Satirischer WochenrückblickWarum der Effzeh niemals zweitklassig werden kann

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PIC Hennes

Kein Bock auf Zweite Liga

  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
  • Heute geht es um den unerschütterlichen Optimismus der Kölner

Köln – Nach einer Durststrecke, in der wir alle wie die Knackis auf den Hofgang auf den Wert gestarrt haben, der uns bald Abendstunden am Rhein bescheren könnte, wird es Zeit, sich an den wichtigsten Satz im kölschen Grundgesetz zu erinnern, der da lautet: Et hätt noch immer jot jejange.

Es ist dieser unerschütterliche Optimismus, der die Kölschen auszeichnet, sie mit den Widrigkeiten des Lebens umgehen lässt, ohne dabei in Lethargie zu verfallen. Nehmen wir die Beispiele dieser Woche.

Allen voran das Drama um den Effzeh, der nach der Nullnummer in Berlin keine Chance mehr hat, sich aus eigener Kraft vor dem Abstieg zu retten. Dennoch verfällt am Geißbockheim vor dem Finale gegen Schalke niemand in Lethargie. Nein. Der Sieg ist eingeplant, Schützenhilfe aus Gladbach und Stuttgart ebenfalls.

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Mit Herz, Karneval und Geißbock

Falls es doch schiefgehen sollte, bleiben alle guter Dinge. Weil es für einen Klub mit dieser Wucht an Tradition, mit weit mehr als 100.000 Mitgliedern, dem Geißbock im Wappen und dem Karneval im Herzen keine Zweite Liga geben kann. Selbst wenn die Spielklasse so heißt, die in der neuen Saison vor Tradition nur so strotzen wird. Mit dem Dino HSV, mit Schalke, mit Hannover, Karlsruhe, Dresden. Vom FC St. Pauli ganz zu schweigen. Und mit Fortuna Düsseldorf. Die perfekte Ersatzdroge für Gladbach. Und vielleicht mit 1860 München. Endlich mal Lederhosen, die sich ausziehen lassen.

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Et hätt noch immer jot jejange. Mit dieser Einstellung lässt sich selbst das Rekordtief beim Neubau von Wohnungen mühelos in Aufbruchstimmung verwandeln. Nein, Die Kölner werden also auch 2021 nicht in Favelas und Wellblechhütten wohnen müssen. Schließlich gibt es einen Bau-Überhang von 8700 Wohnungen – alle genehmigt sind, nur noch nicht gebaut.

Das ist die richtige Einstellung, die der Effzeh verinnerlichen muss, sollte es wieder in den Keller gehen. Als Bundesliga-Überhang in Liga zwei ist der Aufstieg beschlossene Sache und genehmigt, muss also nur noch umgesetzt werden. Was soll da noch schiefgehen?

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