Rekordjahr für Kölner Start-upChronext macht mit Luxusuhren 100 Millionen Euro Umsatz

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Chronext

Chronext verkauft in seinem Onlineshop Luxusuhren.

Köln – Chronext, Kölner Onlinehändler für Luxusuhren, hat im vergangenen Jahr erstmals die Umsatzmarke von 100 Millionen Euro geknackt. Das erst 2013 gegründete Unternehmen sei auf dem Heimatmarkt Deutschland gar um 37 Prozent gewachsen, teilte Chronext mit.

„Dieses Jahr hat eindeutig gezeigt, dass das Wachstum des digitalen Luxusuhrenmarkts weiterhin ungebremst ist“, sagte Philipp Man, Chronext-Chef und -Mitgründer. „Auch die coronabedingten Einschnitte, die den gesamten Uhrenmarkt belastet haben, konnten diesen starken Trend nicht aufhalten.“

Gewinner der Krise

Das E-Commerce-Start-up, das seinen Hauptsitz in der Schweiz, in Köln aber viele zentrale Funktionen angesiedelt hat, gehört zu den Gewinnern der Krise. Wieso, erklärte Man im Sommer dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Insgesamt kaufen weniger Leute eine Uhr“, sagte Man, „aber ein großer Teil der übergebliebenen Nachfrage läuft bei uns auf. Den Wandel zum Online-Geschäft hat die Krise beschleunigt.“

Schon im April, früh in der Corona-Pandemie, beobachtete Man, dass Käuferinnen und Käufer zudem mehr ausgaben als zuvor. Der durchschnittliche Kaufpreis für eine Uhr sei Mitte April um etwa 20 Prozent gestiegen. „Der Aktienmarkt ist vielen zu volatil,“, so Man, „also investieren sie lieber in wertbeständige Marken wie Rolex oder Patek Philippe.“

Gewinne waren lange zweitrangig

Im Jahr 2019 hatte der Umsatz der Luxusuhren-Plattform noch bei etwas mehr als 90 Millionen Euro gelegen. Wie bei vielen jungen Digitalunternehmen üblich, setzte auch Chronext jahrelang auf schnelles Wachstum mit Hilfe von Investorengeldern. Mehr als 100 Millionen Euro Risikokapital sind in der Vergangenheit bereits an Chronext geflossen.

Dass Gewinne abgeworfen werden, war lange zweitrangig. Anfang 2020 änderte sich das: „Das Ziel ist, die Firma in diesem Jahr nachhaltig profitabel zu machen“, sagte Man damals. Dafür entließ der gebürtige Kölner fast 30 von 190 Mitarbeitern und begründete das mit Ineffizienzen, die sich über Jahre gebildet hätten.

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Die Verwerfungen in der Corona-Krise hätten das Ziel Profitabilität nun vorerst in den Hintergrund gerückt, sagte ein Chronext-Sprecher am Freitag. Aufgegeben sei es auf keinen Fall, lediglich verschoben.

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