US-Chip-GigantAMD hat jetzt auch einen Standort in Köln

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Das Fimenlogo des US-Chipherstellers AMD.

Köln – Der US-Chip-Gigant Advanced Micro Devices (AMD) hat seit Kurzem einen Standort in Köln. Hintergrund ist die Übernahme der Firma Xilinx, die schon länger hier vertreten ist.

US-Chip-Gigant AMD

AMD ist ein US-amerikanisches Unternehmen der Halbleiterindustrie mit Hauptsitz in Santa Clara, Kalifornien. Der Konzern entwickelt und vertreibt Computerchips, Mikroprozessoren, Chipsätze und Grafikchips. Damit richtet sich das Unternehmen im B2B-Bereich speziell an die Computer- und Kommunikationsbranche, aber auch direkt an Verbraucherinnen und Verbraucher.

Das Unternehmen konnte in den vergangenen Jahren zum Rivalen Intel aufholen, unter anderem, nachdem sich bei Intel die Markteinführung neuer Prozessor-Generationen durch Probleme bei Produktionstechniken verzögerte. So konnte AMD mit seinen neuen Chips im Geschäft mit Rechenzentren deutlich zulegen.

AMD übernimmt Xilinx-Standort in Köln

Im Oktober 2020 gab AMD bekannt, Xilinx, Marktführer im Bereich Adaptive Computing per Aktientausch für rund 35 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Adaptive Computing ist ein Konzept zur flexiblen Anpassung und Zuordnung von Ressourcen in Rechenzentrumsumgebungen. Nach Zustimmung durch die Regulierungsbehörden wurde die Übernahme von Xilinx im Februar diesen Jahres abgeschlossen. Nach Unternehmensangaben war die Akquisition offiziell die größte in der Geschichte der Halbleiterindustrie. Damit gehören auch die europäischen Standorte, darunter das Büro in Köln-Müngersdorf, nun zu AMD.

Kölner Standort sucht Mitarbeiter

Im Kölner Büro arbeiten die Mitarbeiter in den Bereichen Forschung, Softwareentwicklung und im Bereich der Künstlichen Intelligenz, sagt eine Mitarbeiterin, die allerdings namentlich nicht genannt werden möchte. Derzeit sucht der Standort neue Mitarbeiter. Aktuell sind Stellen ausgeschrieben, unter anderem werden Praktikanten im Bereich Forschung, Softwareentwicklung und Künstliche Intelligenz gesucht.

Xilinx kam allerdings im Vorfeld nicht selbst nach Köln, sondern hatte im Jahr 2021 zunächst den Kölner Software-Hersteller Silexica übernommen, einem privaten Anbieter von Programmier- und Analysetools. Silexica wurde im Jahr 2014 aus der RWTH Aachen ausgegliedert, das Unternehmen hat Niederlassungen im Silicon Valley und in Japan. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Silexica hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits 28 Millionen US-Dollar in Finanzierungsrunden eintreiben können. Ein Kaufpreis der Übernahme von Xilinx durch AMD ist ebenfalls nicht bekannt.

Nach Intel der zweitgrößte x86-Prozessorhersteller der Welt

Die Firma AMD ist seit dem 20. März 2017 im Standard-&-Poors-500-Aktienindex gelistet, beschäftigt weltweit rund 13.000 Mitarbeiter (Stand: November 2021) und ist nach Intel der zweitgrößte x86-Prozessorhersteller der Welt (Stand: 2011). Die Aktien des Unternehmens wurden von 1979 bis 2014 an der New York Stock Exchange gehandelt, seit dem 2. Januar 2015 sind sie an der NASDAQ notiert.

Trotz Xilinx-Kauf: AMD-Umsatz enttäuscht im dritten Quartal

Der Chipkonzern hatte allerdings im dritten Quartal die Folgen gedämpfter Wirtschaftsaussichten zu spüren bekommen: Im vergangenen Quartal stieg der AMD-Umsatz insgesamt um 29 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Dollar. Gerade durch den Kauf des Chipspezialisten Xilinx, hatte AMD jedoch mit einem Erlös von etwa 6,7 Milliarden US-Dollar gerechnet.

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Gründe für den schlechteren Umsatz sei ein Rückgang der Laptop- und Computer-Nachfrage, die mit Beginn der Corona-Pendemie und dem Arbeiten und Lernen von zu Hause deutlich angestiegen war. Hingegen sei neben dem Bereich Gaming das Geschäft mit Technik für Rechenzentren besser verlaufen, so die Mitarbeiterin. 

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