Wassertemperatur, Sauna eingeschränktKölner Thermalbäder kämpfen gegen Schließungen

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Außenansicht des Neptunbades in Köln-Ehrenfeld

Das Neptunbad in Köln-Ehrenfeld

Die hohen Gas- und Stromkosten zwingen auch privat betriebene Einrichtungen in Köln wie die Claudius Therme oder das Neptunbad zu einigen Sparmaßnahmen.

Die Tochtergesellschaft der Stadtwerke Köln-Bäder hat angesichts der massiv gestiegenen Energiekosten bereits im Oktober die Reißleine gezogen. So wurde zum Beispiel der Saunabetrieb in vielen städtischen Bädern komplett eingestellt. Lediglich in drei von der Stadt betriebenen Hallenbädern haben Besucherinnen und Besucher noch die Möglichkeit, das Saunaangebot zu nutzen. Auch die privat betriebenen Thermalbäder, wie das Ehrenfelder Neptunbad oder die Claudius Therme in Deutz, haben mehrere Sparmaßnahmen ergreifen müssen, um Schließungen zu verhindern.

„In allen Häusern wurde die Wassertemperatur um 1-2 °C abgesenkt“, sagt Tilmann Brockhaus, Geschäftsführer der Claudius Therme. Das Thermalbad gehört, wie auch das Neptunbad, das Vabali Spa in Düsseldorf und weitere Wellnesseinrichtungen in Hamburg, Berlin und Hamm, zum Kölner Wellness- und Spa-Anlagen Betreiber „Theune Spa Management“. Aktuell sei die Nachfrage „sehr hoch“, weshalb drohende Schließungen zurzeit nicht zur Debatte stünden. Ohne eine Reihe an Sparmaßnahmen ginge es jedoch nicht.

So werden die Saunen „je nach Besucheraufkommen und Wetter ganz oder teilweise geschlossen“, sagt Brockhaus. Darüber hinaus wurden auch die Betriebszeiten der Saunen angepasst. Zurzeit werden diese nämlich später ein- und früher wieder ausgeschaltet. Auch gasbetriebene Kaminfeuer werden, nach Angaben des Geschäftsführers, erst am Abend oder auf Nachfrage der Besucherinnen und Besucher eingeschaltet. Zusätzlich werde auch versucht, mit Poolabdeckungen Wärme in den Becken zu halten. Wie sich die Energiekrise in konkreten Zahlen auswirkt, sei noch nicht abzusehen. Langfristige Verträge für Strom und Gas haben aktuell noch ihre Gültigkeit. Ebenso wie bei privaten Haushalten wird der „Nachzahlungsschock“ auch bei der Claudius Therme und im Neptunbad also erst in den kommenden Monaten eintreten.

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Therme in hessischem Kurort musste schließen

Der Deutsche Heilbäderverband hat in der vergangenen Woche Alarm geschlagen und fordert für kommunal betriebene Heilbäder staatliche Hilfen. Vor allem in ländlichen Regionen sei das Prädikat „Kurort“ enorm wichtig für touristisches Besucheraufkommen und somit für die Wirtschaftskraft und medizinische Versorgung. In Hessen musste vor kurzem bereits eine Therme schließen. Weiteren Bädern in ganz Deutschland drohe ebenfalls die Einstellung des Betriebs.

Aus Nordrhein-Westfalen sind solche Fälle bisher noch nicht bekannt. Das Eifelbad im staatlich anerkannten Kneipp-Heilbad Bad Münstereifel hat nach wie vor geöffnet. Sparmaßnahmen im Energiebereich musste jedoch auch die Eifel-Gemeinde ergreifen. So wurde auch dort die Wassertemperatur in den Becken um 1-2 °C gesenkt. Darüber hinaus kommt es zur Teilschließung. So soll das Außenbecken des Eifelbades „spätestens Ende Dezember geschlossen werden“. (mit dpa)

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