ChanterellaNeue Kölsche Band wird von Lukas Podolski unterstützt

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Podolski und Chanterella

Lukas Podolski mit drei Vierteln von Chanterella

Köln – Diese Band gibt es erst seit vier Monaten, aber schon mit ihrem ersten Song „Do bes die Leeder“ und dem zugehörigen Video landeten Chanterella einen Youtube-Hit. Solch einen Hype um einen neue Band hat es zuletzt ähnlich nur bei den Anfängen von Kasalla gegeben. Nicht ganz unbeteiligt an den inzwischen mehr als 200000 Aufrufen bei Facebook und Instagram ist Fußball-Weltmeister Lukas Podolski. Der hatte den Titel, in dem es um die enge Bindung an die kölsche Heimat geht, gehört, für gut befunden und in seinen sozialen Netzwerken geteilt. Anschließend habe man sich mit Podolski bei dessen letzten Köln-Besuch getroffen – zu Kaffee, Kuchen und gemeinsamen Fotos. „Eigentlich wollte er bei uns als Backgroundsänger anfangen, aber leider musste er zurück nach Japan. Seit er uns unterstützt, geht es so richtig ab“, erzählt Gitarrist Manuel Brüssel (29).

Chanterella

Chanterella sind Manuel Brüssel (v.l.), Yannick  Bliesenbach, Max Schreiber und Mario Metzler.

Der ist mit der kölschen Musikszene schon länger vertraut, gehörte fünf Jahre zur Nachwuchs-Kombo Pläsier. Doch als in der Band die Männer ausgetauscht wurden, war er zunächst musikalisch heimatlos und arbeitete weiter in seinem gelernten Beruf als Medienfachwirt bei einem Bauunternehmen in Poll. Aber er wollte weiter Musik machen, und so stieß er im Internet auf Bassisten Mario Metzler (32). Wie jetzt, bei Parship? „Nein über die Website des Music Store. Da gibt es eine Kontaktseite für Musiker.“

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Man traf sich, stellte ähnliche Interessen und gleiche Visionen fest. Metzler, nach dem Referendariat nun am Gymnasium in Widdersdorf, holte seinen Lehrerkollegen Max Schreiber (35), der als Sonderpädagoge an einer Grundschule in Dünnwald tätig ist, als Schlagzeuger hinzu. Mit dem hatte Metzler zuvor in der Formation Giselle Büdchen zusammengespielt, deren kurze Karriere über den Proberaum und zwei Auftritte nicht hinausgekommen war. Der ältere Bruder von Nils Schreiber, der bei Miljö Gitarre und Akkordeon spielt, ist über Punkrockbands wie Kmpfsprt und Days in Grief zur kölschen Musik gekommen. Mehrfach hatte er als Aushilfe bei Miljö getrommelt. „Auch als die Band als Gäste der Bläck Fööss bei deren Silvesterkonzert in der Arena auftrat.“

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Kölsche Töne als Herausforderung

Fehlte noch ein Sänger, und den fand man mit Yannick Biesenbach (26) ebenfalls über die Music-Store-Internetseite. Der Zahnmedizin-Student wollte nebenher weiter Musik machen. „Nachdem ich früher immer Gitarre und Klavier gespielt hatte, wollte ich nun nur noch singen.“ Da er zuletzt in Riga (Lettland) studiert hatte, waren kölsche Töne eine echte Herausforderung. „Ich wollte das ausprobieren. Unbedingt. Ich liebe den Karneval, war mit Familie und Freunden regelmäßig auf Sitzungen.“ Bei den ersten Demo-Aufnahmen habe er sich sprachlich „noch so durchgewurschtelt. Aber ich lerne jeden Tag mehr. Zum Teil halte ich mich da an die Kölsch-Akademie, aber noch mehr vertraue ich meinem Opa. Der kann das.“

Im Finale von „Euer Song für Köln“

Mit ihrem ersten Lied „Do bes die Leeder“ hatten sich Chanterella auf den letzten Drücker – 37 Minuten vor Einsendeschluss – für den GAG-Wettbewerb zum Motto „Euer Song für Köln“ angemeldet und es gleich ins Finale geschafft – am 28. Oktober in der Volksbühne am Rudolfplatz. Vielleicht ein gutes Zeichen, denn Schreibers Bruder Nils hatte mit Miljö ja die erste Auflage dieses Wettbewerbs gewonnen und danach den Aufstieg in die erste Liga der kölschen Bands geschafft.

Podolski und Chanterella

Lukas Podolski mit drei Vierteln von Chanterella

Inzwischen haben die Chanterellas bei der Kajuja vorgespielt und hoffen, dort auf den Vorstellabend zu kommen. Und einen Plattenvertrag haben die Vier in diesen Tagen auch schon unterschieben: bei Pavement-Records. Dort soll der Nachfolgetitel „Ich stonn op dich“ als Newcomer auf der CD „Karneval der Stars“ erscheinen. Zuvor will die Band ihr bisheriges Repertoire bei einem kleinen Konzert in der Filmdose vorstellen. Mit Wirt Alexander Moll verstehe man sich gut, die Kneipe habe eine Bühne und eine schöne Atmosphäre.  

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