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Starkes ZeichenKöln solidarisiert sich mit Aufstand im Iran – Chor bei „Arsch huh“

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iran Arsch huh

Eine Frau nimmt beim „Marsch für die Freiheit“ in Köln teil. 

Köln – Köln sendet einmal mehr ein Zeichen für die Freiheit. Nachdem am Wochenende Tausende Menschen in der Kölner Innenstadt gegen die Unterdrückung und für Frieden in der Ukraine und im Iran demonstriert hatten, ist für die Jubiläumskundgebung der „AG Arsch huh“ ein emotionales wie lautstarkes Signal geplant.  

Arsch huh in der Lanxess-Arena Köln mit großem Iran-Chor

Die iranische Popsängerin Sogand und 17.000 Menschen singen am Donnerstag, 10. November, in der Lanxess-Arena die Hymne der iranischen Protestbewegung.

Das Lied „Baraye“ stammt von Shervin Hajipour, der nach der Veröffentlichung verhaftet und offenbar unter Druck zu einer Distanzierung gezwungen wurde. Der Liedtext besteht aus Tweets von Demonstranten.

Alles zum Thema Arsch huh, Zäng ussenander

Die in Köln auftretende Sängerin Sogand lebt in London; ihr Beitrag wird eingerahmt von der Stand-up-Comedienne Negah Amiri sowie dem Schriftsteller und Friedenspreisträger Navid Kermani. Beide werden einführende Worte sprechen, wie die Veranstalter am Montag mitteilten.

WDR überträgt Kundgebung aus der Lanxess-Arena

Das WDR-Fernsehen überträgt die Kundgebung „30 Jahre Arsch huh - Wachsam bleiben!“ ab 20.15 Uhr live. Ein Video, das von dem Auftritt entsteht, soll dann veröffentlicht und die Kölner Solidarität in die Welt, vor allem in den Iran, senden.

So will „Arsch huh“ die Demonstranten in dem streng islamischen Staat unterstützen – vor allem die iranischen Frauen, die nach dem Tod von Mahsa Amini den Aufstand ausgelöst hatten. Amini war von der iranischen Sittenpolizei verhaftet worden, da sie ihr Kopftuch in der Öffentlichkeit nicht korrekt getragen habe.

Nach Angaben der Behörden soll sie einen Herzinfarkt und einen Schlaganfall erlitten haben. In sozialen Medien wird jedoch berichtet, dass auf Amini eingeprügelt worden sei, nachdem sie sich gegen die Festnahme gewehrt haben soll. Bereits seit acht Wochen laufen inzwischen die Proteste gegen das menschenverachtende Regime. Trotz Tausender Verhaftungen und mehreren Todesurteilen gehen die Demonstrationen in dem islamischen Gottesstaat weiter.

Kölner Künstler-Bündnis fordert Sanktionen gegen das Regime im Iran

„Wir teilen ihre Ziele und verneigen uns vor ihrem Mut“, heißt es von der „AG Arsch huh“ in Richtung der Aufständischen. Zugleich fordert das Künstler-Bündnis, dem unter anderem die Bläck Fööss, Wolfgang Niedecken, Brings, die Höhner oder Kasalla angehören, die Bundesregierung und die Europäische Union auf, mehr Druck auf das Regime in Teheran auszuüben. Es müssten wirksame Sanktionen verhängt werden.

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