Museumshighlights im WinterDiese Ausstellungen sind ein Muss für Kunstliebhaber

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von der heydt museum

"Drei Tänzerinnen - blaue Rücke, roter Mieder" von Edgar Degas ist derzeit im Von-der-Heydt-Museum in Wuppertal zu sehen.

Köln – Impressionisten

Kunstmäzen und Waffenlieferant – Emil Bührle gilt nicht unbedingt als Sympathieträger in der Kunstwelt. Und doch baute er eine der wichtigsten Privatsammlungen der Malerei auf. 33 Werke aus Zürich sind jetzt im Kölner Wallraf-Richartz-Museum zu sehen. Den Impressionisten wie Monet, Cézanne und Degas galt die große Leidenschaft des Züricher Kunstsammlers. Um ihre Werke konkurrierte er in den 1950er Jahren mit dem Wallraf-Richartz-Museum. 60 Jahre nach Bührles Tod zeigt das Museum nun 70 Meisterwerke aus beiden Sammlungen – daneben auch Werke von Dürer, Delacroix, Courbet, Gauguin, van Gogh und Picasso.

„Von Dürer bis van Gogh – Sammlung Bührle trifft Wallraf“

Bis zum 29. Januar 2017 im Wallraf-Richartz-Museum, Köln.

www.wallraf.museum

Jubiläumsschau

Eitel darf der Stifter sein: Vor 40 Jahren begann die Geschichte des Museums Ludwig. Zur Jubiläumsschau zeigt sich auch die gesamte Sammlung in neuer Anordnung. Das Thema ist die Institution selbst. 25 international bekannte Künstler aus Europa und Nordamerika, die dem Museum Ludwig eng verbunden sind und es maßgeblich geprägt haben, machen dem Haus ein Geschenk zum 40. Geburtstag: Gerhard Richter, Rosemarie Trockel, Georges Adéagbo, Claes Oldenburg, Ai Weiwei, Candida Höfer, Hans Haacke und viele andere werfen ihren ganz subjektiven, künstlerischen Blick auf die Stadt Köln und ihr  großartiges Museum Ludwig.

„Wir nennen es Ludwig“, Sonderausstellung zum 40-jährigen Bestehen des Museum Ludwig Köln

Bis zum 8. Januar 2017 im Museum Ludwig, Köln.

www.museum-ludwig.de

Konfrontation

Sie kannten und sie schätzten sich. Ihre Werke waren Anmut und Bewegung, Körper, Raum und Zeit. Sie waren fasziniert von Pferden, von Frauen und von der Fotografie. Sie waren Außenseiter und Rebellen und sie waren Genies. In einem Wettlauf hin zur Moderne warfen Edgar Degas und Auguste Rodin Regeln und Normen über Bord, erfanden das wegweisende Neue. Anfangs verspottet, waren sie am Ende hoch verehrt. Sie starben im selben Jahr, 1917, kurz nacheinander. Noch nie wurden die Werke von Degas und Rodin in einer Ausstellung so umfassend nebeneinander gestellt, miteinander konfrontiert wie jetzt.

„Degas & Rodin – Giganten der Moderne“

Bis zum 26. Februar 2017 im Von-der-Heydt-Museum, Wuppertal.

www.vdh.netgate1.net

Rheinbiografie

Er ist eine der bedeutendsten Handelsstraßen Europas, Märchen und Mythen ranken sich um ihn, und Dichter haben ihn gepriesen: der Rhein. In der Ausstellung folgt die Bundeskunsthalle in Bonn dem Fluss von seinen Quellen bis zum Rhein-Maas-Schelde-Delta. Und erzählt von folgenreichen und dramatischen Ereignissen in mehr als 2000 Jahren Kulturgeschichte. Klöster und Kathedralen stehen an seinen Ufern. Menschen und Schiffe passieren ihn als Wasserstraße. Zu sehen sind 320 Objekte, darunter die beiden ältesten Rheinländer – die 14 000 Jahre alten Skelette eines Mannes und einer Frau aus Bonn – und der größte und älteste Stich von Köln.

„Der Rhein. Eine europäische Flussbiografie“

Bis zum 22. Januar 2017 in der Bundeskunsthalle, Bonn.

www.bundeskunsthalle.de

Mies van de Rohe

Vor 130 Jahren wurde in Aachen mit Ludwig Mies van der Rohe einer der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts geboren. Das Ludwig Forum in der Kaiserstadt widmet dem berühmten Sohn der Stadt aus diesem Anlass eine Ausstellung von seiner eher unbekannten künstlerischen Seite. Das Herzstück sind Leihgaben aus dem New Yorker Museum of Modern Art (MoMA). Die meist großformatigen Arbeiten sind mehr als Entwurfsskizzen des Architekten Mies. Sie zeigten seine Vision, frei von Zweckgebundenheit und praktischen Zwängen: Entwürfe aus der Anfangszeit, etwa das gläserne Hochhaus für die Berliner Friedrichstraße von 1922, waren für jene Zeit utopisch

„Mies van der Rohe – Die Collagen aus dem MoMA“

Bis zum 17. Februar 2017 im Ludwig Forum, Aachen.

www.ludwigforum.de

Meditativ

Seine spektakulären und zugleich meditativen Skulpturen befinden sich an öffentlichen Plätzen auf der ganzen Welt. Der Katalane Jaume Plensa zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauern weltweit und das Max-Ernst-Museum präsentiert zahlreiche seiner Werke zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Darunter sind eigens für die Ausstellung realisierte Werke wie eine Installation mit 14 hölzernen Köpfen, drei Wandzeichnungen sowie großformatige Skulpturen, an denen der Künstler bis kurz zuvor in seinem Atelier in Barcelona gearbeitet hat. Sie offenbaren, wie er seine Werkstoffe instrumentalisiert, um sie durch die Verbindung von Materie und Gedanken poetisch aufzuladen.

„Jaume Plensa – Die innere Sicht“

Bis zum 15. Januar 2017 im Max-Ernst-Museum des LVR, Brühl.

www.maxernstmuseum.lvr.de

Enthüllung

Dies ist ein Blick „hinter den Vorhang“, eine Ausstellung, die sich ganz dem Verhüllen und Enthüllen in der bildenden Kunst widmet – von der Renaissance bis in die Gegenwart. Inspiriert vom Wettstreit der beiden antiken Maler Zeuxis und Parrhasios greift diese Düsseldorfer Schau Themen wie „Macht der Repräsentation“ und „Gewalt der Enthüllung“ oder auch den „Reiz des Verborgenen“ auf. Internationale Leihgaben wie Tizians „Porträt des Kardinals Filippo Archinto“ (1558) aus dem Philadelphia Museum of Art sowie Arbeiten von Giovanni Bellini, Max Beckmann, Arnold Böcklin und Gerhard Richter machen die Ausstellung zu einem kulturellen Höhepunkt in diesem Herbst.

„Hinter dem Vorhang“

Bis zum 12. Januar 2017 im Museum Kunstpalast, Düsseldorf.

www.smkp.de

Dramen

Jedes Kunstwerk führt sein eigenes Drama auf. Es setzt Behauptungen in die Welt und konkurriert mit anderen starken Perspektiven auf die Wirklichkeit. Es erobert den Raum oder zieht sich vornehm zurück. Manche Werke wollen auf einem Sockel platziert werden,  andere erfordern eine dunkle Umgebung, um ihren Teint vor Licht zu schützen. Einige treten bevorzugt in Gruppen auf oder als Einzeldarsteller. Mit Werken aus der Sammlung  von Joseph Beuys, Henri Matisse, Robert Rauschenberg, Gerhard Richter, Andy Warhol und  anderen lotet diese Schau Möglichkeiten aus, wie Kunsterfahrung im Dialog zwischen Werk und Betrachter intensiviert werden kann.

„Drama Queens –  Die inszenierte Sammlung“,

Bis zum 15. Januar 2017 im Museum Morsbroich, Leverkusen.

www.museum-morsbroich.de

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