Nach StreikLufthansa startet ohne planmäßige Streichungen

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Die Fluggesellschaft Lufthansa muss Flüge annullieren.

Frankfurt/Main – Zahlreiche Lufthansa-Flüge fallen bereits aus und die Fluggesellschaft warnt, dass der Warnstreik am Boden noch länger Auswirkungen haben könnte. Die Gewerkschaft Verdi hat die rund 20 000 Bodenbeschäftigten zu flächendeckenden Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um Druck in den laufenden Gehaltsverhandlungen aufzubauen.

In unserem Newsblog halten wir Sie über die Folgen des Streiks des Bodenpersonals auf dem Laufenden.

Donnerstag, 28. Juli 2022

+++Lufthansa startet ohne planmäßige Streichungen++++

Nach dem Warnstreik des Bodenpersonals mit über 1000 Flugabsagen startet die Lufthansa am Donnerstag wieder durch. Es gebe keine geplanten Flugabsagen, sagte eine Unternehmenssprecherin am Morgen. Am Dienstag und Mittwoch sagte die Lufthansa mehr als 1000 Flüge mit 134 000 betroffenen Passagieren an den Drehkreuzen München und Frankfurt ab. Verdi hatte rund 20 000 Beschäftigte des Bodenpersonals zu einem Warnstreik aufgerufen, um in den Gehaltsverhandlungen Druck aufzubauen. Das Unternehmen hat den nach zwei Verhandlungsrunden ausgerufenen Ausstand als unverhältnismäßig kritisiert.

An den Flughäfen sind verkehrsreiche Tage zu erwarten, da Baden-Württemberg in die Sommerferien gestartet ist und Bayern am Wochenende folgt. Weitere Arbeitskampfmaßnahmen vor der nächsten Verhandlungsrunde in der kommenden Woche hat Verdi ausgeschlossen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing forderte Gewerkschaft und Unternehmen auf, den Tarifkampf schnell zu lösen. „Eine verantwortungsvolle und schnelle Verhandlung ist angebracht, nachdem der Flugverkehr bereits genug Probleme bewältigen muss“, sagte der FDP-Politiker der „Bild“. Der Konflikt müsse im Rahmen der Tarifautonomie gelöst werden. „Beide Tarifparteien sollten aber an die Reisenden denken und ihren Streit nicht auf deren Rücken austragen.“

Mittwoch, 27. Juli 2022

+++Am Düsseldorfer Flughafen herrscht weitesgehend normaler Betrieb++++

Ein Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals hat zunächst keine großen Auswirkungen am Flughafen Düsseldorf gehabt. Der Flugbetrieb laufe weitgehend normal, erklärte der größte Flughafen in NRW am Mittwoch. Bis zum Mittag hätten die Fluggesellschaften 19 Verbindungen von oder nach Düsseldorf annulliert. Laut Plan waren über 430 Flugbewegungen mit insgesamt rund 57 000 Passagieren geplant.

Ein Verdi-Sprecher berichtete von einer vollen Streikbeteiligung. Gut 100 Mitarbeiter waren demnach zur Teilnahme am Warnstreik aufgerufen. Auch Mitarbeiter der Lufthansa-Tochter Leos beteiligten sich, die einen Großteil der Pushbacks für mehrere Fluggesellschaften übernimmt. Dabei werden Flugzeuge rückwärts von der Parkposition weggeschoben, damit sie zur Startbahn rollen können.

Allerdings hatten sich Fluggesellschaften offenbar vorbereitet und Ersatz besorgt, um die Maschinen manövrieren zu können. Außerdem wurden Flieger so geparkt, dass sie ohne Pusher zur Startbahn rollen konnten. Die Passagiere wurden mit Bussen zu den Flugzeugen gebracht. „Die Airlines und ihre Partner haben sich in Düsseldorf bestmöglich auf den Streik vorbereitet“, erklärte der Flughafen, der gravierende Beeinträchtigungen befürchtet hatte. Die meisten Passagiere bekamen am Morgen von dem Warnstreik wenig mit. Zwar bildeten sich Schlangen an den Check-in-Schaltern. Das war aber auch in den vergangenen Tagen oft so gewesen. Eurowings, die größte Fluggesellschaft in NRW, erklärte, es gebe an allen Standorten einen planmäßigen Betrieb. Der Flughafen Köln/Bonn hatte von vorneherein kaum Auswirkungen erwartet.

+++ 725 Flüge abgesagt: Gähnende Leere am Frankfurter Flughafen +++

Wegen des Warnstreiks bei der Lufthansa herrschte am Frankfurter Flughafen am Mittwochmorgen in vielen Bereichen gähnende Leere. Am größten deutschen Airport wurden für den Tag 725 von 1160 geplanten Flügen abgesagt, wie ein Sprecher des Betreibers Fraport erklärte. Damit sind auch Flüge anderer Gesellschaften betroffen, die üblicherweise vom Lufthansa-Bodenpersonal mitbetreut werden. Lufthansa selbst hatte für Mittwoch die Zahl von 646 streikbedingten Flugabsagen genannt.

Im vorwiegend von Lufthansa genutzten Terminal 1 sei es sehr ruhig, sagte der Sprecher. Die meisten Schalter sind geschlossen, nur wenige Passagiere waren angereist. Ein etwas lebhafteres Bild zeigte sich am Terminal 2, das Gesellschaften vorbehalten ist, die nicht zum Lufthansa-Bündnis Star Alliance gehören.

+++ Streik des Bodenpersonals der Lufthansa angelaufen +++

Der Streik des Bodenpersonals der Lufthansa, wegen dem die Fluggesellschaft fast alle Flüge an den Drehkreuzen Frankfurt und München gestrichen hat, hat am frühen Mittwochmorgen begonnen. Der Streik sei wie geplant um 3.45 Uhr angelaufen, erklärte Verdi-Vertreter Marvin Reschinsky gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. „Die ersten Schichten nehmen mit einer hohen Beteiligung am Streik teil.“

m Tarifstreit mit der Lufthansa hat Verdi inmitten der Sommer-Reisezeit bis Donnerstagmorgen 06.00 Uhr zum Warnstreik aufgerufen. Die Lufthansa strich deswegen nach eigenen Angaben in Frankfurt am Main 678 Flüge - 32 davon bereits am Dienstag und 646 am Mittwoch - und in München 345 Flüge, davon 15 am Dienstag und 330 am Mittwoch.

Betroffen sind nach Konzernangaben insgesamt rund 134.000 Passagiere. Die Lufthansa geht davon aus, dass es auch noch am Donnerstag und Freitag „zu einzelnen Flugausfällen oder Verspätungen“ kommen kann.

Dienstag, 26. Juli 2022

+++ Tausende Passagiere schon vor Warnstreik ohne Flug +++

Der von Verdi für Mittwoch angekündigte Warnstreik des Bodenpersonals bei Lufthansa hatte nach Unternehmensangaben bereits am Dienstag Auswirkungen auf die Reisepläne von knapp 7500 Passagieren. Wie die Airline am Dienstagabend mitteilte, mussten am Dienstag rund 45 Flüge gestrichen werden, die am Mittwochmorgen von Fernzielen auf deutschen Flughäfen eintreffen sollten.

Flüge von Bangkok, Singapur, Boston, Denver, New York, Chicago, Los Angeles, San Francisco oder Seoul nach München waren ebenso betroffen wie Verbindungen etwa aus Buenos Aires, Johannesburg, Miami oder Neu-Delhi nach Frankfurt. Die Langstrecken-Flüge seien alle nahezu ausgebucht gewesen, hieß es. Lufthansa arbeite aktuell mit Hochdruck daran, den Flugbetrieb mit Blick auf den bevorstehenden Ferienbeginn in Bayern und Baden-Württemberg wieder zu normalisieren.

Nach Angaben von Verdi werden am Mittwochmorgen verschiedene Lufthansa-Gesellschaften an den Drehkreuzen Frankfurt und München sowie in Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Bremen, Hannover, Stuttgart und Köln bestreikt.

+++ Lufthansa streicht am Mittwoch fast alle Flüge an zwei großen Flughäfen +++

Der Warnstreik des Bodenpersonals wird an diesem Mittwoch (27. Juli) im Flugplan der Lufthansa zu „großen Einschränkungen“ führen. Die Lufthansa streicht wegen des Verdi-Warnstreiks am Mittwoch nahezu das komplette Flugprogramm an ihren deutschen Drehkreuzen Frankfurt und München.

Dies teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Gewerkschaft hat die rund 20.000 Bodenbeschäftigten zu flächendeckenden Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um Druck in den laufenden Gehaltsverhandlungen aufzubauen.

Lufthansa kündigt erhebliche Beeinflussung des Flugplans an

Zunächst hatte das Unternehmen am Dienstag mitgeteilt, man werde die Flugstreichungen am Dienstag im System publizieren und den betroffenen Fluggästen möglichst Alternativen anbieten.

Die Gewerkschaft Verdi hat für Mittwoch rund 20.000 Lufthansa-Beschäftigte zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Passagiere ohne Umbuchungen sollten nicht zu den Flughäfen kommen, weil dort „nur wenige oder gar keine“ Serviceschalter geöffnet sein werden, warnte das Unternehmen.

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Die Fluggesellschaft Lufthansa muss Flüge annullieren.

Im Netz beschwerten sich Passagiere über kurzfristige Absagen von Interkontinentalflügen in die USA oder nach Hongkong. Das sind in aller Regel die letzten Flüge, die Lufthansa im Streikfall streicht. Lufthansa warnte Umsteiger davor, ohne Anschlussflug an die deutschen Drehkreuze zu fliegen. Es bestehe die Gefahr, dass die Gäste dort für mehrere Stunden oder Tage nicht weiterreisen könnten.

Montag, 25. Juli 2022

+++ Nach Chaos in Köln/Bonn - Am Mittwoch Streik am Airport Düsseldorf +++

Nach den chaotischen Zuständen am Wochenende am Flughafen Köln/Bonn droht den Flugreisenden in Nordrhein-Westfalen neuer Ärger: Der Flughafen Düsseldorf rechnet wegen eines ganztägigen Warnstreiks des Lufthansa-Bodenpersonals am kommenden Mittwoch mit gravierenden Beeinträchtigungen des Flugbetriebs.

Die vom Streikaufruf betroffene Lufthansa-Tochter Leos sei in Düsseldorf bei 70 bis 80 Prozent aller Abflüge für den sogenannte „Push-Back“ verantwortlich, berichtete der Flughafen am Montag. Dabei werden die Maschinen von der jeweiligen Parkposition auf das Rollfeld zurückgeschoben, so dass sie in Richtung Startbahn rollen können.

Flughafen DPA 280622

Am Flughafen in Düsseldorf herrschte zu Ferienbeginn Chaos.

Nach den chaotischen Zuständen am Wochenende wegen nicht ausreichend besetzter Sicherheitskontrollen entspannte sich am Montag die Lage am Flughafen Köln/Bonn. Die Situation sei nicht vergleichbar mit der von Samstag, sagte der Flughafensprecher. Am Wochenende hatten am zweitgrößten Flughafen von NRW Hunderte Reisende wegen langer Wartezeiten ihren Flug verpasst, außerdem kam es zu erheblichen Verspätungen.

+++ Arbeitgeberverband äußert scharfe Kritik an Warnstreik bei Lufthansa +++

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände hat scharfe Kritik am angekündigten Warnstreik der Gewerkschaft Verdi bei der Lufthansa geäußert. Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter erklärte am Montag: „Die Lufthansa und vor allem deren Passagiere mit Lohnforderungen mitten im Sommer zu belasten, ist absolut unverhältnismäßig. Hier wird der nachvollziehbare Urlaubswunsch der Menschen schamlos ausgenutzt, um einen Vorteil zu erlangen.“

+++ Verdi: Lufthansa-Bodenpersonal zu Warnstreik aufgerufen +++

Am kommenden Mittwoch (27. Juli) müssen sich Passagiere der Lufthansa auf verstärkte Flugausfälle und Verspätungen einrichten. In den laufenden Tarifverhandlungen für rund 20 000 Beschäftigte des Bodenpersonals hat die Gewerkschaft Verdi zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Zum Bodenpersonal gehören unter anderem Techniker und Logistiker, ohne deren Dienstleistungen die Flugzeuge nicht abheben können.

Ein erstes Tarifangebot der Lufthansa hatte Verdi abgelehnt, aber für den 3. und 4. August eine Fortsetzung der Verhandlungen vereinbart. Nach Gewerkschaftsangaben hatte das Unternehmen bei den Verhandlungen Festbeträge und eine ergebnisabhängige Komponente bei einer Laufzeit von 18 Monaten angeboten.

Die Gewerkschaft fordert hingegen bei 12 Monaten Laufzeit 9,5 Prozent mehr Geld in den Lohntabellen. Bei einer Laufzeit von 12 Monaten sollen die unteren Lohngruppen besonders profitieren. Die Gehaltssteigerung müsse mindestens 350 Euro betragen und zusätzlich sollten sich alle Stundenlöhne deutlich vom gesetzlichen Mindestlohn absetzen, der im Oktober auf 12 Euro die Stunde steigt.

Sonntag, 24. Juli 2022

+++ Frankfurter Flughafen hält Andrang zum Sommerferienstart stand +++

Der Betrieb am Frankfurter Flughafen läuft nach Angaben des Betreibers Fraport auch am zweiten Tag der Sommerferien in mehreren Bundesländern ohne erkennbare Probleme. In den Terminals herrsche zwar Hochbetrieb, aber bislang funktioniere alles geordnet, sagte ein Fraport-Sprecher am Sonntag.

Ein Sprecher der Bundespolizei berichtete von „moderaten Wartezeiten“ von 20 bis 30 Minuten an den Sicherheitskontrollen: „Die Kontrollen funktionieren reibungslos, unsere Maßnahmen wie zusätzliches Personal wirken.“

Weil in gleich drei Bundesländern - Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland - am Freitag die Sommerferien begannen, hatte sich Deutschlands größter Flughafen auf einen großen Andrang von Passagieren vorbereitet. Am Wochenende wurden täglich bis zu 200 000 Fluggäste erwartet. Bereits am Freitag waren es etwa 180 000. 

+++ Chaos am Airport Köln/Bonn, Polizei im Einsatz +++

Am Flughafen Köln/Bonn gab es erneut große Probleme bei der Abfertigung der Fluggäste. Vor den Sicherheitsbereichen bildeten sich zum Teil Schlangen von mehreren hundert Metern bis vor die Terminals.

Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur stand etwa am Samstag sieben Stunden in einer Schlange vor dem Sicherheitscheck. Glück im Unglück: Sein Flug war verspätet - und er erreichte den Flieger noch. Etliche Fluggäste hatten Pech: Sie verpassten ihre Flugzeuge und mussten umdisponieren.

Reisende Flughafen Köln 300622

Wartende Reisende am Flughafen Köln/Bonn zum Beginn der Sommerferien.

Der Flughafen räumte am Sonntagnachmittag ein, dass es „zu extremen Wartezeiten vor den Sicherheitskontrollen“ gekommen sei. Vor allem am Freitag und Samstag hätten Reisende über mehrere Stunden in langen Warteschlangen ausharren müssen, „weil anhaltend deutlich weniger Kontrollspuren an der Sicherheitskontrolle geöffnet waren als planmäßig benötigt“. Schätzungsweise mehrere Hundert Reisende hätten deshalb ihre Flüge verpasst. „Es kam außerdem zu erheblichen Verspätungen und operativen Problemen, so mussten etwa Flugzeuge aufgrund fehlender Passagiere mehrfach be- und entladen werden“, hieß es in einem Statement des Airports, in dem sich der Vorsitzende der Geschäftsführung, Thilo Schmid, bei den Passagieren entschuldigte.

Die langen Wartezeiten sorgten teils für so großen Unmut und Aggressionen, dass die Kölner Polizei ihre Präsenz verstärken und ordnend eingreifen musste. „Wir haben festgestellt, dass in unserem örtlichen Zuständigkeitsbereich - dem Areal vor den Sicherheitsschleusen - die Warteschlangen sich extrem verlängert haben. Und es im Einzelfall zu Versuchen kommt, unbefugt den Sicherheitsbereich zu betreten“, berichtete Kölns Polizeisprecher Christoph Gillen im WDR. „Das haben wir zu unterbinden. Entsprechend haben wir unsere Wachdienstkräfte dort verstärkt, um entsprechende Probleme zu beheben.“ Konkret: Vordrängler wurden herausgefischt und ans Ende der Schlange verwiesen. (red/dpa/afp)

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