Rheinische ErfolgsgeschichteSpirituosen-Gigant steigt bei Siegfried Gin ein

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Siegfried Gin

Siegfried-Gründer Gerald Koenen (l.) und Raphael Vollmar (Archivbild)

  • Gerald Koenen und Raphael Vollmar haben eine echte Erfolgsgeschichte geschrieben.
  • Die beiden Gin-Liebhaber gründeten vor sechs Jahren ihr eigenes Unternehmen Siegfried Gin – mit nur 4000 Euro Startkapital.
  • Mittlerweile sind viele Branchengrößen auf die beiden Jugendfreunde aufmerksam geworden. Nun steigt sogar ein echter Gigant bei Siegfried Gin ein.

Köln – Es ist die Erfolgsgeschichten junger Gründer vom Rhein. Ihren Anfang nimmt sie 2014 in Bonn, als die zwei Jugendfreunde und passionierten Gin-Fans Gerald Koenen und Raphael Vollmar beschließen, eine eigene Marke der angesagten Spirituose zu etablieren. „Der Spaß stand im Vordergrund“, sagte Koenen vor einiger Zeit im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Mit nur 4000 Euro Startkapital gelingt es ihnen in den folgenden zwei Jahren, was viele im Vorfeld nicht für möglich gehalten hatten. In den eigentlich gesättigten Markt können die Bonner Gründer ihren Siegfried Rheinland Dry Gin erfolgreich positionieren. Sie erobern die Regale vieler Supermärkten, sind bei Amazon vertreten und werben auf Facebook und Instagram, was auch dazu führt, dass immer mehr Barbesitzer das rheinische Wacholder-Getränk in ihr Sortiment aufnehmen. Die Marke wächst schnell. Heute gehört sie zu den Craft Gin Herstellern der Spitzenklasse. Beim World Spirits Award, einer Art Weltmeisterschaft der Spirituosen, erhalten die Gründer die Spitzen-Bewertung Doppelgold. Damit ist Siegfried der höchstdekorierte Gin Deutschlands.

Aprilscherz als Auslöser

Aber erst ein Aprilscherz der beiden Eigentümer der Rheinland Distillers ist Auslöser für eine echte Innovation auf dem Spirituosenmarkt. Am 1. April 2016 posten die beiden Geschäftspartner auf Facebook, dass sie bald einen Siegfried Light auf den Markt bringen.

Die Nutzer sind begeistert von einer alkoholfreien Gin-Variante. Und so entwickeln die beiden Siegfried Wonderleaf, der 2018 auf den Markt kommt und treffen damit den Nerv der Zeit. „Wir haben diesen Trend erkannt und als erster Hersteller einer alkoholfreien Ginalternative im deutschsprachigen Raum gehandelt, denn unsere Motivation ist es, die Welt der Spirituosen neu und weiter zu denken“, sagt Gerald Koenen. „Die Nachfrage nach Wahlmöglichkeiten bei Getränken – aus den unterschiedlichsten Gründen – spielt in der heutigen Gesellschaft eine zentrale Rolle“, ergänzt Raphael Vollmar.

Schwergewichte werden aufmerksam

Heute verkauft das Unternehmen, das mittlerweile 13 Mitarbeiter beschäftigt, mehr Flaschen der alkoholfreien Variante als der mit Alkohol.

Auf das Bonner Unternehmen werden im Laufe der Zeit auch zunehmend Schwergewichte der Branche aufmerksam. Nun steigt mit Diageo ein finanzstarker Investor bei den Rheinland Distillers ein. Der britische Spirituosenhersteller hat Marken wie Johnnie Walker, Smirnoff, Baileys oder Guinness im Portfolio und gilt als einer der größten Anbieter weltweit. Über seine Risikokapitalgesellschaft Distill Ventures übernimmt Diageo nun eine Minderheit am Bonner Unternehmen.

Gründer bleiben in ihren Führungspositionen

Über den Umfang der Investition haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart. Die Gründer halten aber weiterhin eine Mehrheit und werden in ihren Führungspositionen bleiben. Für die britischen Geldgeber sind vor allem Spirituosen ohne Alkohol ein Markt mit Zukunft. Rund 25 Prozent aller Investitionen gehen in dieses Segment.

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Raphael Vollmar und Gerald Koenen hoffen nun, nicht nur vom Geld, sondern auch von der Erfahrung und dem Marktwissen der Briten zu profitieren. „Wir sind bereit für das nächste Kapitel unserer Erfolgsgeschichte und hochmotiviert, die Zukunft der Spirituosen mit Leidenschaft und unserem Know-how nachhaltig mitzugestalten. Wir freuen uns, dass Diageo/Distill Ventures uns als Partner auf dem Weg der Internationalisierung unterstützt“, so Vollmar und Koenen.

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