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Vorläufige ZahlenKölner Messe macht 2022 Millionen-Verlust

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Artcologne 2022

Besucher auf der Art Cologne 2022. (Archivbild)

Messechef sieht Unternehmen aber nach Einbrüchen in Folge von Corona wieder auf Wachstumskurs und verspricht Top-Umsätze. 

Die Kölner Messe sieht sich trotz der derzeitigen Krisen wieder auf Wachstumskurs nach dem pandemiebedingten Neustart. „Wir erwarten für das Geschäftsjahr einen Umsatz von etwa 237 Millionen Euro und steigern uns gegenüber dem Vorjahresniveau deutlich“, sagt Kölns Messechef Gerald Böse. Zwar habe kaum eine Messe die Größe der Veranstaltungen vor Corona erreicht, gleichwohl zeige der Aufwärtstrend, dass das Unternehmen auf dem Weg zurück zu alter Stärke sei.

Auf Basis vorläufiger Zahlen lag der Umsatz 2022 bei etwa 237 Millionen Euro. 2021 betrug er nur Umsatz 134,2 Millionen Euro. Im ersten Corona-Jahr 2020 lag er nur bei 94,3 Millionen Euro. Der erwartete Verlust wird voraussichtlich etwas über 60 Millionen Euro reduziert werden.

Gamescon 2022 hatte die meisten Besucherinnen und Besucher

Im vergangenen Jahr fanden insgesamt 59 von ursprünglich 71 geplanten Veranstaltungen statt: 18 Eigen- und 20 Gastveranstaltungen sowie drei Corporate Events in Köln, außerdem 18 Messen im Ausland. In Köln waren darunter die Dmexco, die Intermot sowie die Orgatec, die Art Cologne sowie die Eisenwarenmesse, die trotz einmaliger Verschiebung in den September mit rund 1.400 Ausstellern aus 50 Ländern stattfinden konnte. Die besucherstärkste Messe war die Gamescom mit 265.000 Besucherinnen und Besuchern.

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„Die Erleichterung darüber, sich nach einer langen Zeit wieder physisch zu treffen und internationale Geschäfte im persönlichen Austausch auf und ausbauen zu können, war während des gesamten Messejahres bei allen Beteiligten deutlich spürbar“, sagt Messegeschäftsführer Oliver Frese.

Zufrieden zeigte sich die Messe auch mit dem Neugeschäft. Insgesamt 14 Veranstaltungen wurden für neu entwickelt oder akquiriert wurden. In Köln etwa eröffnete die Polis Mobility und die insurenxt, zwei neue Eigenformate für die Zukunft von Mobilität im urbanen Lebens sowie der Versicherungswirtschaft. Im Ausland folgten die Orgatec Tokyo, die h+h americas (Chicago) sowie die Gamescom Asia (Singapur).

Kölner Messe geht „realistisch optimistisch“ ins neue Jahr

Auch im Ausland ging es wieder bergauf. Insgesamt 18 Messen mit über 250.000 Besucherinnen und Besuchern wurden organisiert. Hinzu kam die Organisation von 24 Auslandsmessebeteiligungen aus Köln heraus. Highlights im Ausland waren die Anufood Brazil in São Paulo sowie die Thaifex - Anuga Asia (Thailand), die ihre Ausstellerbeteiligung sowie die belegte Fläche nach Aussagen der Messe im Vergleich zur Vorveranstaltung nahezu verdoppeln konnte. Zur Gamescom Asia kamen im Oktober rund 90 Aussteller aus 23 Ländern, darunter fast zwei Drittel internationale Unternehmen.

Für 2023 rechnet die Messe mit einer weiteren Normalisierung des Veranstaltungsgeschäfts und plant insgesamt 74 Veranstaltungen. Darunter sind 46 Eigen-, sowie 23 Gastveranstaltungen und fünf Corporate Events. Erstmals wird dann auch im November die europäische Leitmesse für den professionellen Mobilfunk, PMRExpo Köln, federführend von der Koelnmesse organisiert.

Das Unternehmen rechnet für das laufende Jahr mit wieder steigenden Umsätzen in Höhe von voraussichtlich 380 Millionen Euro. Dies hänge aber in hohem Maße von den weiteren Entwicklungen der geopolitischen und wirtschaftlichen Lage ab. „Wir starten realistisch optimistisch ins neue Jahr“, so Gerald Böse. Der Messechef zeigte sich zuversichtlich, dass man schon 2025 wieder die Top-Umsätze aus der Vor-Corona-Zeit erreiche, „sofern es keine neuen, globalen Hiobsbotschaften gibt.“

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