit das Problem der Kinderarmut wirksam bekämpft würde. Die Solidarbereitschaft in der Bevölkerung wird an dieser Stelle von der Politik massiv unterschätzt“, mahnt Hofmann.


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Der aktuelle „wir helfen“-Flyer 2023/2024

Der aktuelle „wir helfen“-Flyer 2023/2024

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