Kind und JugendMesse in Köln öffnet wieder für Besucher

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Besucher auf der Kind und Jugend

Köln – Es ist ein kleiner Besucherstrom, der sich am Donnerstag auf dem Gelände der Messe einfindet – aber es ist wenigstens wieder einer. Seit März 2020 haben coronabedingt keine Veranstaltungen mehr in den Deutzer Hallen stattgefunden. Mit der Messe „Kind und Jugend“ gibt es nun erstmals wieder eine Präsenzveranstaltung. „Für mich genauso wie für alle meine Kolleginnen und Kollegen ist dies heute ein besonderer Tag“, sagt Geschäftsführer Oliver Frese.  Es sei die erste Veranstaltung, die  hybrid, also als Kombination aus physischer und digitaler Messe, realisiert werden könne.

150 Aussteller statt 1300

Frese bedankte sich bei den 150 Ausstellern, die nach Köln gekommen sind  für ihr Vertrauen und ihre Zuversicht. „Diese Messe ist natürlich nicht vergleichbar mit der Kind  und Jugend, wie wir sie vor zwei Jahren erlebt haben“, betonte Frese. Damals waren es rund 1300 Unternehmen, die ihre Neuheiten in mehreren Hallen des Messegeländes präsentierten. Die „Kind und Jugend“ galt bislang immer als eine der weltweiten Leitmessen der Branche.

Wie viele Besucher  bis Samstag in Köln und im Netz erwartet werden, dazu wollte sich Frese noch  nicht äußern. Teilnehmer berichten aber, dass es Schwierigkeiten bei der Anmeldung auf der Plattform gegeben habe und auch bei den Tickets für eine Online- und Vor-Ort-Teilnahme lief laut Besuchern noch nicht alles rund.

Umsätze auf dem Niveau von 2015

Die Corona-Krise ist auch am Handel mit Baby- und Kinderausstattung nicht spurlos vorbeigegangen. So gaben Eltern in 2020 für ihre Kleinsten in den ersten drei  Lebensjahren nach Einschätzung des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) rund  2,45 Milliarden Euro aus. Das sind  4,5  Prozent weniger als im Vorjahr. Umgerechnet sind das  etwa 1048 Euro pro Kind. Weniger hatte die Branche zuletzt 2015 umgesetzt, wie der Verband berichtete.

Kurzarbeit, geschlossene Geschäfte und die generelle Unsicherheit in der Pandemie haben die Kauflaune der Konsumenten kurzfristig gedämpft“, so Steffen Kahnt, Geschäftsführer des  (BVS).

Laut Handelsverband Spielwaren (BVS) wurden im vergangenen Jahr  weniger Kinderwagen und Kindersitze fürs Auto gekauft. Angeschafft wurden etwa 698 000 Kinderwagen, etwa 15 Prozent weniger als 2019. Neben der 2020 leicht gesunkenen Geburtenzahl seien die in der Corona-Pandemie fehlenden Reisemöglichkeiten ein Grund für den Rückgang. Kompakte Kinderwagen, die unterwegs genutzt werden, seien deshalb weniger gefragt gewesen. Bei Kindersitzen fürs Auto betrug der Rückgang knapp 14 Prozent auf rund 2,1 Millionen Stück. Besser lief es für die Branche beim Verkauf von Spielzeug für Kinder unter drei Jahren. Mit Bausteinen, Sandspielzeug, Brettspielen und kleinen Fahrzeugen setzen die Händler 547 Millionen Euro um, 2,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Zeichen stehen auf Erholung

 „Die Zeichen stehen aber schon wieder deutlich auf Erholung“, sagte Steffen Kahnt. Blickt man auf das erste Halbjahr 2021 so  seien die Umsätze mit Kindersitzen im Vergleich zum schwachen Vorjahreszeitraum wieder um 15 Prozent gestiegen. Der Großteil des Wachstums habe es mit einem Plus von 20 Prozent im Onlinehandel gegeben, die stationären Geschäfte hätten einen Anstieg von 9 Prozent verzeichnet. 

Der Absatz über das Internet spiele dabei eine immer größere Rolle. Im ersten Halbjahr 2020 wurden 54 Prozent des Umsatzes mit Autokindersitzen online erzielt, in den ersten sechs Monaten 2021 waren es 57 Prozent.

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