Seine ersten musikalischen Erfahrungen hat Björn Bergener weit weg von weichen Texten und emotionalen Songs in einer Rockband gemacht. Doch schnell wollte der gelernte Schauspieler auf eigenen Beinen stehen. Daher startete er vor sechs Jahren als Singer-Songwriter sein eigenes Musikprojekt „Björn Bergener“. „Nach meiner ersten EP »Bloom« und einigen Live-Auftritten habe ich gemerkt: Ich hätte gerne jemanden dabei, der an der Gitarre noch besser ist als ich“, erinnert sich der 28-Jährige heute. Durch Zufall lernte er beim Dreh eines Musikvideos des Kölner Rappers Mo-Torres, Michael Demmer kennen. „Die Chemie stimmte sofort. Schnell war klar: Wir entwickeln Bergener zusammen weiter“, so der Sänger.
Während zwischenzeitlich Joshua Giller am Schlagzeug dazugekommen war, begleitete der Zufall die Band weiterhin. Auch Cellist und Pianist Jan-Philipp Lauer fand über eine zufällige Begegnung in die Gruppe. „Ich kam wie Jan-Philipp zu spät zur ersten Vorlesung an der Uni. Er war vor mir und hielt mir noch die Tür zum Hörsaal auf“, so Björn. „Wir kamen ins Gespräch und schnell war klar, dass er zur nächsten Probe kommen muss.“ Die Einflüsse, die die heute dreiköpfige Band prägen, sind vielfältig: Von Klassik, Funk, Jazz oder Hip Hop bis Punk, Ska und Rock hören die Jungs so gut wie jede Musikrichtung. „Es ist ein Glücksfall, dass bei uns aus jeder Ecke so viel Einfluss in den Topf geworfen wird“, so Björn. „Wir sind da ein richtiges Musik-Potpourri.“ Im Zentrum steht aber eindeutig der Pop – oder, wie die Band ihn nennt, der Pathospop. Denn das Markenzeichen der deutschsprachigen Texte von Bergener ist die starke Emotionalität. „Wir suchen in den Songs nach dem Gefühl der Großstadt“, so Björn. „In den Liedtexten werden auch sehr persönliche Momente verarbeitet.“
Die schreibt der 28-Jährige größtenteils alleine. Michael und Jan-Philipp arbeiten daran, die Zeilen melodisch zu unterstreichen und einzubetten. Dabei verfolgen sie ein klares Muster. „In jedem unserer Lieder steigert sich die Dynamik und die Emotionalität während der Spieldauer weiter“, erklärt der Gitarrist. „Und das Herz gibt in den Songs den Takt vor.“
Trotzdem ist es der Band wichtig, professionell zu produzieren und aufzutreten – ihr Ziel ist es, auch auf den großen Bühnen in Deutschland und im Radio zu spielen. Dafür proben die Jungs neben Studium und Arbeit regelmäßig drei Mal in der Woche für mehrere Stunden. Björn: „Das ist zwar eine große Belastung, aber jeder in der Band trägt das mit. Und am Ende wird man dafür bei den Auftritten belohnt.“
So wie bei ihrem bisherigen Lieblingsauftritt, den die Gruppe komplett in Eigenregie vorbereitet und Ende 2018 im Kulturbunker in Köln vor rund 360 Besuchern gespielt haben. „Dort hatten wir eine zweistündige Bühnenshow ausgearbeitet, mit eigenem Beleuchtungskonzept und Bühnenbild“, erinnert sich Michael. „Die Leute sind voll mitgegangen, im Raum hat es richtig vibriert. Dieser Auftritt wird uns noch lange in Erinnerung bleiben“, so Björn. Auch in Mainz, Berlin, Nürnberg und anderen deutschen Städten sind sie zu sehen. Aufgrund der besonderen Verbindung der Kölner zu ihrer Stadt liegen den Jungs die Auftritte hier aber besonders am Herzen. „Nirgendwo sonst sind die Leute so verbunden mit ihrer Stadt – ganz egal wie hektisch und hässlich sie ist“, erklärt Björn. Das macht sie gleichzeitig auch zu seiner großen Inspirationsquelle: „Die Hektik und der Puls der Stadt sind für mich paradoxerweise wie ein Ruhepol. Das inspiriert mich auch in meinen Texten.“
Bei nächtlichen Spaziergängen durch die Veedel kämen dem Songwriter so immer wieder Ideen für die Songs. Ein wenig Köln schwingt so in den Texten von Bergener immer mit.
STECKBRIEF
Björn Bergener (28, Gesang & Akustikgitarre), Michael Demmer (28, Gitarre) und Jan-Philipp Lauer (27, Cello & Piano) bezeichnen den Sound ihrer Band selbst als Pathospop. Ihre deutschsprachigen Songs sind vor allem eins – emotional. Björn stammt als einziges Bandmitglied aus Köln und lebt in Ehrenfeld. Gitarrist Michael kommt aus dem Bergischen Land und lebt auf der Schäl Sick in Mülheim. Am weitesten war der Weg in die Domstadt für Jan. Aufgewachsen ist er in der Nähe von Stuttgart, seit vier Jahren lebt und musiziert der Lehramtsstudent in Köln. Die Jungs arbeiten als Cutter, Projektmanager und operationstechnischer Assistent. Björn und Jan-Philipp studieren zudem an der Uni Köln. Trotz all ihrer Aufgaben wollen sie Bergener professionell vorangehen.
www.bergener-music.com
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