Corona-BedingungenWas Sie zur Ausgabe der Halbjahreszeugnisse in Köln wissen müssen

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In NRW muss die Zeugnisvergabe wegen der Corona-Pandemie anders als gewohnt ablaufen. 

Köln – Mitten im Lockdown müssen die Kölner Schulen für mehr als 100.000 Schülerinnen und Schüler die Zeugnisausgabe unter Pandemiebedingungen organisieren. Die Stadt Köln hatte den öffentlichen Schulen empfohlen, die Zeugnisse am Freitag persönlich auszugeben. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Welche Optionen haben die Schulen für die Zeugnisausgabe? 

Aufgrund der besonderen Pandemiesituation hat Schulministerin Yvonne Gebauer den Schulen flexible Möglichkeiten eröffnet, welche Ausgabeform sie für die 2,5 Millionen Schüler in Nordrhein-Westfalen wählen. Die Schulen können die Zeugnisse auf dem Postweg versenden oder eine Abholung an den Schulen anbieten. Mit Zustimmung der Eltern kann auch eine elektronische Vorabübermittlung mit späterer Aushändigung erfolgen. Aber es gilt: Jede einzelne Schule entscheidet in eigener Verantwortung.

Was hat die Stadt Köln als Träger der öffentlichen Schulen empfohlen?

Die Stadt Köln hatte den Schulen zunächst „vorrangig eine Aushändigung der Originalzeugnisse“, also eine Abholung, empfohlen. Das Verschicken der Zeugnis per Post sollte nach Ansicht des Schulträgers nur in Ausnahmefällen vorgenommen werden. Eine Übersendung des Originalzeugnisses erschien der Stadt aufgrund der besonderen Zustellmodalitäten zu kosten- und personalintensiv. Falls der Postversand gewählt wird, plädiert die Stadt für eine Versendung der Kopien. Das Original solle dann bei Wiederstattfinden des Präsenzunterrichts ausgehändigt werden.

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Wie ist ein Abholen der Zeugnisse gerade in dieser sensiblen Phase der Corona-Pandemie mitten im Lockdown mit dem Infektionsschutz vereinbar?

Diese Frage hat auch den Schulen Kopfschmerzen bereitet und vielerorts Kritik hervorgerufen. Schließlich empfiehlt die Bundesregierung dringend, wo immer es geht, Kontakte einzuschränken. Die Sorge war, dass sich nun tausende Schüler in die Bahnen und Busse drängen oder sich vor dem Schultor treffen und in Gruppen zusammenstehen. Angesichts der Kritik präzisierte die Stadt am Mittwoch per Mail ihre Empfehlung: Diese sei „missverständlich“ gewesen. Es sei nicht das Anliegen der Stadt, dass alle Schüler in die Schule kommen müssen. Außer bei den Schülern, die wegen der Anmeldeverfahren für die weiterführenden Schulen auf eine fristgerechte Aushändigung angewiesen sind, spreche nichts gegen den Versand als Kopie und eine spätere Aushändigung des Originals.

Wie haben sich die Kölner Schulen nun entschieden?

In allen Schulen wurden bis kurz vor dem Zeugnistag umfangreiche Überlegungen angestellt, welche Möglichkeit der Zeugnisausgabe sie wählen. Viele Schulen haben sich nun aufgrund des besseren Infektionsschutzes gegen eine Abholung durch die Schüler entschieden. Vor allem solche Schulen, bei denen viele Schüler mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule kommen.

So verschickt etwa die Liebfrauenschule die Zeugnisse per Post. „Wenn man die Vorgaben der Einschränkung der Kontaktmöglichkeiten ernst nimmt, gibt es nur diesen Weg“, sagte der Leiter der Liebfrauenschule, Achim Strohmeier. Auf diese Weise werde man seiner Verantwortung gerecht und zeige sich solidarisch mit dem Rest der Gesellschaft. Auch aus dem Montessori-Gymnasium hieß es, der Infektionsschutz sei an dieser Stelle wichtiger als die termingerechte Ausgabe der Zeugnisse.

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Gibt es auch Schulen die andere Wege gewählt haben?

Ja. Zahlreiche Schulen wie etwa das Gymnasium Rodenkirchen oder die Katharina-Henoth-Gesamtschule haben gestaffelte Abholmodelle entwickelt. Nach genau vorher zugeteilten Zeitfenstern kommen die Schüler auf den Schulhof, wo jeweils an einzelnen Fenstern die Zeugnisse ausgegeben werden. Parallel dazu sorgen Aufsichten dafür, dass die Schüler das Gelände zügig wieder verlassen und nicht in Gruppen zusammenstehen. Das Argument für dieses Modell lautet, dass es wichtig ist, dass den Schülern nach der langen Zeit des Lernens unter schwierigen Bedingungen ein anerkennendes Wort zugesprochen werden soll und man auch einen Eindruck davon gewinnt, wie es ihnen geht. Wieder andere Schulen haben sich für Mischmodelle entschieden. Dort kommen entweder nur die jüngeren Jahrgänge oder die Abschlussjahrgänge ihre Zeugnisse persönlich abholen.

Wie erfahren die Eltern, wie die Schule ihres Kindes vorgeht?

Die Eltern werden von ihrer jeweiligen Schulleitung per Mail über das genaue Prozedere an ihrer Schule informiert.

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