Satirischer WochenrückblickDarum ist Köln definitiv urlaubsreif

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Zwei Männer genießen auf den Poller Wiesen am Rheinufer die Sonne

  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet, geht es diesmal darum, wie urlaubsreif unsere Stadt derzeit ist.
  • Oder wie erklärt es sich sonst, dass OB Henriette Reker trotz Corona ein Haus räumen lassen will? Und OB-Kandidat Andreas Kossiski 10.000 Wohnungen im Jahr bauen will?

Köln – Wenn diese Woche eins gezeigt hat, dann das: Köln ist urlaubsreif, sollte auf dem Balkon, in den Parks, in Bayern, an der Nordsee oder meinetwegen auch auf Mallorca einfach nur noch abhängen. Die Stadt ist so abgeschlafft wie die Gummizüge der Gesichtsmasken ihres Führungspersonals. Die abgestandene Atemluft tut ihr Übriges.

Anders ist kaum zu erklären, dass die Oberbürgermeisterin ein von Obdachlosen besetztes Haus am Großmarkt mitten in der Corona-Krise mit einem Polizeieinsatz räumen lassen will (hier lesen Sie mehr), damit den Bewohnern nichts zustoße. Zu ihrer eigenen Sicherheit. Raderdoll in Raderthal.

Und die Grünen? Die reiben sich verwundert die Augen, wo denn all die vielen Gemeinsamkeiten geblieben sind, die sie dazu bewogen haben, auf weitere fünf Jahre mit Henriette Reker zu setzen. Es läuft derart gut, dass ein Ex-Spitzen-Grüner die gemeinsame Kandidatin für die OB-Wahl im September zum Rücktritt auffordert.

Alles zum Thema Henriette Reker

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Das hat es zuletzt vor mehr als 20 Jahren bei der SPD mit einem gewissen Klaus Heugel gegeben und ist 2020 für die Grünen in Ermangelung eines eigenen Spitzenkandidaten für das wichtigste Amt in der viertgrößten Stadt Deutschlands ja mal so richtig radikal. Vor allem, wenn man seine politischen Ziele wie Verkehrswende und Klimaschutz durchsetzen will. In fünf Jahren werden es die Grünen in dieser Konstellation mit etwas Glück geschafft haben, dass der Radfahrer sich seinen 1,50 Meter breiten Sicherheitsabstand auf dem Radfahrstreifen mit einer Poolnudel auf dem Gepäckträger erkämpfen darf.

Der Schwarz-grüne Zerlegebetrieb

Vom schwarz-grünen Zerlegebetrieb könnte sogar ein Mann profitieren, den so recht keiner mehr auf dem Schirm hatte, selbst wenn einem bei dessen Ankündigungen vor ungläubigem Staunen die Luft wegbleibt (hier lesen Sie mehr). Zehntausend neue Wohnungen will der SPD-Kandidat Andreas Kossiski bauen – die Hälfte davon Sozialwohnungen. Da kann er gleich den Effzeh zum Deutschen Corona-Meister 2021 und die Obdachlosen vom Großmarkt zu Fußgängerbeauftragten ernennen, die Bezirksbeamten wiederbeleben, von denen man gar nicht wusste, dass sie ausgestorben sind, nur weil sie nicht mehr an der Ecke rumstehen, sondern inzwischen mit Tablets ausgerüstet nach getunten E-Bikes suchen. 

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Nach fünf Jahren Kossiski-Köln werden wir dann über all die vielen neuen Radwege sausen, die er im Poolnudel-Bündnis mit den Grünen gebaut hat, ohne das Wurzelwerk der Bäume zu beschädigen, über die alle Radler in Köln immer wieder fluchen.

Besser, wir machen alle etwas Urlaub, entspannen uns und statten dem Elefantenmädchen Leev Ma Rie im Zoo einen Besuch ab. Damit wir nach den Ferien wieder so gelassen sind, dass wir nicht aus jeder Mücke einen neuen machen. So viel Platz gibt der Zoo nämlich nicht her.

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