Antrittsbesuch in KölnUS-Botschafterin erinnert an getötete Schwule und Lesben

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Amy Gutmann bei der Kranzniederlegung an der Trankgassenwerft am Mahnmal für schwule und lesbische Opfer des Nationalsozialismus in Köln.

Köln – US-Botschafterin Amy Gutmann traf mit 30 Minuten Verspätung und mit Blaulicht am Mittwoch in Köln zum Antrittsbesuch ein. So könne man immerhin noch etwas Verspätung wieder herausholen, sagte einer der Referenten des US-Konsulats Düsseldorf. Gutmann legte nach ihrer Ankunft einen Kranz am Mahnmal für die schwulen und lesbischen Opfer des Nationalsozialismus nieder, welches sich linksrheinisch unweit der Hohenzollernbrücke befindet.

In kleiner Runde ergab sich schnell ein Gespräch zwischen Thiemo Burghof-Parkin als Repräsentanten und der Botschafterin. Burghof-Parkin ist zudem Mitglied des schwulen Männerchors „Die Zauberflöten“, der Pate des Mahnmals ist. Die 72-jährige Botschafterin berichtete im Gespräch von einem ihrer Onkel, der „gay“ war, in einer Zeit, bevor man dieses Wort wirklich nutzte.

An der Akzeptanz müsse weiter gearbeitet werden

Homosexualität sei zwar hier kein Verbrechen mehr, aber an der Akzeptanz müsse man immer noch arbeiten. Menschen müssten sich endlich wohlfühlen können mit ihrer Homosexualität und ihrem Coming-out. Ein Besuch in Köln sei „always beautiful“, schloss Gutmann die Veranstaltung.

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R. v. Denkmal: die amerikanische Botschafterin in Deutschland Amy Gutman, Dr. Ralf Heinen (stv. Bürgermeister Köln), und die US-Generalkonsulin Pauline Kao.

Gutmann ist seit Februar 2022 amerikanische Botschafterin für Deutschland und damit die erste Frau in diesem Amt. Ihr Vater war 1934 aus seiner Heimat Mittelfranken vor den Nazis geflohen.

Erste Frau im Amt

Amy Gutmann studierte Politikwissenschaften in Harvard und London. An der Princeton University lehrte sie als Professorin, danach war sie Präsidentin der University of Pennsylvania. In ihrer Forschung beschäftigte sich Gutmann unter anderem mit Ethik, menschlichen Werten und Menschenrechten.

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Die als Anschlusstermin geplante Domführung fiel aus. Am Abend hielt Gutmann einen Vortrag über die transatlantischen Beziehungen auf dem Gelände der Industrie- und Handelskammer Köln. Veranstalter war das Amerika Haus.

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