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Trotz GerichtsurteilsBrauerei-Verband fordert längere Öffnungszeiten am Brüsseler Platz

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Menschen sitzen an Tischen der Außengastronomie am Brüsseler Platz.

Die Außengastronomie am Brüsseler Platz ist ein beliebter Treffpunkt. Die Öffnungszeiten sind auf 22.00 Uhr begrenzt (Archivfoto).

Trotz eines Gerichtsurteils für die Außengastronomie am Brüsseler Platz fordert der Kölner Brauerei-Verband eine Neuregelung.

Ende Juli 2024 bestätigte das Kölner Verwaltungsgericht die von der Stadt verhängte Sperrstunde für die Außengastronomie am Brüsseler Platz. Demnach müssen die Betriebe um 22.00 Uhr schließen.

Der Kölner Brauerei-Verband übt weiterhin Kritik an der Regelung und verweist auf eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin. Dort hatte das Gericht zugunsten eines Gastronomiebetriebs entschieden, nachdem das Bezirksamt Pankow auf die Beschwerde eines Anwohners hin die Außengastronomie ebenfalls ab 22.00 Uhr untersagen wollte. Die Begründung des Gerichts war, dass in einem lebendigen Stadtviertel ein gewisses Maß an Lärm hingenommen werden müsse.

Brauerei-Verband sieht Ungleichbehandlung

„Das Urteil macht deutlich, dass Stadtleben und Außengastronomie zusammengehören“, erklärt Christian Kerner, Geschäftsführer des Kölner Brauerei-Verbandes. „Gerade in urbanen Vierteln kann man nicht erwarten, dass es ab 22 Uhr still ist. Wer mitten in der Stadt wohnt, muss auch mit Leben vor der Tür rechnen.“

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Der Verband fordert daher, die Außenbereiche der Gastronomie am Brüsseler Platz wieder mindestens bis 23.30 Uhr zuzulassen. Er verweist auf die nahegelegene Aachener Straße, wo der Betrieb bis Mitternacht möglich sei. Die aktuelle Regelung stelle eine klare Ungleichbehandlung dar, für die es aus Sicht des Verbandes keine sachliche Begründung gebe.

Mainzer Modell als Vorbild für Köln?

Als mögliches Vorbild nennt Geschäftsführer Kerner die Stadt Mainz. Dort wurden die Öffnungszeiten der Außengastronomie in der Innenstadt in den Sommermonaten an Wochenenden und vor Feiertagen bis 24.00 Uhr erweitert. „Das wäre auch ein Modell für Köln“, meint Christian Kerner.

Zwar begrüße der Brauerei-Verband die alternative Idee der Stadt eines Pop-up-Biergartens an der Vogelsanger Straße, aber, so betont Kerner: „Solche Angebote können nur ergänzen, nicht ersetzen. Die Außengastronomie gehört auf den Platz, dorthin, wo das Leben ist.“ (red)