Guide Michelin 2023Das sind die 13 Sterne-Restaurants in Köln

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Im Astrein kocht Eric Werner.

Im Astrein kocht Eric Werner.

Der Guide Michelin hat seine Sterne vergeben – auch an 13 Restaurants in Köln. Ein Lokal ist neu, eins ist nicht mehr dabei. 

Wer hat sich einen Stern erkocht und wer hat einen verloren? Die Gourmetbibel Guide Michelin veröffentlicht jedes Jahr ein Ranking der Spitzengastronomie in Deutschland. Am heutigen Dienstag wurde die Bewertung veröffentlicht.

Neuer Stern für das Restaurant „Sahila“ von Julia Komp

In Köln gibt es 2023 insgesamt 13 Restaurants, die mit einem oder zwei Sternen ausgezeichnet wurden. Neu in der Liste ist das Restaurant „Sahila“ von Julia Komp, nicht mehr dabei ist das „Maître im Landhaus Kuckuck“. Dieses Restaurant hat seinen bisherigen Stern verloren. Mit zwei Sternen am höchsten bewertet bleiben die beiden Kölner Restaurants „Ox & Klee“ und „Le Moissonier“. Drei Sterne-Restaurants gibt es in Köln nicht.  

Hier sehen Sie alle Kölner Sterne-Restaurants in der Aufzählung.

Alles zum Thema Gehobene Restaurants

Ox & Klee **

„Das Restaurant hat im August 2010 mit Bratwurst und Sauerkraut angefangen", sagt Daniel Gottschlich, Koch und Restaurant-Inhaber in einer Person. Schon 2013 hatte Kritiker Carsten Henn das Potenzial hier erkannt, indem er das „Ox und Klee“ zum Restaurant des Jahres kürte und dabei vor allem Gottschlichs Geschick bei Fisch und Meeresfrüchten hervorhob. Der Koch selber sieht seine besonderen Stärken eher „bei den Saucen“ und darin, „ein Team zusammenhalten und zu pushen“. Seit einigen Jahren befindet sich das Restaurant im Rheinauhafen, 2021 wurde das Konzept nochmal geändert.

Ox & Klee, Im Zollhafen 18, 50678 Köln, Telefon: 0221 16956603 | oxundklee.de

Le Moisonnier **

„Ohne Frage ein Klassiker der Stadt!“, schreibt der Guide Michelin auf seiner Homepage über das Restaurant. Und weiter: „Man fühlt sich direkt in das quirlige Paris mit seinen entzückenden Bistros versetzt. Charmante Jugendstilelemente und hübsches Interieur mit aparter Patina tragen ihr Übriges dazu bei. Äußerst zuvorkommend und schlichtweg perfekt im Umgang mit den Gästen zeigen sich die herzlichen Gastgeber Liliane und Vincent Moissonnier. Landsmann Monsieur Eric Menchon ist seit Beginn als Küchenchef mit von der Partie und begeistert mit einer aromenintensiven Küche, die auf seiner französischen Heimat basiert. Raffiniert bringt er seine unverkennbare Handschrift ein, ohne dabei das Produkt an sich aus den Augen zu verlieren.“

Leider nicht mehr lange, denn das „Le Moissonnier“ wird im Sommer seinen Betrieb in bekannter Form einstellen: „Am 30. Juni 2023 schließen wir endgültig die Seiten unseres Reservierungsbuches, um nach einer verlängerten Sommerpause ein neues Kapitel aufzuschlagen“, heißt es in einem „Lettre de Coeur“ (dt. Herzensbrief) genannten Newsletter, den die Inhaber Liliane und Vincent ihrer Stammkundschaft zuschicken. Über die Gründe hat Vincent Moissonnier mit dem Kölner Stadt-Anzeiger gesprochen.

Le Moissonnier, Krefelder Str. 25, 50670 Köln, Telefon: 0221 729479 | www.lemoissonnier.de

Sahila – The Restaurant

Das „Sahila“ ist das erste eigene Restaurant von Julia Komp, der Name bedeutet übersetzt „Herrscherin der Sterne“ – einen hat sie jetzt erhalten. Komp setzt auf ein Menü mit fünf bis sieben Gängen, wozu es vegetarische Alternativen gibt. Mit Gewürzen und Techniken erinnert Komp an ihre kulinarischen Weltreisen. Nebenan in der „Yulia Mezze Bar“ werden mediterran-orientalische Kleinigkeiten angeboten.

Restaurant-Kritiker Carsten Henn urteilte bei seinem Besuch im „Sahila“ so: „Komp reiste über ein Jahr um die Welt und schnupperte in viele Landesküchen hinein. Ihr Menü entführt nun in diese, unter anderem auch in die Thailands, Kambodschas oder Japans. Dabei bleibt sie den jeweiligen Landesküchen stets treu und überführt traditionelle Gerichte in kleinteiliges Fine Dining. Ein Ansatz, der sich so in keinem anderen deutschen Spitzenrestaurant findet.“

Sahila The Restaurant, Kämmergasse 18, 50676 Köln, Telefon: 0221 247238 | www.sahila-restaurant.de

Pottkind *

Das „Pottkind“ in der Kölner Südstadt ist erst seit dem Jahr 2021 unter den Sternen-Trägern mit dabei. Dafür, dass das Restaurant aber vorher noch gar nicht so lange geöffnet hatte – es eröffnete im Sommer 2019 – und auch noch eine Pandemie dazwischen kam, ging dieser Schritt doch recht schnell. Besonders begehrt sind die Theken-Plätze an der offenen Küche, aber bei schönem Wetter auch die Plätze vor dem kleinen Restaurant.

Pottkind, Darmstädter Straße 9, 50678 Köln, Telefon: 0221 42318030 | restaurant-pottkind.de

La Cuisine Rademacher *

Französisch-modern, so beschreibt der Guide Michelin die Küche in dem jungen Restaurant. Mit dem „Pottkind“ kam das „La Cuisine Rademacher“ im Jahr 2021 mit in den Kölner Gastro-Sterne-Himmel. Obwohl die Gegend nicht die schönste sei und auch der Weg zur Innenstadt weit, lohne ein Besuch, schreibt Guide Michelin. Beim jungen Koch Marlon Rademacher steht das Produkt im Vordergrund.

La Cuisine Rademacher, Dellbrücker Hauptstraße 176, 51069 Köln, Telefon: 0221 96898898 | la-cuisine-koeln.de

Astrein *

Der Koch, der hinter dem jungen Restaurant steht Eric Werner. Auch schon an seinen vorigen Arbeitsplätzen im „Himmel un Äd“ im Hotel im Wasserturm und in der Essener „Résidence“ erkochte er Sterne. Der Regio-Trend existiert hier nicht. Werners Küche ist eine globalisierte Spitzenküche, die sich ihre Produkte überall auf der Welt zusammensucht. Mittags wird ein günstiges, dreigängiges Menü angeboten, das ambitioniert ist, aber natürlich nicht auf dem Niveau der beiden regulären Menüs. Doch es stellt den idealen Einstieg in Werners Küchenkosmos dar, denn auch hier kocht er aufwendig.

Astrein, Krefelder Straße 37, 50670 Köln, Telefon: 0221 95623990 | www.astrein-restaurant.de

NeoBiota *

Sonja Baumann und Erik Scheffler haben ihr Restaurant im Mai 2018 an der Kleinen Brinkgasse eröffnet und wurden bereits Ende 2018 vom „Feinschmecker“ zum Aufsteiger des Jahres gekürt. Die Kritik unseres Gastro-Kritikers Carsten Henn war eine einzige „Lobhudelei“. Das NeoBiota ist unkonventionell, Gyros ist fleischlos, Griebenschmalz ohne Grieben, der Zander wird von Fichtensprossen gepimpt, die Kartoffel erhält durch Johannisbeeren einen Frischekick. Grundsätzlich soll internationale Küche eingedeutscht werden. Aber auch frühstücken kann man hier ganz wunderbar. 

NeoBiota, Ehrenstraße 43c, 50672 Köln, Telefon: 0221 27088908 | restaurant-neobiota.de

Ristorante Alfredo *

Roberto Carturan ist ein charmanter Gastgeber, sein „Alfredo“ trägt den Michelin-Stern zu Recht, auch wenn man selbst hier nicht vor einem schlechten Tag gefeit ist. Immer wieder gelobt werden hier insbesondere die Fischgerichte. Freitags singt Küchenchef und Bariton Roberto Carturan – er ist ausgebildeter Sänger – zu Klavierbegleitung Opernarien.

Ristorante Alfredo, Tunisstraße 3, 50667 Köln, Telefon: 0221 2577380 | ristorante-alfredo.com

La Société *

Ein Spitzenrestaurant in der für Döner bekannten Kyffhäuser Straße? Ja. Das La Société (Restaurantkritik von Carsten Henn) sah mit all seinem Nippes und dem Flair einer Studentenbude lange anders aus als andere Sterne-Restaurants. Dann hat es sich verpuppt, aus der Raupe ist ein Schmetterling geworden und laut unserem Kritiker schmeckt es hier nun besser denn je. Die Weinkarte passt zur Küche, klassisch ausgerichtet, vor allem mit Preziosen aus Frankreich und Deutschland, und der ein oder anderen Überraschung.

La Societe, Kyffhäuserstraße 53, 50674 Köln, Telefon: 0221 232464 | restaurant-lasociete.de

taku *

Das „taku“ ist eine Design-Perle. In welchem anderen Restaurant überschreitet man beim Besuch schon einen verglasten Fluss mit Fischen und findet sich in einer modern-asiatischen Welt wieder? Das Essen spiegelt das Interieur wider, geboten wird eine modern-asiatische Küche, die auf Europa trifft und die auch Genießern schmeckt, die die asiatische Küche nicht als liebste Küche betiteln würden.

taku, Trankgasse 1-5, 50667 Köln, Telefon: 0221 2703909 | www.excelsiorhotelernst.com

Zur Tant *

Das Restaurant „Zur Tant“ in Porz-Langel, ist als einziges im rechtsrheinischen Köln mit einem Michelin-Stern dekoriert. Das Restaurant mit Blick auf den Rhein bietet Kreationen aus der deutschen Küche, frisch und klassisch zubereitet. Essen und Wein sind gut aufeinander abgestimmt. Das Ambiente und die Dekoration erinnern etwas an die alte „Tant“, aber der Blick über den Rhein, insbesondere wenn man bei schönem Wetter einen Platz draußen bekommen hat, ist wunderschön.

Zur Tant, Rheinbergstraße 49, 51143 Köln, Telefon: 02203 81883 | zurtant.de

Maibeck *

Eine Mischung aus Bistro (regional, frisch, unkompliziert) und Gastronomia (womit die Haute Cuisine gemeint ist) bringt im „Maibeck“ qualitativ hochwertige, zeitgemäße Gerichte zu bezahlbaren Preisen auf den Teller. Das alles in einem urbanen Ambiente: weiße Wände, unverkleidete Lüftungsrohre, ein kluges Beleuchtungskonzept, keine Tischdecken. Und schlicht-geniale Kompositionen aus besten Zutaten, deren Herkunft genau bekannt sind. 

Maibeck, Am Frankenturm 5, 50667 Köln, Telefon: 0221 96267300 | maibeck.de

Maximilian Lorenz*

Als das ehemalige „Wein am Rhein“ zumachte, wurde es von Maximilian Lorenz übernommen und als das namensgleiches „Maximilian Lorenz“ geöffnet. Lorenz, der 2016 als jüngster Koch Deutschlands den ersten Stern bekam, diesen aufgrund der Schließung seines „L’Escalier“ aber wieder abgeben musste, hat ihn erwartungsgemäß für sein im Mai 2018 eröffnetes neues Gourmetrestaurant in der Johannisstraße zurückerobert. Laut Michelin hat man sich hier ganz der deutschen Küche verschrieben, und das auf zwei Arten: modern und innovativ oder klassisch und traditionell. Koch Lorenz führt außerdem noch das Weinlokal „Heinzhermann“.

Maximilian Lorenz, Johannisstraße 64, 50668 Köln, Telefon: 0221 37999192 | www.maximilianlorenz.de

Was sagen uns die Sterne denn eigentlich? Laut Michelin bedeutet ein Stern „eine Küche voller Finesse – einen Stopp wert!“. Zwei Sterne repräsentieren „eine Spitzenküche – einen Umweg wert!“. Und drei Sterne stehen für „eine einzigartige Küche – eine Reise wert!“.

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