Zwei UrsachenZahl der Arbeitslosen in Köln steigt leicht

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Agentur für Arbeit Köln

Agentur für Arbeit Köln

Köln – Die Zahl der arbeitslosen Kölnerinnen und Kölner ist im Juli 2022 auf 52.628 (plus 3,3 Prozent) gestiegen, wie die Agentur für Arbeit Köln mitteilt. Das sind 1702 zusätzliche Arbeitslose im Vergleich zum Vormonat. Dafür gibt es zwei Ursachen: „Neben den auslaufenden Verträgen zu den Sommerferien zählen ab diesem Monat besonders die jetzt im Jobcenter registrierten Ukraine-Flüchtlinge in die Statistik ein“, sagt Johannes Klapper, Chef der Kölner Arbeitsagentur.

Die Zahl habe sich seit dem letzten Monat mehr als verdoppelt. Priorität hatte zunächst die Überführung der Geflüchteten in die Grundsicherung, im nächsten Schritt soll ihnen der Zugang zur Arbeitswelt ermöglicht werden.

Mehr Entlassungen im Juli

Die Arbeitslosenquote lag in Köln demnach im Juli bei 8,7 Prozent (plus 0,3 Prozent zum Vormonat). Saisonüblich gab es im Juli mehr Entlassungen und weniger Einstellungen; wirtschaftliche Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs und anhaltende Materialengpässe ließen Arbeitnehmer vorsichtiger agieren.

Trotzdem herrscht weiterhin ein Fachkräftemangel: 6386 freie Stellen gibt es - das sind 0,5 Prozent mehr als im Juni. Am stärksten werden Berufe in den Bereichen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und Güterumschlag (551 Stellen), Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung (474), Sicherheitsfachkräfte (344) sowie Büro und Sekretariat (251) gesucht.

Ausbildungsmarkt im Endspurt

In ganz Nordrhein-Westfalen nahm die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen laut Regionaldirektion NRW um 29.738 Personen oder 4,5 Prozent auf 687.723 Arbeitslose zu. Deutschlandweit sei die Zahl um 107.000 auf 2,47 Millionen gestiegen, wie die Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Nürnberg mitteilte.

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Auf dem Ausbildungsmarkt beginnt traditionell der Endspurt: „Über 2400 Ausbildungsstellen sind in Köln noch nicht besetzt, rund 1100 Jugendliche sind noch auf der Suche nach einem passenden Anschluss nach der Schule“, so Klapper. Dieses Jahr gebe es wieder wesentlich mehr Ausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber. „Ich kann nur jedem Jugendlichen raten, der sich noch nicht bei uns gemeldet hat, dies jetzt nachzuholen. Es ist für jeden noch eine passende Ausbildung dabei. Die Berufsberatung bietet offene Sprechstunden im August an, ist auch über Video-Telefonie erreichbar. Nicht alle Ausbildungen starten zum 1. August. Es gibt also noch genügend Möglichkeiten, einen Ausbildungsplatz zu bekommen.“

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