Umsatzplus von 58 Millionen EuroSupermärkte boomen in der Corona-Krise

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Rewe Einkaufskorb

Symbolbild

Köln – Der Lebensmitteleinzelhandel zählt zu den deutlichen Gewinnern der Corona-Pandemie. Mussten die Gastronomie und vor allem auch die Eventbranche im vergangenen Jahr deutliche Verluste hinnehmen, haben die Supermärkte ein Umsatzplus von bis zu knapp 58 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das hat eine Studie des Kölner Handelsforschungsinstitut EHI herausgefunden.

Pandemie ändert Einkaufsverhalten

„Grund für diese Entwicklung war vor allem die Systemrelevanz der Lebensmittel-Branche, die die Geschäfte vor den Lockdowns bewahrt hat. Aber auch das veränderte Einkaufsverhalten vor dem Hintergrund der Pandemie hat die positive Entwicklung der Branche begünstigt“, erläutert EHI-Handelsexperte Marco Atzberger.

Besonders Supermärkte mit einer Größe von 400 bis 2500 Quadratmeter profitierten im letzten Jahr und steigerten ihren Umsatz um gut 13 Prozent. Vor der Pandemie waren es pro Jahr lediglich rund drei Prozent. Große Supermärkte mit bis zu 5000 Quadratmeter erwirtschafteten einen Gesamtumsatz von rund 19 Milliarden Euro, was einer Umsatzsteigerung von rund elf Prozentpunkte entspricht.

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Auch ihre Umsatzanteile konnten die Lebensmitteleinzelhändler um 1,4 Prozentpunkte bei den Supermärkten und 0,4 Prozentpunkte bei den großen Supermärkten leicht ausbauen. Lediglich der Umsatzanteil bei den Lebensmittel-Discountern ging im vergangenen Jahr um etwas mehr als einen Prozentpunkt zurück.

Den positiven Trend hatte auch der Kölner Handelsriese Rewe im vergangenen Jahr gespürt. 2020 erzielte der Konzern einen Umsatz von mehr als 75 Milliarden Euro, was einem Plus von etwa 20 Prozent entspricht.

Abholservice immer wichtiger

Obwohl die Reisesparte der Gruppe einen Verlust von 390 Millionen Euro einfuhr und im Zuge dessen 40 der 500 eigenen Reisebüros schließen mussten, profitierte die Gruppe von der Übernahme des Großhändlers Lekkerland und dem Umsatzplus in Super- und Baumärkten.

Und auch der Umsatzanteil des Onlinehandels verdoppelte sich von einem auf zwei Prozent. „Das entspricht etwa einer halben Milliarde Euro, die sich auf Liefer- und Abholservice verteilt. Der Abholservice war dabei besonders wichtig, um die gestiegene Nachfrage zu bedienen. Er ist aktuell in über 30 Märkten in Köln und der Region verfügbar“, sagte Rewe-Chef Lionel Souque kürzlich dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

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