Beim Neujahrsempfang waren alle da

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Aus den Händen von Prinz Jörg I erhielt Mike Homann ein Rathaus zum Selberbasteln.

Aus den Händen von Prinz Jörg I erhielt Mike Homann ein Rathaus zum Selberbasteln.

Rodenkirchen –  „Wann wurden Gustav Heinemann Bundespräsident und Willy Brandt Bundeskanzler?“ Wann betrat Neil Armstrong den Mond?“ – Mit einer kleinen Fragerunde eröffnete der Bezirksbürgermeister Mike Homann den Neujahrsempfang 2019 im Bezirksrathaus Rodenkirchen. 1969 war die richtige Antwort. In diesem Jahr, also vor einem halben Jahrhundert, startete auch Karl-Heinz Daniel seine Karriere in der Kommunalpolitik.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung, der vor kurzem 85 Jahre alt geworden ist, durfte sich beim Empfang vor großem Publikum feierlich in das „Rote Buch“ von Rodenkirchen eintragen. Karl-Heinz Daniel zeigte sich überrascht und gerührt. Vor ihm wurde diese besondere Ehre nur Hartmut Priess zuteil, dem langjährigen Bläck Fööss-Musiker, der in Weiß wohnt.

Von der Kommunalwahl 1969 machte Mike Homann einen Sprung zur Europawahl 2019 und forderte dringend zum Urnengang auf. „Keine Wahl ist wichtiger als diese“, sagte er und appellierte insgesamt an einen respekt- und vertrauensvollen Umgang miteinander und an ein konstruktives Miteinander auf allen Ebenen. Das gelinge leider nicht immer, betonte er, im Gegenteil: „Noch nie haben die Bezirke so wenig dezentrale Verantwortung wie heute gehabt“, kritisierte er. Er erhielt Zustimmung vom Innenstadt-Bezirksbürgermeister Andreas Hupke, der am Empfang teilnahm. Zwei „herausragende“ Negativbeispiele nannte Mike Homann: Einmal die eigenmächtige Herabstufung der Sürther Straße von der Kreis- zur Gemeindestraße. Dagegen hat der Bezirksbürgermeister geklagt, der Ausgang ist offen. Und zum andern die ebenfalls eigenmächtig Festlegung des Rates auf ein neues Gymnasium in Rondorf statt auf eine Gesamtschule. „Der Respekt zwischen Bezirkspolitik und Rat ist zumindest ausbaufähig“, sagte Mike Homann. Die anwesenden Ratsvertreter Monika Ross-Belkner, Raphael Struwe, Marion Heuser, Katja Heuer hörten die Kritik sicher mit Unbehagen.

FDP-Urgestein Karl-Heinz Daniel trug sich ins Rote Buch ein.

FDP-Urgestein Karl-Heinz Daniel trug sich ins Rote Buch ein.

Dagegen lobte Mike Homann die Kollegen von Politik und Verwaltung im Bezirksrathaus. Sie alle würden „tolle Arbeit“ mit vielen Überstunden leisten. Eine „großartige Zusammenarbeit“ habe es bislang auch mit dem neuen Kölner Baudezernenten Markus Greitemann sowie mit den Bürgermeistern von Wesseling und Hürth gegeben.

Traditionell empfing der Bezirksbürgermeister die Sternsinger, diesmal von der Rondorfer Kirchengemeinde Heilige Drei Könige. Sie hatten mit Conny Wiese-Robrecht und Petra Burgartz Lieder vorbereitet. Der Godorfer Kinderprinz Paul I. kam vorbei samt Gardecorps Blau-Gelb Colonia. Zum Schluss brachte das souveräne Dreigestirn der Altgemeinde Rodenkirchen mit Prinz Jörg I., Bauer Uli und Jungfrau Johanna die Gäste zum Schunkeln. Für den Bezirksbürgermeister hatte der Prinz ein ironisch gemeintes Geschenk dabei – einen Lego-Bausatz für das neue Bezirksrathaus. Wenigstens spielerisch kann es also losgehen mit dem Bauen.

Vom Landtag nahmen Oliver Kehrl, Susana dos Santos und Lorenz Deutsch am Neujahrsempfang teil sowie Vertreter aus Wirtschaft, Gesellschaft, von Schulen und Vereinen. Musikalisch unterhielt der Rodenkirchener Chor „O-Ton-Süd“ mit charmant präsentierten A-Cappella-Stücken.

Mike Homann, Bezirksbürgermeister Rodenkirchen

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