GaleriaNeuer Name für Karstadt und Kaufhof

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Köln – Jahrzehnte lang dominierten die Farben Grün und Blau der Logos von Kaufhof und Karstadt die deutsche Warenhauslandschaft. Nach der Fusion der beiden Unternehmen zu Galeria Karstadt Kaufhof blieben zunächst beide Farbtöne sowie die traditionsreichen Namen im neuen Markenauftritt erhalten. Dann kam Corona und die Insolvenz, deren Ursachen auch vor der Pandemie zu suchen sind.

Traditionsnamen fallen weg

Nun startet der Warenhauskonzern Ende Oktober unter neuem Namen und mit neuem Logo. Die Traditionsnamen Kaufhof und Karstadt fallen weg, stattdessen sollen künftig ein kleines „g“ und der Zusatz „Galeria“ auf den Filialen zu sehen sein, wie  die „Wirtschaftswoche“ berichtet. Ab 27. Oktober solle das Logo erstmals offiziell zum Einsatz kommen, sagte Unternehmenschef Miguel Müllenbach dem Magazin. „Wir werden danach schrittweise Häuser in ganz Deutschland umbauen und im Zuge dessen auch mit dem neuen Logo ausstatten.“ Nach dem Zusammenschluss der beiden traditionsreichen Warenhausketten Karstadt und Kaufhof sei es an der Zeit, „dass man auch an der Marke sieht, dass wir ein Unternehmen sind“, sagte Müllenbach. Zudem wolle das Unternehmen die geplante Neuausrichtung „nach außen selbstbewusst sichtbar machen“. Das neue Logo habe in der Marktforschung „außerordentlich gut abgeschnitten“ und „soll auch symbolisieren, dass wir unseren Kundinnen und Kunden die schönen Dinge des Lebens anbieten“, so Müllenbach.

Investitionen von 600 Millionen Euro

Der neue Auftritt ist Teil eines umfassenden Modernisierungsprogramms namens Galeria 2.0, mit dem Müllenbach den Konzern neu aufstellen will. Laut früheren Aussagen sind mittelfristig Investitionen in Höhe von etwa 600 Millionen Euro geplant. Davon fließen allein 400 Millionen Euro in  die Modernisierung der 131 Warenhäuser. Insgesamt  50 bis 60 Häuser sollen mit dem Geld komplett umgebaut werden, der Rest zumindest teilweise. Rund 200 Millionen Euro sollen in den Ausbau des E-Commerce-Angebots, in IT und Logistik fließen.

Drei neue Kategorien

Zudem sieht das Konzept vor, die  Häuser bundesweit künftig in drei unterschiedliche Kategorien einteilen: Weltstadthaus, regionaler Magnet und lokales Forum. Als Pilotfilialen sollen die Warenhäuser in Frankfurt, Kassel und Kleve dienen. „Bei regionalen Magneten wie beispielsweise Kassel geht es darum, das Angebot mit Services, Waren und Erlebnis anzureichern, die genau dort nachgefragt werden“, erklärte Müllenbach. „Wir wollen das vernetzte Herz der Innenstadt werden - und zwar mit Konzepten, die ganz genau auf den lokalen Standort abgestimmt sind.“ Galeria  will hier die eigene Verkaufsfläche reduzieren und damit Platz für regionale Produkte, aber auch Serviceangebote wie städtische Bürgerdienste, E-Bike-Stationen und Paketschalter schaffen. Ergänzt werden soll das stationäre Angebot mit einer App, in der nicht nur Parkplätze im eigenen Parkhaus und Tische im Warenhaus-Restaurant reserviert werden können, sondern auch Angebote von Partnern - etwa Friseurtermine oder die Abholung des neuen Personalausweises im Bürgerbüro. „Wir wollen das vernetzte Herz der Innenstadt werden“, erklärt Müllenbach.

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Das Gelingen des Neustarts hängt allerdings auch vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und möglichen weiteren Kontaktbeschränkungen ab.  „Es zeichnet sich ab, dass es eine vierte Welle gibt“, sagte Müllenbach unlängst der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. Mit Hygienekonzepten habe sein Unternehmen allerdings schon im vergangenen Jahr „bewiesen, dass es jederzeit möglich ist, sicher im Warenhaus einzukaufen“. Diesmal sei die Situation zudem anders als 2020, da es nun für die Bürger Impfangebote gebe. „Da wünsche ich mir mehr Überzeugungsarbeit statt Beschränkungsandrohungen“, sagte der Galeria-Chef. (mit dpa)

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