Defekte SprinkleranlageSchwerer Wasserschaden im IHK-Börsensaal

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3.1.2023 Der Börsensaal der IHK mit Reihenbestuhlung

Der traditionsreiche Börsensaal der IHK

Der Parkettboden wurde dabei stark beschädigt. Der geplante Neujahrsempfang muss verlegt werden.

Die Industrie- und Handelskammer Köln (IHK) muss zum Jahreswechseln einen schweren Wasserschaden verkraften. Am 21. Dezember hatte sich die Sprinkleranlage kurz vor Weihnachten im traditionsreichen Börsensaal der Kammer selbstständig gemacht und den Saal unter Wasser gesetzt. „Die Ursache ist noch unklar“, sagt IHK-Sprecherin Susanne Hartmann.

Einen Brand als Ursache habe es aber nicht gegeben. Vielmehr sei es so, dass es einen technischen Defekt in der Sprinkleranlage gegeben habe. Zur Höhe des Schadens ließen sich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben machen. Der denkmalgeschützte Saal mit rund 700 Quadratmetern ist holzvertäfelt und hat Parkettboden, der durch die Feuchtigkeit beschädigt wurde und sich nun wellt. Seit Tagen laufen die Trockenmaschinen in der Kammer.

Neujahrsempfang muss ausgelagert werden

Zu einem der Highlights im Börsensaal zählt seit Jahrzehnten der alljährliche Neujahrsempfang, zu dem unter anderem die damalige Kanzlerin Angela Merkel oder EU-Kommissar Günther Oettinger als Gäste kamen. In diesem Jahr muss das Treffen mit mehreren hundert Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nun ausgelagert werden. Angestoßen wird am 12. Januar im Gürzenich. „Wir sind froh, dass wir trotz laufender Karnevals-Session so ein gutes Ausweichquartier gefunden haben“, sagt IHK-Sprecherin Hartmann. Ehrengäste in diesem Jahr sind Amy Gutmann, Botschafterin der Vereinigten Staaten, und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Alles zum Thema Hendrik Wüst

Seit dem Bau des Kammergebäudes ist der Börsensaal für Konzerte, Karnevalssitzungen, Bälle, politische Konferenzen und für Prüfungen und Ehrungen genutzt worden. Bis in die 1990er Jahre fand im Börsensaal die Rheinische Warenbörse statt, die älteste in Deutschland, wo Mitglieder der Warenbörse mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen handelten. Davon zeugen noch die ehemaligen Telefonkabinen an der Seite des Saals.

Seit vielen Jahren gilt das Kammergebäude als stark sanierungsbedürftig. Lange wurde über Sanierung oder Neubau diskutiert. Anfang Dezember entschied sich die Vollversammlung nun für die Variante Sanierung des Gebäudes im Kölner Bankenviertel Unter Sachsenhausen. Laut Planungen der IHK soll das Bauvorhaben rund 100 Millionen Euro kosten.

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