Lange WartezeitenKölner Handwerker trotz Materialmangel im Boom

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Vollversammlung_HWK-2945

Kölns Handwerkskammerpräsident Hans Peter Wollseifer

Köln – Wer derzeit versucht, einen Elektriker, Maurer oder Maler zu bekommen, der wird die Konjunktur-Umfrage der Handwerkskammer Köln bestätigen. Vor allem im Bau- und Ausbaugewerbe ist die konjunkturelle Stimmung gut, das ergab die bei der Vollversammlung der Kammer vorgestellte Umfrage. Zwei Drittel der Firmen aus dem Bauhauptgewerbe teilen mit, dass die derzeitige Geschäftslage „gut“ sei. In den Ausbaubranchen trifft das sogar auf drei Viertel der Betriebe zu.

Diese positive Bewertung der Baukonjunktur überrascht allerdings insofern, da Beschaffungsprobleme bei Baustoffen und die damit verbundenen Preisexplosionen eher auf eine konjunkturelle Eintrübung hindeuteten.

Ein Viertel erwartet Verbesserung bis Jahresende

Beim Blick auf die kommenden Monate zeigt sich viel Optimismus im Handwerk: 27 Prozent der befragten Betriebe erwarten eine Verbesserung ihrer Geschäftslage. Vor einem Jahr waren das nur 19 Prozent. Im Herbst des vergangenen Jahres war die konjunkturelle Stimmung gedämpft, 20 Prozent befürchteten eine Verschlechterung. In diesem Herbst sind es nur noch acht Prozent, die diese Sorge äußern.

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Mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen im Bund richtete Handwerkskammerpräsident Hans Peter Wollseifer bei der Herbsttagung der Vollversammlung seine Forderungen nach Berlin. „Die Belastung unserer Betriebe durch unnötige Bürokratie und hohe Sozialabgaben muss sinken. Ausufernde Energie- und Materialpreise müssen schnellstmöglich gebändigt werden – und drittens muss endlich eine echte Gleichwertigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung hergestellt werden, um sicherzustellen, dass die dringend benötigten Nachwuchs- und Fachkräfte ihren Weg ins Handwerk finden“, sagte Wollseifer, der auch Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks ist.

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