Verhandlungen vertagtFerien-Streiks bei Eurowings werden wahrscheinlicher

Lesezeit 2 Minuten
david young

Lange Schlangen am Freitag, 1. Oktober am Flughafen Düsseldorf. Verdi hatte zum Warnstreik in der Kabine bei Eurowings aufgerufen

Düsseldorf/Köln – Die Hoffnung, Streiks in den nordrhein-westfälischen Herbstferien vermeiden zu können, hat sich bislang nicht erfüllt. Eigentlich wollten sich Verdi und Eurowings am Montag zusammensetzen, um zu einer Einigung zu kommen. Für die Kabinenbeschäftigten der Fluggesellschaft fordert Verdi eine finanzielle Anerkennung, beispielsweise durch die Einführung von Zulagen, für die stark zugenommenen Belastungen und Überstunden. Eurowings aber bietet bislang lediglich eine Einmalzahlung. Das Angebot ist für Verdi nicht akzeptabel. „Bei den Gesprächen am Montag sind wir nicht zu einer Einigung gekommen“, sagte Verdi-Sekretär Marvin Reschinsky am Dienstag dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Streiks in den Ferien könnten zu Chaos führen

„Die Möglichkeit von Streiks im Luftverkehr während der reisestarken Herbstferien ist damit nicht vom Tisch“, sagt der Verdi-Vertreter. Allerdings soll es im Laufe der Woche noch einmal Gespräche von Arbeitgebern und Arbeitnehmern dazu geben. „Eurowings vertröstet und mal wieder“, so Reschinsky.

Eine Ausweitung der Streiks auf andere Bundesländer hält Reschinsky für möglich. „Es könnte im Zweifel auch Streiks in Stuttgart, Hamburg oder Berlin geben“, sagte der Gewerkschaftssekretär bereits vorige Woche. Auf ein fixes Datum für einen Streik wollte sich Reschinsky nicht festlegen. Auf die Frage, ob es sich bei den möglichen Arbeitsniederlegungen in den Ferien um Warnstreiks oder echte Streiks handeln würde, sagte der Gewerkschaftssekretär: „Auch Warnstreiks können 24 Stunden dauern.“

Vorn Eurowings hieß es auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ von einem Pressesprecher: „Die Verhandlungen sind nicht gescheitert. Wir sind weiterhin im Dialog mit der Verdi. Wir haben weiterhin Gesprächstermine vereinbart. Sobald wir einen Tarifabschluss erzielt haben, kommunizieren wir zeitnah. Laufende Tarifgespräche kommentieren wir grundsätzlich nicht in der Öffentlichkeit.“

Bereits am Freitag hatten Verdi-Mitglieder die Arbeit niedergelegt und für Flugausfälle an den Airports Köln/Bonn, Düsseldorf und Dortmund gesorgt.

765.000 Passagiere in Düsseldorf erwartet

Ungeachtet dessen erwartet der Flughafen Düsseldorf durch die Ferien einen sprunghaften Anstieg der Passagierzahlen. So rechnet Flughafen-Chef Thomas Schnalke mit durchschnittlich knapp 360 Flügen pro Tag und damit rund doppelt so vielen wie im Vorjahr 2020. In der Spitze werden bis zu 380 tägliche Flugbewegungen erwartet.

Das könnte Sie auch interessieren:

Für den gesamten Ferienzeitraum, vom letzten Schultag (Freitag, 8. Oktober) bis Sonntag, 24. Oktober, liegt die Prognose bei rund 765.000 Reisenden und mehr als 6000 Flugbewegungen. Das entspricht rund 50 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019.

KStA abonnieren