Von Sülz bis KalkDas sind die besten fünf Kölner Veedel für Studierende

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Studenten müssen immer höhere Mieten zahlen.

Studenten müssen immer höhere Mieten zahlen.

Die Wohnungssuche für Studierende in einer Millionenstadt wie Köln kann frustrierend sein. Hunderte Leute bei einer offenen Wohnungsbesichtigung, sich bei fremden Menschen bei WG-Castings anbiedern oder rastloses von Zwischenmiete zu Zwischenmiete hangeln.

In einem generell überhitzten Immobilienmarkt ziehen junge Menschen ohne feste Arbeitsverhältnisse und mit begrenztem Budget oft den Kürzeren. Hinzu kommt, dass Studierende meist kein eigenes Auto besitzen und die Hochschule daher mit dem Fahrrad oder der Bahn zu erreichen sein sollte.

Auf welche Stadtteile konzentriert man sich als Student bei der Wohnungssuche also am besten? Die Antwort darauf kann selbstverständlich nur eine rein subjektive sein. Zu sehr hängt die Wohnungssuche von den finanziellen Möglichkeiten und nicht zuletzt auch vom Glück ab. Zur Orientierung haben wir eine kleine Übersicht zusammengestellt.

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Sülz

Berrenrather Straße in Köln-Sülz.

Berrenrather Straße in Köln-Sülz.

Die Universität zu Köln mit ihren rund 50.000 Studierenden befindet sich zwischen den Stadtteilen Lindenthal und Sülz. Was die Anbindung zur Hochschule angeht, ist Sülz demnach kaum zu schlagen: ob ein paar Stationen mit der Linie 9, wenige Minuten mit dem Fahrrad oder ein kurzer Fußweg, die Uni ist nie mehr als einen Steinwurf entfernt.

Sülz ist außerdem perfekt, um das Studentenleben in Köln zu erkunden. Viele schöne Cafés wie das Café Krümel laden zum Kaffee trinken nach der Vorlesung ein. Die Zülpicher Straße mit ihren unzähligen Bars und Studenten-Clubs ist gleich um die Ecke.

Unter Kölnern ist Sülz aber auch für einen ganz besonderen Zusammenhalt im Veedel bekannt. Viele Menschen wohnen schon ihr ganzes Leben in Sülz – und wollen dort am liebsten auch nie weg. Das wiederum stellt für Studierende ein Problem dar: freie Wohnungen sind Mangelware, WG-Zimmer und Single-Apartments gehen oft bereits unter der Hand weg.

Um doch an eines der begehrten WG-Zimmer oder gar eine eigene Wohnung zu kommen, setzt man in Sülz am besten auf alt bewährte Methoden. Eingesessene Vermieter schalten und lesen noch immer Wohnungsanzeigen in der Print-Zeitung. Auch Aushänge am schwarzen Brett der Uni können zum Erfolg führen.

Zollstock

Höninger Weg in Köln-Zollstock  HAASER

Der Höninger Weg in Köln-Zollstock 

Westlich an Sülz angrenzend befindet sich der Stadtteil Zollstock. Baulich nicht gerade durch übermäßige Schönheit bestechend, ist das Veedel für Studierende jedoch trotzdem sehr geeignet. Zum einen: die Mietpreise sind hier noch deutlich moderater als in Sülz oder Lindenthal. Praktisch ist zudem, dass sich hier mehrere Wohnheime befinden. Wer sich auf die Warteliste des Kölner Studierendenwerks setzten lässt, hat hier nach einigen Monaten die Chance auf ein bezahlbares Zimmer. Mit den Smartments steht zudem ein privates Wohnheim zur Auwahl.

Zum anderen: Auch von Zollstock aus ist die Universität zu Köln bestens zu erreichen. Hierzu schafft man sich im besten Fall ein Fahrrad an. Dann reicht es auch von Zollstock aus, zehn bis fünfzehn Minuten vor Vorlesungsstart loszuradeln.

Auch kulturell hat sich das Viertel in den letzten Jahren durch den Zuzug vieler junger Leute entwickelt. Neben Veedels-Institutionen wie der Kneipe Refugium gibt es rund um die Herthastraße und den Höninger Weg auch zahlreiche Restaurants mit internationaler Küche.

Kalk

Bahnhaltestelle Kalk Post

Von der Haltestelle „Kalk Post“ aus dauert es 20 Minuten bis zur Universität Köln.

Wagen wir einen Sprung rüber auf die rechte Rheinseite. Ressentiments gegenüber der „Schäl Sick“ sind nämlich völlig fehl am Platz. Gerade Kalk durchläuft seit Jahren eine stete Entwicklung und ergibt für Studierende aus gleich mehreren Gründen Sinn.

Im angrenzenden Deutz befindet sich die Technische Hochschule Köln. Gerade für die rund 26.000 Studierenden dieser Uni ist Kalk eine gute Adresse. Von hier aus lässt es sich zur Hochschule mit dem Fahrrad fahren. Alternativ kann in die KVB-Linien 1 und 9 eingestiegen werden. Womit wir beim nächsten Punkt wären: Auch Studierende an den linksrheinischen Kölner Hochschulen sollten Kalk in Betracht ziehen. Die Linie 9 fährt direkt bis zur Haltestelle „Universität“ und braucht für die Strecke nur circa 20 Minuten, der Neumarkt ist in rund zehn Minuten erreicht.

Neben der guten Anbindung hat Kalk in den letzten Jahren junge Menschen besonders wegen der günstigeren Mietpreise im Vergleich zu linksrheinischen Stadtteilen angezogen. Außerdem finden sich in einigen Straßenzügen des ehemaligen Arbeiterviertels noch schöne Altbauhäuser. Mit dem Lichtspielhaus Kalk und Cafés wie der Bambule.Kaffeebar oder dem Café Casablanca gibt es in Kalk auch in der Freizeit viele Anlaufstellen.

Gerade im Café Casablanca lässt sich bei marokkanischen Spezialitäten das Miteinander der verschiedenen Kulturen in Kalk erleben.

Ehrenfeld

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Heliosturm in Ehrenfeld

Eine Liste über die besten Stadtteile für Studierende in Köln kommt nicht ohne Ehrenfeld aus. Das Viertel ist die angesagte Gegend der Stadt und zieht dank unzähliger Bars, Clubs und Kulturangebote besonders junge Menschen an. Doch das war nicht immer so – besonders aufgrund des hohen Anteils an Bewohnern mit Migrationshintergrund war Ehrenfeld lange unbeliebt. Heute schätzen Anwohner gerade diese Mischung aus verschiedenen Kulturen, die sich besonders in zahlreichen Lebensmittelgeschäften, Imbissen und Restaurants zeigt.

Der Boom von Ehrenfeld hat jedoch auch für einen starken Anstieg der Mietpreise gesorgt. Auf die Suche nach einem WG-Zimmer begibt man sich in Ehrenfeld am besten über Online-Portale, wo Kommilitonen frei werdende Zimmer einstellen.

Zur Universität zu Köln kommt man von Ehrenfeld aus mit der Buslinie 142 oder mit dem Rad. Dank des Ehrenfelder Bahnhofs gibt es außerdem eine gute Anbindung an S-Bahnen und den Regionalverkehr.

Mülheim

Café Jakubowski Mülheim

Das Café Jakubowski in Mülheim

Lange auf Gegenden wie den Wiener Platz reduziert und verschrien, erlebt Köln-Mülheim in den letzten Jahren einen Image-Wandel. Immernoch treffen hier Gegensätze aufeinander, verschiedene Kulturen sind besonders rund um die Keupstraße beheimatet. Das sorgt jedoch nicht nur für eine einzigartige kulinarische, sondern auch kulturelle Vielfalt.

Für Studierende gibt es in Mülheim viel zu erleben: mit Studierenden-Rabatt kostet ein Besuch im Schauspiel Köln weniger als ein Kino-Besuch; mit dem Carlswerk, dem Palladium und dem E-Werk sind alle großen Konzert-Locations um die Ecke und im Kulturbunker finden regelmäßig Lesungen und Partys statt.

Für einen Kaffee nach der Vorlesung gibt es mit dem Café Jakubowski oder dem Café Vreiheit auch in Mülheim schöne Anlaufpunkte. Von der Mülheimer Freiheit aus lässt sich zudem der beste Blick auf den Dom und die linke Rheinseite genießen. In Mülheim kann man sogar die Chance auf eine Altbau-Wohnung haben. Generell sind die Mietpreise trotz des Aufschwungs im Vergleich zu linksrheinischen Stadtteilen noch moderat.

Mit der Linie 18 ist auch die Anbindung zur Uni gesichert: wenn man damit vom Mülheimer Bahnhof bis zur Haltestelle Eifelwall fährt, sind es von dort aus nur ein paar Fußminuten bis zum Hauptgebäude. Der Campus Deutz der Technischen Hochschule ist mit dem Fahrrad erreichbar.

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