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Kölner PremiereDas sind die zwölf Finalistinnen des Macherinnen Awards

Lesezeit 6 Minuten
Louisa Plasberg und Ronja Hoffacker gehören zu den Finalistinnen des Macherinnen Awards.

Louisa Plasberg und Ronja Hoffacker (l.) gehören zu den Finalistinnen des Macherinnen Awards. 

Der Macherinnen-Award wird am 8. Juli in Köln verliehen. In vier Kategorien werden herausragende Frauen aus der Region ausgezeichnet. 

Eins steht mit Sicherheit fest: In Köln und der Region gibt es viele engagierte und herausragende Frauen, die mit ihren Unternehmen, ihrem Engagement und ihren Initiativen sehr erfolgreich sind. Doch nicht alle von ihnen sind ausreichend sichtbar, auch werden ihre Leistungen häufig nicht genügend gewürdigt. Das soll sich ändern: Der neue Macherinnen-Award prämiert herausragende Leistungen und Erfolge von Frauen in der Kölner Wirtschaft und möchte sie als inspirierende Vorbilder ehren.

Ins Leben gerufen wurde der Preis vom Kölner „Macherinnen“-Business-Netzwerk für Frauen in Kooperation mit „Kölner Stadt-Anzeiger“, „Kölnische Rundschau“ und Radio Köln. Die Finalistinnen für die vier Kategorien stehen fest, die Siegerinnen werden bei der Verleihung der Macherinnen Awards am 8. Juli im Senftöpfchen-Theater bekannt gegeben. Prominente Patin des Awards ist die Herausgeberin des „Kölner Stadt-Anzeiger“, Isabella Neven DuMont, und die Bergisch Gladbacher CDU-Politikerin Caroline Bosbach. Und das sind die zwölf Finalistinnen, ausgewählt von einer weiblichen Jury (lesen Sie hier mehr dazu).

Die Finalistinnen in der Kategorie „Newcomer“

Isabelle Forster

Isabelle Forster

Isabelle Forster ist Gründerin der gesunden Kuchenmarke BETTER CAKEZ – entstanden aus ihrer eigenen Lebensmittelunverträglichkeit und der Leidenschaft fürs Backen. Die ehemalige Jurastudentin entwickelte vegane, glutenfreie und industriezuckerfreie Kuchen mit bis zu 34 % Gemüse. In Köln baut sie derzeit ihre eigene Produktion auf und plant eine Kooperation zur Rettung von Bio-Gemüse. Als Female Solo Founder kämpfte sie gegen Widerstände und gewann namhafte Unterstützer:innen. Ihre Produkte überzeugen nicht nur geschmacklich, sondern stehen auch für Nachhaltigkeit, Female Empowerment und Inklusion – denn im Team werden auch Geflüchtete beschäftigt. Ihr Motto: Durchhalten, Kritik annehmen – und dann mit voller Kraft voraus.

Ronja Hoffacker und Louisa Plasberg

Ronja Hoffacker (l.) und Louisa Plasberg

Ronja Hoffacker und Louisa Plasberg haben mit ihrem Startup equaly eine Lösung für ein altes Problem gefunden: die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit. Ihr digitales Tool unterstützt Paare dabei, Care- und Erwerbsarbeit fair aufzuteilen, und hilft Unternehmen, vereinbarkeitsfreundlichere Arbeitgeber zu werden. Schon im ersten Jahr überzeugten sie Beiersdorf und weitere DAX-Konzerne. Als Teil des Kölner InnoDomes verbinden sie Unternehmertum mit gesellschaftlichem Wandel. Ihre Vision: Care und Career schließen sich nicht aus – im Gegenteil. Mit equaly setzen sie ein Zeichen für echte Gleichberechtigung in Familien und Unternehmen.

Katharina Farkas

Katharina Farkas

Katharina Farkas kämpft für Bildungsgerechtigkeit. Mit gerade einmal 26 Jahren hat sie zwei Unternehmen gegründet: Startchancen unterstützt Schulen mit staatlich geförderten Programmen, studyspace bietet KI-gestützte Lernpfade für individuelles Lernen. Ihr Ziel: gleiche Chancen für alle – unabhängig von Herkunft oder sozialem Status. In Köln arbeitet sie mit über 25 Schulen zusammen und stellt benachteiligten Schüler:innen ihre App kostenlos zur Verfügung. Sie ermutigt junge Frauen, in der Start-up-Welt sichtbar und wirksam zu werden.

Die Finalistinnen in der Kategorie „Mover“

Julia Komp

Julia Komp

Julia Komp war mit 27 Jahren Deutschlands jüngste Sterneköchin. Heute führt sie mit Sahila und Yu*lia zwei eigene Restaurants in Köln, die internationale Aromen mit regionaler Qualität verbinden. In der Pandemie gründete sie zudem Kenzolie, ein Unternehmen für fair gehandelte Lebensmittel, u. a. aus Tunesien. Julia steht für mutige, unabhängige Gastronomie, die Nachhaltigkeit, Talentförderung und kulturellen Austausch vereint. Sie ist Initiatorin des Female Culinary Circle, einem Netzwerk-Event für Frauen aus der Spitzengastronomie. Als Unternehmerin, Mentorin und Botschafterin für Female Empowerment zeigt sie, dass Frauen in der Küche ganz vorne mitspielen – und neue Standards setzen können.

Jutta Kirberg

Jutta Kirberg

Jutta Kirberg prägt seit über 40 Jahren die Catering-Landschaft in Deutschland. Mit Kirberg Catering setzt sie Maßstäbe für Nachhaltigkeit, Regionalität und soziales Engagement. Ihre Feldinitiative bringt frisches Gemüse direkt vom Feld auf den Teller, Upcycling und Zero Waste sind Alltag im Betrieb. Als Unternehmerin und Mentorin schafft sie Arbeitsplätze mit Sinn – und fördert Vielfalt im Team. Privat engagiert sie sich u. a. im Zonta-Club Leverkusen. Ihr Antrieb: Genuss mit Verantwortung verbinden und die Gastronomie zukunftsfähig gestalten.

Annika Götz und Natalie Steger

Annika Götz und Natalie Steger (l.)

Annika Götz und Natalie Steger gründeten mit Mitte 40 und jeweils drei Kindern das Unternehmen BADESOFA®. Aus einer Alltagserfahrung wurde eine Home-Spa-Marke mit wachsendem Team, internationalem Vertrieb und nachhaltiger Unternehmenskultur. In ihrem Unternehmen stehen Flexibilität, Vertrauen und Vereinbarkeit im Mittelpunkt. Sie zeigen: Erfolg geht auch anders – mit Menschlichkeit, Selbstbestimmung und Innovationsgeist. Als „Ü40“-Gründerinnen machen sie Mut, eigene Ideen umzusetzen, unabhängig von Lebensmodell oder Karriereweg.

Die Finalistinnen in der Kategorie „Social Impact“

Judith Grümmer

Judith Grümmer

Judith Grümmer gründete mit über 60 ein Sozialunternehmen, das schwerkranken Eltern ein kostenloses Familienhörbuch ermöglicht. Ihre Initiative schenkt betroffenen Familien Erinnerungen in der Stimme der Eltern – ein wertvolles Vermächtnis für Kinder, wenn Mama oder Papa versterben. Finanziert durch Spenden und Fördermittel, wurden bereits über 500 Hörbücher erstellt, auf Wunsch auch mehrsprachig. Judith Grümmer war zuvor Medizinjournalistin und setzt sich heute mit Leidenschaft für Trauerbegleitung und Familiengerechtigkeit ein. Für ihr Engagement erhielt sie das Bundesverdienstkreuz. Ihr Projekt ist hörbare Liebe – und ein zutiefst bewegender Beitrag zur gesellschaftlichen Fürsorge.

Carina Raddatz

Carina Raddatz

Carina Raddatz gründete Obstkäppchen, ein gemeinnütziges Unternehmen, das Senior:innen vor Altersarmut und Einsamkeit schützt. Monatlich verteilen Freiwillige Lebensmittelpakete samt Rezeptideen, kombiniert mit persönlichen Besuchen. Seit Gründung wurden fast 10.000 Kontakte geknüpft – in Köln, Bonn, Dortmund und weiteren Städten. Carina zeigt, wie soziales Unternehmertum ganz praktisch Leben verändern kann. Ihre Arbeit macht ein gesellschaftlich oft übersehenes Thema sichtbar – und schenkt Lebensqualität und Menschlichkeit.

Alexandra Potratz

Alexandra Potratz

Alexandra Potratz gründete mit 23 Jahren den Verein intombi – und formte daraus über 15 Jahre ein internationales Projekt für Mädchenförderung. In Südafrika, Ruanda und Deutschland unterstützt intombi junge Frauen auf ihrem Weg in Beruf und Selbstbestimmung. Herzstück ist das „Girls for Girls“-Magazin, in dem junge Frauen ihre Geschichten erzählen. Alexandra schuf bezahlte Arbeitsplätze, entwickelte digitale Bildungsformate und lebt Female Empowerment mit Ausdauer und Herzblut. Ihre Vision: Mädchen weltweit stark machen.

Die Finalistinnen in der Kategorie „Mutmacherinnen“

Die Frauen-Fußball-Mannschaft von 1981 der SSG09 Bergisch Gladbach

Die Frauen-Fußball-Mannschaft von 1981 der SSG09 Bergisch Gladbach

Als der DFB 1981 keine Nationalmannschaft zur Frauen-WM in Taiwan schicken wollte, schrieb das Team der SSG09 Bergisch Gladbach Geschichte: Die Spielerinnen organisierten alles selbst – vom Sponsoring bis zur Anreise – und gewannen den Weltmeistertitel. Ohne Verband, aber mit unbändigem Willen. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit machten sie zu Wegbereiterinnen des deutschen Frauenfußballs. Noch heute leben viele der Pionierinnen im Raum Köln. Ihre Geschichte ist ein kraftvolles Symbol für Selbstermächtigung, Gemeinschaft und weibliche Stärke. Sie zeigt: Wer an seine Träume glaubt und dafür kämpft, kann Großes erreichen – unabhängig von offiziellen Strukturen.

Monika Hauser

Monika Hauser

Monika Hauser setzt sich seit den 1990er-Jahren für Frauen ein, die sexualisierte Gewalt in Kriegen erlitten haben. Mit Medica Mondiale gründete sie eine Organisation, die heute weltweit aktiv ist – von Afghanistan bis in die Ukraine. Ihr Engagement gilt einer feministischen Außenpolitik und der konkreten Hilfe für Überlebende. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Alternativen Nobelpreis. Monika Hauser ist Ärztin, Aktivistin und eine der wichtigsten Stimmen für die Rechte von Frauen in Krisengebieten.

Lisa Schröter und Simin Heuser

Lisa Schröter und Simin Heuser (r.)

Lisa Schröter und Simin Heuser waren gerade 21, als sie die Diagnose Krebs erhielten. Aus dieser Erfahrung heraus gründeten sie Treffpunkt Köln – eine Community für junge Erwachsene mit und nach Krebs. In einer schwierigen Lebensphase schufen sie einen Ort für Austausch, Hoffnung und Solidarität. Sie organisieren Veranstaltungen, begleiten Betroffene und machen die Bedürfnisse ihrer Altersgruppe sichtbar. Mit viel Herz und Mut setzen sie sich für andere ein – und zeigen, dass aus persönlicher Krise echte Stärke wachsen kann.