Auf der Dmexco treffen sich derzeit Marketingverantwortliche und Digitalunternehmer, um die neuesten Trends zu diskutieren. Was die Branche bewegt - und warum das Rheinland für die Digitalwirtschaft so wichtig ist.
Dmexco in der Kölner MesseSo steht es um die Digitalwirtschaft im Rheinland

Die Dmexco steht in diesem Jahr unter dem Motto „Be Bold. Move Forward.“
Copyright: Koelnmesse
Auf der Dmexco zeigt sich dieser Tage, in welch atemberaubender Geschwindigkeit sich Technologie weiterentwickelt. Während die Digitalwirtschaft vor einem Jahr noch KI-Agenten in den Kölner Messehallen bestaunten und 40.000 Menschen aus rund 90 Ländern die neuesten Entwicklungen von Google und Microsoft diskutierten, gilt inzwischen die Prämisse: Wer künstliche Intelligenz nicht überall mitdenkt, hat einen Nachteil im Wettbewerb.
In diesem Jahr geht es am 17. und 18. September in den Kölner Messehallen nicht mehr vordergründig darum, was KI alles kann, sondern wie man die Technologie in jeden Zentimeter der Digitalstrategie integriert. Die Dmexco steht in diesem Jahr unter dem Motto „Be Bold. Move Forward.“, was übersetzt in etwa heißt: Sei mutig, gehe voran. „Mut ist aktuell die härteste Währung im Marketing. Nur die Mutigen werden mit Sichtbarkeit und Marktanteilen belohnt“, sagt Verena Gründel, die bei der Dmexco für Kommunikation zuständig ist. Wie viele Entscheidungsträger aus digitaler Wirtschaft, Marketing und Innovation zusammenkamen, gibt die Messe traditionell erst am Ende bekannt.
So geht es der Branche
Die Digitalwirtschaft kann sich Mut durchaus leisten, denn sie ist eine der wenigen Branchen, in denen es aktuell vergleichsweise gut läuft. Zwar kämpft sie mit Regularien wie dem EU-Datengesetz und bürokratischem Aufwand beim Datenschutz, aber wirtschaftlich gesehen zeigt sich Deutschlands Digitalwirtschaft weitgehend krisenfest. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und des aktuell schwierigen konjunkturellen Umfelds wachsen die Umsätze und es entstehen neue Jobs.
Alles zum Thema Messe Köln
- Tickets, Einlass, Setlist Nina Chuba in der Lanxess-Arena – Alle Infos zum Konzert
 - Möbelmesse in Köln Was sich hinter den Trends „Quiet Luxury“ und Dopamin-Farben verbirgt
 - Werbung für Leihmutterschaft? Kritiker wollen „Kinderwunschmesse“ in Köln vor Gericht kippen
 - Messehallen-Streit beigelegt Sparkasse Köln/Bonn zahlt Millionen-Entschädigung
 - Anuga in Köln Diese Lebensmittel könnte es bald im Supermarktregal geben
 - Netzwerktreffen Wirtschaftsnacht Rheinland findet in den MMC-Studios statt
 - Kölner Kunstmesse Art Cologne plant Ableger in Palma de Mallorca
 
So erwartet der Digitalverband Bitkom im deutschen Markt für IT und Telekommunikation (ITK) 2025 ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 235,8 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatten die ITK-Umsätze um 4,7 Prozent auf 225,9 Milliarden Euro zugelegt.
Während viele Firmen Stellen abbauen, wächst die Zahl der Beschäftigten im ITK-Sektor. Laut Bitkom soll sie im Jahresverlauf um rund 9000 auf 1,35 Millionen steigen. 2024 waren laut Bitkom 3500 neue Stellen entstanden. „Die Digitalwirtschaft bleibt ein Stabilitätsanker und baut ihre Position als Deutschlands größter industrieller Arbeitgeber weiter aus. Die Geschäfte in der IT- und Telekommunikationsbranche verlaufen 2025 positiv, wenngleich nicht alle Unternehmen von dem Wachstum profitieren können“, sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Allein in Köln arbeiten rund 34.000 Beschäftigte in der Digitalwirtschaft, zwei Drittel davon bei IT-Dienstleistern oder in der Softwareentwicklung.
In Köln zu Hause: Global Player und Start-ups
Auch in diesem Jahr sind die Größten der Branche wieder in die Kölner Messehallen gekommen. Mit dabei waren unter anderem die US-Tech-Giganten Google und Microsoft, die ihre neuesten KI-Errungenschaften präsentierten. Die Kölner Rewe-Gruppe war mit ihrer Marketingtochter Retail Media Connect vor Ort, ebenso wie der Übersetzungsdienst DeepL, der kürzlich seinen ersten eigenen KI-Agenten vorgestellt hat.
Für die Kölner Wirtschaft werden Digitalunternehmen immer wichtiger. Rund 2300 Unternehmen aus der IKT-Branche sitzen hier, sie erlösen laut der Wirtschaftsförderung Köln-Business fünf Milliarden Euro. Global Player Microsoft hat einen Standort im Rheinauhafen, GS1 Germany sitzt in Braunsfeld. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt weltweit einheitliche Standards wie Barcodes und Identifikationsnummern, mit denen Firmen ihre Produkte über die gesamte Lieferkette hinweg identifizieren und verfolgen können.
Hinzu kommen mittelständische Tech-Firmen wie der Übersetzungsdienst DeepL, der Cybersicherheits-Spezialist Sosafe und Trusted-Shops. Das Digitalunternehmen prüft Online-Shops auf ihre Vertrauenswürdigkeit und zeichnet sie mit einem Gütesiegel aus. In Köln zählen rund drei Viertel der Start-ups zur Digitalwirtschaft, im Jahr 2024 wurden schätzungsweise 300 Millionen Euro Wagniskapital in sie investiert.
Nicht nur in Köln läuft es für die Dmexco gut. Erst im Januar hatten die Kölner Messe und der BVDW den gemeinsamen Vertrag für die jährlich stattfindende Dmexco verlängert. Am 8. Oktober startet zudem erstmals der asiatische Ableger der europäischen Leitveranstaltung in Singapur.

