Nach Chaos im TerminalWie der Flughafen Köln/Bonn sich auf das Wochenende vorbereitet

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Eine Warteschlange vor dem Check in bis ans Ende von Terminal 2 des Flughafen Köln/Bonn.

Köln – Nach dem Chaos an den vergangenen Wochenenden hat der Flughafen Köln/Bonn weitere zusätzliche Maßnahmen eingeleitet, um die Bundespolizei und das Sicherheitsunternehmen Securitas weiterhin zu unterstützen. So hat der Airport erneut das Personal im Terminal durchgehend erhöht.

„Dazu kommen weitere optische und akustische Hinweise zur Wegeführung und zur Vorbereitung auf die Kontrollen zum Einsatz“, sagte ein Sprecher. Bei längeren Wartezeiten würden die Reisenden weiterhin zudem mit Wasser und Snacks versorgt. Der Flughafen verwies daraus, dass die Wartezeiten vor der Sicherheitskontrolle elementar abhängig von der Anzahl der geöffneten Spuren durch Securitas seien.

Für das kommende Ferienwochenende erwartet der Airport von Freitag bis einschließlich Sonntag etwa 110.000 Fluggäste. Es sind an diesen drei Tagen insgesamt jeweils rund 360 Starts und Landungen geplant. Das Reisendenaufkommen liegt damit in etwa auf dem Niveau der vergangenen Ferienwochenenden.

Alles zum Thema Lufthansa

Lufthansa wieder in Normalbetrieb

Unterdessen ist die Lufthansa nach dem Verdi-Warnstreik des Bodenpersonals wieder in den Normalbetrieb zurückgekehrt. Nach mehr als 1000 streikbedingten Flugausfällen wurden am Donnerstag nur noch sehr vereinzelt kurze Flüge gestrichen, wie das Unternehmen in Frankfurt berichtete.

Es fänden nahezu alle Flüge statt, sagte eine Sprecherin. Längere Passagierschlangen bildeten sich am Morgen in Frankfurt an den Personenkontrollen und nicht mehr an den Check-In-Schaltern.

Die Gewerkschaft Verdi hatte am Morgen um 6 Uhr ihren Mittwochfrüh begonnenen Warnstreik planmäßig beendet. Laut Lufthansa waren von den Flugausfällen 134.000 Passagiere betroffen. Der Warnstreik führte in Köln/Bonn nicht zu größeren Problemen. Passagiere von nur fünf Verbindungen von München nach Köln sowie fünf von Köln nach München mussten sich einen Ersatz für ihre Flüge suchen. Auch in Düsseldorf hatte der Warnstreik kaum Folgen.

Verdi hatte bundesweit die rund 20.000 Beschäftigten des Lufthansa-Bodenpersonals zu einem Warnstreik aufgerufen, um in den Gehaltsverhandlungen Druck aufzubauen. In der kommenden Woche wollen die beiden Parteien ab Mittwoch (3. August) erneut miteinander verhandeln.

Wissing fordert schnelle Einigung

Bundesverkehrsminister Volker Wissing forderte Gewerkschaft und Unternehmen auf, den Tarifkampf schnell zu lösen. „Eine verantwortungsvolle und schnelle Verhandlung ist angebracht, nachdem der Flugverkehr bereits genug Probleme bewältigen muss“, sagte der FDP-Politiker der „Bild“. Der Konflikt müsse im Rahmen der Tarifautonomie gelöst werden. „Beide Tarifparteien sollten aber an die Reisenden denken und ihren Streit nicht auf deren Rücken austragen.“

Bereits vor den Verdi-Verhandlungen will die Pilotengewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ (VC) am Sonntag ihre Urabstimmung unter den Lufthansa-Piloten beenden. Bei einer Zustimmung von mindestens 70 Prozent der Stimmberechtigten wäre die VC streikbereit.

Das könnte Sie auch interessieren:

Das bedeutet aber noch nicht automatisch einen weiteren Streik, machte VC-Tarifvorstand Marcel Gröls am Donnerstag noch einmal klar. Dem „Spiegel“ sagte er: „Wenn sich die Mehrheit der Piloten dafür ausspricht, bedeutet das nicht, dass gleich gestreikt wird. Aber es ist ein Warnsignal. Und: Wir bluffen nicht.“

Ferienstart in Bayern und Baden-Württemberg

An den Flughäfen sind verkehrsreiche Tage zu erwarten, da Baden-Württemberg in die Sommerferien gestartet ist und Bayern am Wochenende folgt. Weitere Arbeitskampfmaßnahmen vor der nächsten Verhandlungsrunde in der kommenden Woche hat Verdi ausgeschlossen.

Laut einer Umfrage sind 14 Prozent der Bundesbürger schon einmal von Flugausfällen in der Folge von Streiks oder Personalmangel betroffen gewesen. 80 Prozent waren dagegen noch nicht betroffen, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Erhebung des Instituts Yougov ergab. (mit dpa)

KStA abonnieren