Gegen die BetonwüsteWie das Zentrum von Köln-Chorweiler lebenswerter werden soll

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Seit Januar werden Liverpooler Platz, Pariser Platz und die Lyoner Passage umgebaut.

Seit Januar werden Liverpooler Platz, Pariser Platz und die Lyoner Passage umgebaut.

Chorweiler – Vermutlich wird im Herbst 2020 im City-Zentrum Chorweiler nicht alles gut, aber doch lebens- und, so die Hoffnung, auch liebenswerter sein. Denn dann sollen die Menschen am Pariser und Liverpooler Platz und an der Lyoner Passage unter 150 frisch gesetzten Bäumen auf neue Sitzbänken und Sitzstufen verweilen können, mit dem Blick auf einen tatsächlich funktionierenden Springbrunnen, Spiel- und Sportflächen von 1200 Quadratmetern Fläche.

Weniger Autos, mehr Grün, mehr „Aufenthaltsqualität“, wie Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker gestern beim Spatenstich vor Ort erklärte. Aus Chorweiler, sagte sie, „machen wir einen Stadtteil, über den sich alle nur noch freuen können“.

Der offizielle erste Spatenstich für die Umgestaltung.

Der offizielle erste Spatenstich für die Umgestaltung.

Insgesamt fließen in die „in die Sanierung und Erneuerung der Quartiere in Chorweiler etwa 20 Millionen Euro – acht Millionen Euro städtische Mittel allein in die „Aufwertung des öffentlichen Raums“, plus fünf Millionen Euro Bundeszuschuss. Im Rahmen der Planungen konnten Bürger ihre Wünsche und Vorstellungen gegenüber Stadtplanern äußern. Dass der Spatenstich Monate später erfolgte als ursprünglich gewünscht, soll auch durch das Ausschreibungsverfahren verursacht worden sein, an dem sich zu wenige Firmen beteiligt hätten.

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Landschaftsarchitekt Martin Diekmann, Leiter des Planungsteams, erläuterte die Neugestaltung: Der Liverpooler Platz soll die Visitenkarte und kulturelle Mitte des City-Zentrums werden, ein „urbanes Wohnzimmer“, in dem der neue Belag aus farbigem Asphalt gleichsam der Teppich ist. Ein Wohnzimmertisch von 20 Metern Länge soll von den Menschen selbst gestaltet werden. Auf dem Platz sollen Musik- und Sportevents stattfinden können, da der Parkplatz im Inneren um zwei Drittel verkleinert wird. Der Pariser Platz wird mit einem farblich changierenden Klinkerbelag befestigt. In der Platzmitte entsteht ein Wasserspiel aus Bodenfontänen. Die Lyoner Passage erhält eine 200 Meter lange Sitzstufenanlage. Auf der Rückseite des City-Centers wird eine 70 Meter lange Kletterwand installiert, an deren Kosten sich ECE, der Betreiber des Einkaufscenters, mit 100 000 Euro beteiligt. Es soll auch eine kleine Holzbühne für Veranstaltungen, Sitzstufen und eine Treppenanlage geben.

So soll es im Herbst 2020 im Zentrum Chorweiler aussehen: Verweilen unter Blauglockenbäumen.

So soll es im Herbst 2020 im Zentrum Chorweiler aussehen: Verweilen unter Blauglockenbäumen.

Es bewegt sich was in Chorweiler: Die GAG Immobilien AG saniert mit 150 Millionen Euro (davon 110 Millionen Fördermittel des Landes) 1200 Wohnungen. Die S- und U-Bahn-Bauwerke sollen modernisiert werden. Wenn dann auch noch die Anschlüsse Richtung Innenstadt funktionieren, wenn es wieder ein Notfallzentrum in der Mitte des Quartiers gibt, würde das viele Bewohner allerdings auch freuen. Es brauche Geduld, so OB Reker – aber das Ergebnis werde dann auch umso schöner.

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