App für AmateurfußballNationalspieler und Jürgen Klopps Familie investieren in Kölner Start-up Prematch

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Die Gründer von Prematch (Start-up aus Köln) von links: Lukas Röhle, Fiete Grünter, Lukas Brackmann

Die Gründer von Prematch (von links): Lukas Röhle, Fiete Grünter und Lukas Brackmann

Das Kölner Start-up will Amateurfußballern Analysen und Statistiken wie im Profi-Fußball ermöglichen. Die Fußball-Prominenz lobt das Konzept. 

Wer ein Unternehmen rund um Fußball aufbaut, kann von solchen Investoren wohl nur träumen: Die deutschen Fußballnationalspieler Serge Gnabry vom FC Bayern München und David Raum von Rasen-Ballsport Leipzig sowie das Investitionsunternehmen der Familie des FC-Liverpool-Trainers Jürgen Klopp sind beim Kölner Start-up Prematch eingestiegen.

Prematch: 94 Prozent aller Erwachsenen-Mannschaften erreicht

2021 von Lukas Röhle, Fiete Grünter und Niklas Brackmann gegründet, betreibt Prematch eine Plattform für den Amateurfußball. Spielerinnen und Spieler sämtlicher Spielklassen unterhalb der Profiebene erhalten bei Prematch ein Profil mit Leistungsdaten und Statistiken. Die Profile sollen vergleichbar sein mit persönlichen Seiten wie auf Linkedin oder Instagram. Nutzerinnen und Nutzer können Favoriten, Teams und Ligen auswählen und erhalten personalisierte Nachrichten und Ergebnisse für diese. Mannschaften können sich Fakten und automatische Analysen zu ihren nächsten Gegnern anschauen. Prematch gibt an, einzelne Nutzer in 94 Prozent aller Erwachsenen-Mannschaften zu haben.

Lukas Röhle sagt, er und seine Mitgründer seien „im Kern selbst Amateurfußballer“. Er habe früher beim Ahrweiler Ballspiel-Club Fußball gespielt. „Auf den Fußballplätzen hatten oder haben ganz viele den Traum, Fußballprofis zu werden. Wir ermöglichen ihnen coole Erlebnisse, die es sonst nur im Profifußball gibt.“ Oder anders: „Was du aus der Bundesliga kennst, hast du bei uns in kleiner Form für alle Spielklassen bis zur Kreisliga D oder der Jugendverbandsliga.“

Die Fußballpromis haben die Kölner Gründer damit überzeugt. Deren Investment empfindet Prematch-Chef Lukas Röhle als „Zeichen der Wertschätzung des Amateurfußballs“. Die Investoren zeigten damit, „dass sie wissen, woher sie kommen.“ Eine Einschätzung, die Jürgen Klopp bestätigt: „Genau wie für mich beim SV Glatten, begann die Karriere für fast alle Fußballer in einem Amateurverein“, sagt der Trainer des FC Liverpool, der mit seinem Verein die englische Meisterschaft und die Champions League gewonnen hat, laut Mitteilung von Prematch. „Ohne die tolle Arbeit der Menschen in den Vereinen wäre meine eigene Karriere ganz anders verlaufen.“

Millionen von Investoren eingesammelt

Klopps Family-Office, Gnabry und Raum sollen als Business Angel fungieren, die helfen, die Plattform und das Unternehmen dahinter großzumachen. Unklar bleibt, wie viel Geld sie in Prematch investiert haben. Röhle sagt, er und seine Mitgründer erhoffen sich von dem Einstieg „spannende und wertvolle Perspektiven von Profifußballern und eines Profitrainers“.

„Als Fußballer verfolge ich meine persönlichen Statistiken, die Analysen zu meinem Team und die Fakten zum kommenden Gegner – ich bin begeistert, dass Prematch diese Informationen auf eine moderne Weise nun für alle Spielerinnen und Spieler zugänglich macht“, wird Leipzig-Profi David Raum zitiert. „Die Leidenschaft für den Fußball wird im Amateurbereich Tag für Tag gelebt“, heißt es derweil von Serge Gnabry. „Prematch setzt genau hier an und gibt dem Spiel eine neue, digitale Ebene.“

Die drei neuen schließen sich einer Reihe von Bestandsinvestoren an, darunter auch der Kölner Gründer des E-Sport-Giganten ESL Gaming, Ralf Reichert. Über alle Investmentrunden hinweg sei von Investoren ein mittlerer einstelliger Millionen-Betrag ins Unternehmen geflossen, sagt CEO Lukas Röhle. Wie viel Umsatz das 21 Personen starke Team, das seinen Hauptsitz aktuell im Kwartier Latäng und demnächst im Belgischen Viertel hat, macht, verrät er nicht. Röhle sagt: „Wir haben die ersten Monetarisierungsschritte absolviert, sind aber noch nicht profitabel.“ Aktuell fokussiere sich Prematch darauf, dass für Nutzer eine tolle Plattform entstehe. Einnahmen generiert das Unternehmen unter anderem durch Werbeplatzierungen von Marken, die den Kontakt zu Amateurfußballern suchen.

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